Meine ersten Pilze …

Schon lange hege ich den Wunsch zu lernen, wie man Pilze erkennen kann und sie auch zu sammeln. Ständig höre ich, dass dieses Jahr ein sehr gutes Jahr für Pilze ist, denn es hat genug geregnet. Sonntag war ich wandern mit einer Gruppe und ich hatte meinen Stoffbeutel erwartungsvoll dabei. Leider waren keine guten Pilzkenner in der Gruppe. Es schmerzte mich, die Pilze zu sehen und sie nicht nehmen zu können.

Doch dann sagte mir eine Frau aus der Gruppe, „Die da kenne ich, die habe ich mit meinem Vater immer früher gesammelt“. Es waren leuchtend gelbe Pilze, von weitem gut zu sehen. Begeistert pflückte ich die schönen Dinger und steckte sie in den Beutel. Wir trafen einige gute Pilzkenner unterwegs, die ich natürlich alle gefragt habe. Alle bestätigten, dass meine gelben Pilze nicht giftig, gut genießbar sind und Goldröhrlinge heißen. Erstaunlich wie viel junge Leute mit dem Körbchen im Wald unterwegs waren.

Stolz kam ich mit meiner Beute nach Hause. Vorsichtshalber habe ich nochmal im Netz nachgesehen und wurde auch da bestätigt. Also nichts wie ran. Ich habe mir ein Omelett mit Pilzen gemacht und es schmeckte vorzüglich. Diese Pilze sind also leuchtend gelb und haben eine schleimige Kappe, die man nur mit einem Papier abreiben muss, denn man soll Pilze nicht waschen. Bei größeren Goldröhrlingen kann man die Haut von der Kappe leicht entfernen. Ich habe von den Pilzsammlern gelernt, dass die giftigen Pilze alle Lamellen und keine Röhren haben, bis auf den Gallenröhrling und der soll scheußlich und bitter schmecken. Meine Goldröhrlinge hatten jedenfalls Röhren.

Gestern sah ich eine Sendung über Pilze und da wurde gesagt, dass die Notärzte in diesem Jahr gut zu tun haben, um die viele Vergiftungen wieder heil zu kriegen. Es gibt zwar ein Medikament, Pilzgifte aus dem Körper zu befördern, wenn man jedenfalls rechtzeitig dabei ist. Wenn man zu lange wartet, hilft nur noch eine Lebertransplantation, und das möchte nun wirklich keiner. Es wurde auch noch gesagt, wenn man direkt nach dem Essen Bauchschmerzen hat, ist es wahrscheinlich nur ein schwer verdaulicher Pilz, aber wenn die Schmerzen nach Stunden erst einsetzen, dann sind es Giftpilze und dann kann es auch schon zu spät sein. Gut zu wissen. Ich las vor Kurzem das wunderbare Buch Peter Wohlleben; „Das geheime Leben der Bäume“. Darin wird erzählt, dass Pilze und Bäume eine Symbiose eingehen, deshalb stehen Pilze auch immer in der Nähe von Bäumen, mit wenigen Ausnahmen. Die Bäume geben den Pilzen

Zucker und andere Nährstoffe, dafür filtern die Pilze Schwermetalle aus den Bäumen. Deshalb sollt man Waldpilze nicht zu oft essen. Aber ich lasse mich deshalb nicht davon abhalten, die Pilze näher kennen zu lernen. Gut Pilz!!

 

von M. Dreyer

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