Vom Urlaub in relativer Normalität zurück nach Deutschland
Als wir am 20.03.2020 aus unserem Urlaub in Indien zurückkamen, holte uns unser ältester Sohn am Flughafen ab. Spaßeshalber fragte er, ob wir auf Grund der Corona-Distranzregeln im Kofferraum oder auf dem Dach mitfahren wollten. Eine Umarmung war nach 5 Wochen Abwesenheit nicht drin. Das tat schon weh.
Wir begaben uns freiwillig in eine Art Quarantäne und beschränkten uns auf einen Einkauf pro Woche. Vor dem Discounter stand ein Mann, der darauf achtete, dass man nur mit einem Einkaufswagen den Laden betrat. Toilettenpapier bekamen wir erst nach 3 Wochen. Gut, dass unser Vorrat für unseren kleinen Haushalt ausreichte. Den Kontakt zu unseren Kindern, Freunden und Verwandten beschränkten wir auf lange Telefonate und Videoanrufe. Unseren jüngsten Sohn sahen wir nach 3 Monaten von Angesicht zu Angesicht vor einem Einkaufsmarkt. Wieder keine Umarmung!
Corona hat Einfluss auf unser tägliches Leben
Jeden Tag wurde das Thema Corona neu besprochen. Jedes Telefonat und jedes Gespräch kam letztendlich immer wieder auf dieses Thema. Ständig gab es neue Erkenntnisse. Jeder hatte eine eigene Meinung. Theorien wuchsen wie Champignons auf dem Mist. Wissenschaftler, die vorher gesagt hatten, Mund-Nasen-Schutz wäre Quatsch, riefen nun dazu auf, diese beim Einkaufen und in den öffentlichen Verkehrsmitteln zu tragen. Die Verunsicherung wuchs täglich. Freunde sahen das ganze Thema locker und trafen sich privat zum Fahrradfahren und auch auf einen Geburtstagsbesuch – natürlich mit Abstand.Wir haben uns nicht daran beteiligt, weil wir uns an die Regeln halten wollten und halt manche Regeln auch als sinnvoll ansehen. Bekannte von uns wurden zuerst ins Homeoffice geschickt, dann mussten sie Überstunden abfeiern und Negativstunden aufbauen. Die Kinder konnten nicht in die Kita und blieben zu Hause. Spielplätze wurden gesperrt und damit wurde der Spielraum für die Kleinen auf den Garten beschränkt. Es gibt aber Leute, die haben keinen Garten und noch nicht einmal einen Balkon. Was macht das mit den Familien, Kindern und Jugendlichen und den Singles?
Wie gehen Sie mit den Auswirkungen der Pandemie um?
Nun die Lockerungsmaßnahmen. Was halten Sie davon? Wie verhalten Sie sich? Finden Sie es auch schwierig, sich selbst Regeln zu geben, zu überlegen, was man mitmacht und was man besser lässt?
Wenn Sie sich auch mit diesen Fragen beschäftigen und über Ihre Erfahrungen berichten möchten, können Sie gerne eine E-Mail an redaktion@hagelkreuz.kempen.de senden. Wir werden ausgewählte Beiträge gerne auch mit selbst gemachten Fotos und Ihrem Einverständnis veröffentlichen. km