Wie bekommt man seine Frau in ein weiteres Automuseum – “Mann” verkleidet es als Kurztripp nach Amsterdam. Da war ich schon seit über zwanzig Jahren nicht mehr – und ich muss zugeben, die Hauptstadt der Niederlande hat mich überrascht. So bunt, so quirlig, so lebendig hatte ich es gar nicht mehr in Erinnerung. Und als wir genug hatten vom Bummel entlang der schönen Grachten und Giebelhäuser, haben wir etwas Stille getankt im Beginenhof, einem Kleinod mitten im Zentrum unweit der Kalverstraat. In diesem mittelalterlichen Kloster lebten unverheiratete Frauen nach ihren eigenen Regeln. Auch in Köln-Widdersdorf gibt es übrigens einen Beginenhof – 2011 von Frauen für Frauen als erste Frauen-Baugenossenschaft in NRW gegründet. Inzwischen gibt es in Deutschland wieder 16 solcher Mehrgenerationen-Wohnanlagen. „Der Möglichkeit, nicht länger anonym, sondern vernetzt und miteinander verbunden in einer Umgebung zu leben, die beidem Raum bietet – der Individualität in eigener Wohnung und einem Miteinander in der Gruppe – gehört die Zukunft”, heißt es auf der Homepage. Gute Idee!
Das neue Amsterdam
Wie in vielen europäischen Städten wurden auch in Amsterdam in den letzten Jahrzehnten ehemalige Hafengebiete als Lebensraum wiederentdeckt. Das gesamte südliche Ufer des IJ (sprich: Ei) wurde seit Mitte der 90er Jahre bebaut. Unter der Regie der Architekten Dick van Gameren und Bjarne Mastenbroek wuchs nördlich des Hauptbahnhofs das IJdock in den Himmel: eine künstliche Halbinsel mit Hotel, Wohnungen und Büros samt Kurzparker-Hafen für Freizeitkapitäne.