Gedichte für die Seele …

Veränderte Jahreszeiten

Wo sonst der Tau den Gräsern Perlen schenkte, da liegen staubig Wiesen wie versteppt. Der Sommer, der zu lang hier trocken lenkte, wehrt nun sogar dem Herbst, der naht verschleppt.

Und dennoch zeigt so mancher Bäume Leuchten der Blätter Zier in farbenschönem Bild, als habe Herbst gemalt im Regenfeuchten, so jahreszeitlich seine Pflicht erfüllt.

Auch diese Hengste, die so wild da spielen
(in Bronze grüßt schon lange die Skulptur),
nicht auf das Heuproblem des Sommers zielen, das Tieren ließ zu wenig Futter nur.

Ich hoffe, dass demnächst die Jahreszeiten
gemäßigt folgen, stärken die Natur,
und Regen, Sonne, Wind hier wieder gleiten
auf wohl vertrauter, lebensvoller Spur.

©️ Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing

Wiesbaden, Am Warmen Damm,
Gerhard Marcks
SPIELENDE HENGSTE
1962, Bronze

HTML Snippets Powered By : XYZScripts.com