Gedanken zum Totensonntag

Alte Menschen identifizieren sich mit dem, was sie erfahren haben. Sie müssen aushalten, dass nach dem Aufstieg nun der Abstieg folgt.. Die Schwerkraft gewinnt an Macht, an den Organen nagt die Zeit, ohne Job bröckeln Anerkennung und Struktur, die Musik wird leiser, die Zeit vergeht sowohl immer schneller als auch gar nicht mehr, der Tod lauert irgendwo, und das Irgendwo rückt näher und näher.

Lief und läuft es gut, sind wir ausgerüstet mit dem Glauben: bis hierhin hab ich alles geschafft, den Rest schaffe ich auch noch. Ein Gefühl von Ganzheit, eine grundsätzliche Zufriedenheit erfüllt uns. Wir können das Altern annehmen.

Sonst reißen uns Verzweiflung und Angst in den Abgrund. Kann auch sein, dass wir uns verachten, wenn wir mit Reue auf einen großen Zeitabschnitt ungelebten oder unerfüllend gelebten Lebens zurückschauen müssen.

von Helga-Agnes Cubitzki

 

Der Ewigkeitssonntag, im Volksmund Totensonntag, ist ein evangelischer Feiertag am Sonntag vor dem 1. Advent. Der Totensonntag ist das Gegenstück zum katholischen Allerseelentag.

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