Vogelgesang …

Vogelgesang
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Haben Sie sich auch schon mal gefragt, wie es kommt, dass selbst die kleinsten Vögel lauter singen können als Menschen – und sogar zweistimmig? Das hat anatomische Gründe: Vögel haben einen Stimmkopf, der sich an der
Gabelung der Luftröhre zu den beiden Bronchien befindet. Dieser Stimmkopf ist ausgestattet mit elastischen Membranen, den Paukenhäutchen. Damit können die kleinen Sänger Einzeltöne in rasanter Folge modellieren… bis
zu 200 Tonhöhenwechsel pro Sekunde. Einer der lautesten ist der Zaunkönig, der es auf bis zu 90 Dezibel bringt – so laut wie ein vorbeifahrender Lastwagen. Im Stadtlärm können die Vögel nur über halb so weite Distanzen
kommunizieren, wie ihre Kollegen auf dem Land. Kohlmeise und Amsel haben sich angepasst, indem sie höher trällern. Die Nachtigall singt an Werktagen
lauter als am Wochenende, wenn weniger Autoverkehr herrscht. Kraniche haben durch ihre doppelt geschlungene Luftröhre ein besonders großes Stimmvolumen. Wir hören sie zuerst, bevor wir ihre Keilformation hoch oben am Himmel sehen. Und warum singen Vögel überhaupt? Aus zwei Gründen: Als Revierverteidigung
gegen andere Männchen und als Balzverhalten, um Weibchen anzulocken. Ein grobes Gesangsmuster ist den Jungen der Singvögel angeboren, aber es wird
erweitert durch erlernte Variationen, so dass es durchaus bei derselben Art verschiedene Gesangsdialekte geben kann. Freuen wir uns also am Trällern, Zwitschern und Jubilieren.
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von Reni Petersen

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