Silvester naht …
Vorratshaltung muss sein!
Meine Nachbarn fahren schon seit vielen Jahren über Weihnachten – meist auch über Silvester – in Urlaub.
Es ist ihnen eine liebe Gewohnheit, ihren Enkel, ihre Enkelin sowie deren Lebensgefährten zu einem Weihnachtsessen in ein exklusives Restaurant einzuladen und in diesem Rahmen die Geschenke zu verteilen.
In diesem Jahr war lediglich eine Kurzreise über Weihnachten geplant.
Da sich die Enkel noch einmal ein Essen bei Oma und Opa zuhause gewünscht hatten, fand dieses unmittelbar nach der Rückkehr meiner Nachbarn statt.
Schon am frühen Vormittag waren die Gäste eingetroffen und wollten bei den Vorbereitungen helfen. Die Enkelin ging der Oma in der Küche zur Hand.
Mein Nachbar bat daher seinen Enkel, ihn in den Keller zu begleiten, um dort die noch benötigten Vorräte zu holen.
An dieser Stelle muss ich vorausschicken, dass mein Nachbar, wie Sie vielleicht schon in einer der früheren Geschichten gelesen haben, eine umfassende Vorratshaltung für unerlässlich hält. Vor Jahren hat er bereits – sehr zum Leidwesen seiner Ehefrau – eine Liste in der Küche aufgehängt, auf der alle im Keller vorrätigen Konserven etc. vermerkt sind. Holt er beispielsweise ein Paket Kaffee und ein Glas Kirschen aus diesem Vorrat, wird dies in der Liste vermerkt. Da jedoch beim nächsten Einkauf nicht nur jeweils ein neues Produkt gekauft wird, sondern mindestens zwei, kann man sich ausmalen, wie die Vorräte im Keller stetig anwachsen.
Zurück zur Geschichte: Opa und Enkel gingen also gemeinsam in den Keller.
Mein Nachbar öffnete die Tür und ging zielstrebig hinein. Sein Enkel allerdings blieb mit offenem Mund stehen und stieß ein erstauntes „Wow!“ aus. Dann drehte er sich auf dem Absatz um und ging in die Wohnung seiner Großeltern zurück.
Dort meinte er zu seiner Schwester: „Marina, geh‘ mal in den Keller.
Das musst du gesehen haben!
Opa hat dort unten einen Supermarkt eingerichtet.“
von Christa Commer