Eine hohe Geschwindigkeit ist mit Pedelecs schnell erreicht, doch das rechtzeitige Anhalten vor plötzlich auftauchenden Hindernissen gestaltet sich deutlich schwieriger. Beim Pedelec-Simulator der Kreispolizei Viersen wird schnell klar, dass der Anhalteweg bei einer Geschwindigkeit von 20 km/h bereits einen Reaktionsweg von etwa sechs Metern umfasst. Hinzu kommt ein Bremsweg von weiteren vier Metern. Insgesamt benötigt man also rund zehn Meter, um hoffentlich rechtzeitig zum Stillstand zu kommen. Besonders in Fußgängerzonen, selbst wenn die Fahrräder dort langsamer unterwegs sind, kann es durch unerwartete Richtungswechsel von Fußgängern leicht zu Zusammenstößen kommen. Der Verkehrsexperte Michael Vieten rät daher sowohl Fahrradfahrern als auch Fußgängern, sich möglichst umsichtig und rücksichtsvoll zu verhalten. „In öffentlichen Verkehrsräumen, in denen sich Fahrradfahrer und Fußgänger begegnen, sollten alle Verkehrsteilnehmer verantwortungsvoll handeln“, betonte Vieten bei einer Podiumsdiskussion.
Die Moderatorin Johanna Horn vom WDR 2 griff auf der Wünsche-Tafel zwei gegensätzliche Aussagen auf: Fußgänger beschweren sich einerseits, wenn Fahrradfahrer von hinten klingeln, da sie sich erschrecken oder meinen, es sei ohnehin genügend Platz vorhanden. Andererseits klagen sie, wenn Fahrradfahrer eben nicht klingeln und sich dadurch unbemerkt nähern. Was ist nun richtig – klingeln oder nicht? Wie so oft liegt die Lösung in der Mitte. Beim vorsichtigen Überholen von Fußgängern können ein freundliches Lächeln und ein Dankeschön bereits Wunder wirken und verhindern, dass es zu Missverständnissen oder Beschwerden kommt.
Besonders beliebt bei den jüngsten Besuchern war das Maskottchen Edgar. Viele Kinder drehten auf dem Geschicklichkeitsparcours Runde um Runde mit ihren Fahrrädern und wurden dafür mit einem Sticker und einem Zertifikat für ihre Geschicklichkeit belohnt. Doch auch die Älteren stellten ihr Können unter Beweis: Eine 86-jährige Seniorin meisterte den Parcours souverän mit einem Senioren-Scooter und zeigte, dass Geschicklichkeit keine Frage des Alters ist.
Christina Möhring, die städtische Mobilitätsmanagerin in Kempen, zeigte sich erfreut über die positive Atmosphäre der Veranstaltung, die dank der tatkräftigen Unterstützung zahlreicher freiwilliger Helfer und Kooperationspartner möglich wurde. „Dennoch hätte ich mir eine stärkere Beteiligung der Kempener Bürgerinnen und Bürger an diesem wichtigen Aktionstag gewünscht“, betonte sie. ib