Museum BERGHEIMAT wird kurzfristig zur Hochburg des Bergheimer Fußballs.
–Dicht an dicht drängten sich die Besucher –
Der Museumsverein hatte am 4.11.2018 zum Tag der offenen Tür eingeladen. Als Kooperationspartner stand der FVM-Fußballkreis Rhein-Erft zur Seite. Die Resonanz war, auch dank eines sehr abwechslungsreichen Programms, riesig. Ganz früh erschien das DFB Mobil, bestückt mit zwei erfahrenen Trainern, die wussten, wie man die Kinder motiviert. Anschließend präsentierte dieJugendabteilung des FC Bergheim 2000 unter Anleitung von Trainer Rafaele Rollo ihr Können. Begeistert wurde die Soccer Anlage, die der Verein vor der Krankenhauswiese aufbaute, angenommen. Mehrere Museumsführungen mit dem Schwerpunkt Fußball fanden großen Anklang. Es gab an diesem Tag auch ganz besondere Exponate zu sehen.
So wurde z. B. ein Stoff gezeigt, auf dem ein Künstler die damalige erste Mannschaft des SV Erftstolz aus Niederaußem gemalt hat. Frau Förster heftete diesen Stoff dann auf einen Rock, der Teil eines Kostüms zu Karneval war. In der ersten Talkrunde, die Moderator Wolfgang J. Gommersbach mit hoher Fachkompetenz und in einer sehr sympathischen Art leitete, berichtete die Vorsitzende Astrid Machuj über die Historie des Bergheimer Fußballs, insbesondere auch über die Zeit nach dem 2. Weltkrieg, in der viel improvisiert wurde. So wurden z. B. aus den Fahnen der Nazis, die man ja nicht mehr brauchte, rote Sporthosen genäht. Als Oberteile brachten die Spieler unterschiedliche Unterhemden von zu Hause mit, die dann durch einen Balken aus Gardinen den Trikotcharakter erhielten. Auch Herbert Hein (65) und Bernd Hermes (74) erzählten, dass manzu ihrer Zeit froh war, wenn die Mannschaft ein Trikot hatte. Diese wurden dann jahrelang „weitervererbt“. „Fußball ist wie eine Droge“, so Herbert Hein. Noch heute engagiert er sich in der Fußballschule und ist immer wieder von der Arbeit mit den Kindern begeistert. Auch Hermes ist durch seine Enkel dem Sport immer noch verbunden. Nach dem Interview wurde der große Fußball mit vielen Unterschriften von Bergheims Spitzensportlern von Bürgermeister Volker Mießeler versteigert. Er wird demnächst das Vereinsheim von Bergheim 2000 verschönern. „Der Erlös aus der Versteigerung dient der museumspädagogische Arbeit des Museumsvereins und kommt somit auch der neuen Ausstellung „Burgen, Schlösser, Rittersleut´im Altkreis Bergheim zugute, die im Arpil 2019 eröffnet wird. Das ist eine gute Sache,“ so Mießeler.
Zwischendurch raunte es über den Hof: „Er ist da“. Gemeint war Reiner Calmund, der extra aus München anreiste, um der Einladung von Walter Ley zu folgen. Esfolgte dann ein äußerst spannendes Fachgespräch über den Weg vom Talent zum Profispieler mit Walter Ley, Reiner Calmund und Lukas Sinkiewicz (34). „Wir verstecken keine guten Spieler.
Es ist immer gut,Talente früh zu fördern, und da setze ich mich auch ein“, so Reiner Calmund. Lukas Sinkiewicz konnte dies aus eigener Erfahrung bestätigen. Wie nicht anders zu erwarten, unterhielt Calmund, geleitet von den geschickten Fragen von Gommersbach, das Publikum, das sichtlichen Spaß hatte, an den für Calmund so typischen Phrasen, die aber immer wieder eine hohe Aussagekraft hatten. Spaß hatte anschließend ReinerCalmund auch an einer Parodie von Michi Over, die den schwergewichtigen Fußballfachmann gekonnt und mit ganz viel Charme nachahmte. Des Öfteren mussten nicht nur Calmund, sein Manager, sein Fahrer, sondern auch viele im Publikum herzlich lachen, denn Over wusste genau, was man von Calmund gerne hören wollte. Hinter den Kulissen erzählte die Laien-Komikerin,die der Bergheimer Frauengemeinschaft angehört und seit Jahren auf deren Sitzung zu Karneval brilliert, dass sie sich einen Anzug von Calmund wünscht. Dieser ludOver dann zu einer Privatveranstaltung ein. Reiner Calmund feiert am 23.11.2018 sein 70. Wiegenfest in Brühl. Er lebte einige Jahre in Brühl-Heide.
Ein gutes Gespür für den ältesten Fan-Clubs des 1.FC Köln hatte die ehemalige Bürgermeisterin Maria Pfordt der Stadt Bergheim. Sie interviewte den Vorsitzendenden des 1. FC Anhängerclubs aus Ichendorf Dr. Klaus Esser zu der besonderen Historie des Vereins. Dabei sagte Esser: „Meckern über den 1. FC Köln ist hier satzungsbedingt verboten“.
Zum Schluss strahlten die Vorstände vom Fußball und Museum um die Wette. „Wir danken allen beteiligten Vereinen, Helfern und Gästen“, so Ley. „Das war eine ganz besondere Veranstaltung und ein großes Highlight für alle Beteiligten“, ergänzte Machuj.