Ironie… Satire…Witz
Die Sprachwissenschaft unterscheidet hier ganz fein. Trotzdem ist der Unterschied oft nicht eindeutig zu erkennen, und manches, was der eine als witzig empfindet, ist für den anderen bittere Satire oder böse Ironie. Es
gibt sogar den Spruch: „Ironie ist der Humor des intelligenten Menschen“.
Aber wo liegt nun eigentlich der Unterschied? Während Witze meist direkt vermittelt werden und oft Spott enthalten, enthält Ironie immer eine leichte Spitze. Satire ist dagegen fast ausschließlich auf eine aktuelle Situation bezogen. „In der Satire liegt der höchste Ausdruck des Zweifels“, schrieb so der italienische Literatur-Nobelpreisträger Dario Fo.
Einer der wenigen Meister der Literatur, der alle drei Richtungen
beherrschte, war Oscar Wilde. Bei ihm verschmilzt, dank seines
unnachahmlichen Gespürs für die Sprache und für die eigenen Schwächen, Ironie mit Witz und war im aktuellen Zusammenhang oft auch ernste Satire. Einige der wundervollsten lustigen Sprüche stammen von ihm und sind
inzwischen Teil der Weltliteratur. „Ich kann allem widerstehen, nur nicht der Versuchung“, schrieb er. Und: „Es gibt keine Sünde außer der Dummheit.“
Der wohl legendärste deutsche Satiriker war dagegen Dieter Hildebrandt. Auch viele seiner Sprüche sind inzwischen unsterblich und sind auch heute noch in vielen Situationen passend. „Mich regt die Tatsache auf, dass sich niemand aufregt“, stammt z.B. von ihm. Oder auch jener legendäre Satz, den
man heute jederzeit bei einer Ehrung zitieren könnte: „Wie soll man sich
bei einer Preisverleihung schon fühlen? Ausgezeichnet!“
von Reni Petersen