Kein Karneval. Nirgends

Rut un Wies – wie vermiss ich Dich!

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Quergestreift auf holländisch

Net för Koche, Lück, bleev ich Karneval he, sang einst schon Wolfgang Niedecken. So schlimm ist es noch nicht mit mir gekommen, ich bin bekennender Jeck, aber gemäßigt, feiere gern und am liebsten im Dorf. Die Müttersitzung ist unser höchstes Fest in Glessen, aber auch der Biwak an Weiberfastnacht, der Kehraus nach dem obligatorischen Zoch am Sonntag sind immer wieder schön. Da meine Familie sich letztes Jahr aber ziemlich karnevalsmuffelig zeigte und sich von meinen Aktivitäten eher belästigt fühlte, ließ ich mich dieses Jahr überreden, das lange Wochenende für einen Kurztripp nach Holland zu nutzen.

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Kein Karneval. Nirgends.

Karneval keine Kamelle und Strüßjer schnappen? Nicht im Kostüm schwitzen oder an der juckenden Perücke kratzen? Plötzlich fanden das alle doch gar keine so gute Idee und hatten schon Heimweh, bevor es überhaupt losging. Der Anblick jedes rot-weißen Leuchtturms trieb uns fast die Tränen in die Augen. Selbst der knallblaue Himmel am Meer und die leckerste Frikandel Spezial konnte uns nicht trösten. Auch Ketchup und Majo sind bekanntlich rut-wies und rissen Wunden auf. Abends rotteten wir uns heimlich auf der Couch zusammen und schnunkelten bei den Fernsehsitzungen. Zum Frühstück schnell mal die Schul- und Veedelszöch einschalten und sich für die Daheimgebliebenen freuen, dass der Rosenmontagszug trotz Sturmwarnung nicht abgeblasen wurde. Am Aschermittwoch war glücklicherweise alles vorbei.

Um es mit Querbeat zu sagen: Nie mehr Fasteloovend, nie mehr Rut und Wies, nie mehr Fasteloovend – ohne uns!

Von Andrea Floß

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