Ahe und Glessen machen den Anfang
Ein Netzwerk-Projekt der Generationen-Akademie Rheinland (GAR) spinnt seine Fäden in Ahe und Glessen. Die beiden Bergheimer Stadtteile sind mit die ersten, die mit der „Mobilen Beratung vor Ort (Mobo)“ den Alltag der Generation 50+ erleichtern wollen. Wichtige Informationen über Gesundheits- und Bewegungsangebote, Pflege, Altersversorgung, Steuer und Versicherungsfragen, häusliches Bauen und Sanierung sowie Hilfen und Beratung sind thematische Schwerpunkte.
„Ziel ist es, das was es bereits an guten Angeboten vor Ort gibt zu vernetzen“, erklärt GAR-Vorstandsmitglied Harald Dudzus bei einem Treffen mit der Glessener Ortsbürgermeisterin Anne Keller. In Zusammenarbeit mit dem Kreissportbund Rhein-Erft, dem Rhein-Erft-Kreis und der Präha-Akademie will er speziell ältere Menschen und ihre Angehörigen erreichen und ihnen so lange wie möglich ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen. „Die GAR versteht sich mit ihrem Projekt MOBO als Vermittler zwischen den Generationen und lässt die Nachbarschaftshilfe im Quartier aufleben“, so Dudzus. Dies wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.
Netzwerk und Nachbarschaftshilfe
In Ahe seien bereits erste Erfolge zu verzeichnen. Auf Anregung einiger Bürger hielt der Sozialarbeiter Friedrich Hölter einen kostenlosen Vortrag zum Thema „Vorsorgevollmacht“ im Katholischen Pfarrheim. Dort trifft sich die Frauengemeinschaft ohnehin immer dienstags – und konnte sich über den zusätzlichen Ansturm freuen. Jeden Mittwoch lädt die „Kaffeebud“ zum regen Ausstausch auf dem rollenden Wochenmarkt ein. Initiiert von engagierten Menschen im Rahmen des Projektes „Lebendige Nachbarschaften” der Fachstelle Älterwerden, ist sie ein guter Anknüpfungspunkt für weitere MOBO-Aktivitäten.
Auch in Glessen gibt es schon jetzt viele Vereine und Initiativen, die sich für Ältere engagieren. Die Katholische Frauen Gemeinschaft oder die Evangelische Frauenhilfe etwa mit ihren beliebten Seniorennachmittagen oder der TSV mit speziellen Gesundheitssportkursen für Ältere.
Es gibt auch eine gute Zusammenarbeit mit der Grundschule. Hier helfen Senioren den Schulkindern beim Fahrradtraining. „Manche legen sich extra den Urlaub so, dass sie das bloß nicht verpassen“, weiß Anne Keller. Das Problem ist, diese unterschiedlichen und oft isolierten Angebote bekannt zu machen und auch die Bewegungsmuffel und die Einsamen zu erreichen. Oftmals fehlt auch der Mut, sich Hilfe zu suchen oder das Wissen, wie man an Informationen kommt und seinen Alltag organisiert.
„Wir können hier in Glessen mit der Mobilen Beratung vor Ort etwas aufbauen“, hofft Anne Keller. Sie will jetzt für unser Fachforum Seniorenarbeit und auf ihrer Internetseite die vorhandenen Angebote für Senioren zusammenstellen und weitere Wünsche und Ideen von Fachleuten und Ehrenamtlern erfassen. Geplant sind auch ein Flyer und eine gemeinsame Infoveranstaltung mit den örtlichen Vereinen, Institutionen und Referenten.
Studium 50+ in Horrem
„Mein Traum wäre, noch mehr Generationen-Manager in Horrem ausbilden zu können“, sagt Harald Dudzus. Seine Studenten in Horrem sind alle 50+, wollen sich noch einmal beruflich qualifizieren oder ganz neu orientieren, sind ehrenamtlich engagiert und wollen ihr Wissen und ihre Lebenserfahrung weiter geben. Schwerpunkte der kostenpflichtigen Zertifikatskurse sind Bewegung im Alter, Kultur- und Gästeführer sowie eine Schreibwerkstatt Autobiografie. Die Entwicklung des Studiums 50plus wurde im Rahmen des Projektes “Bildungsnetz 50plus” vom Generationenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt.
Kontakt:
Generationen Akademie Rheinland e.V.
Bahnhofstraße 11
50169 Kerpen-Horrem
Telefon: 02273/6071168
MOBOmobil: 01575/2841858
E-Mail: info@g-a-r.de