Impressionen von der Ahr-Rotwein-Klassik

Der Kurpark von Bad Neuenahr ist eine Oase der Stille – wenn nicht gerade Ahr-Rotwein-Klassik ist. Am 2. Sonntag im Juli treffen sich Oldtimerfans aus ganz Deutschland zu der feinen Veranstaltung des Ahr-Automobil-Club im mondänen Ambiente.  Lange bewundern lassen sich die alten Schnauferl und Youngtimer bis 1993 allerdings nicht, ab halb 11 geht es im Halbminutentakt auf die Reise durch das Ahrtal und die Eifel bis hinunter zur Mosel.

Während es bei den Sportlern auch um Geschwindigkeit geht, ist  die touristische Ausfahrt  etwas für Genießer, frei nach dem Motto: Nicht trödeln – Nicht verzetteln – Nicht rasen. Mit dem dicken Bordbuch auf dem Schoß geht es auf die 180 km lange Strecke. Kleine Rechenaufgaben und Gleichmäßigkeits-Fahrprüfungen sind zu meistern, ansonsten muss der Weg anhand des Kartenmaterials selbst gesucht werden. Von Vorteil ist es, wenn man rechts und links auseinanderhalten kann und als Fahrer/Beifahrer-Paar gut funktioniert.  Am Wegesrand sind stumme Wächter versteckt, kleine Schilder mit Buchstaben und Zahlen, die notiert werden müssen. Fehlt einer oder hat man eine Abkürzung genommen, rächt sich das später mit Strafpunkten.

Jedes der 128 Fahrzeuge hat seine eigene Geschichte – und erntet im Vorbeifahren viel Applaus und Daumen Hoch. Alte Erinnerungen werden wach, etwa an das erste eigene Auto oder die Familienkutsche von damals. Ein kleiner Käfer kann genau so viel Begeisterung auslösen wie ein PS-starker Porsche,  ein alter Mustang oder eine gehäkelte Creme-21-Klopapiermütze. Zwischen unserem Ford und dem ältesten Ralley-Teilnehmer, einem Modell A von 1928, liegen genau 40 Jahre. Manche der liebevoll restaurierten Schätze scheinen besser als neu.

HTML Snippets Powered By : XYZScripts.com