Wir machen es. – Quartiersentwicklung jetzt mit kommunalem Auftrag

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Gespräch am Thementisch „Kulturen und Nachbarschaften“

Rück- und Ausblick nach drei Jahren Quartiersentwicklung

Das Land Nordrhein-Westfalen hat mit der Initiative zur Quartiersentwicklung landesweit Kommunen bei der Entwicklung von regionalen Rahmenbedingungen für ein selbstbestimmtes Leben im Alter – auch bei Unterstützungs- und Pflegebedarf – geschaffen. Die Stadt Kempen hatte dieses Angebot angenommen und im November 2015 den Sozialwissenschaftler Ingo Behr als Quartiersentwickler für das Hagelkreuz berufen. Nach drei Jahren wurde jetzt eine überaus positive Resonanz gezogen.

Lebendige Nachbarschaften

„Es ist beeindruckend zu sehen, wie mit einer Kultur der lebendigen Nachbarschaft so viele bereichernde Projekte und Ideen im Hagelkreuz entstehen konnten“, erklärte Bürgermeister Volker Rübo bei einer Würdigung der langen Liste von Projekten und einem Ausblick mit Workshop zur zukünftigen Quartiersentwicklung am Montagabend in der Kirche Christ-König. Besonders hat ihn die stolze Haltung der engagierten Bürgerinnen und Bürger gefreut, die mit „Wir machen es“ nicht voreilig nach Stadt und Verwaltung rufen, sondern Eigeninitiative zeigen. „Damit werden echte Nachbarschaften geschaffen, intensiviert und generationsübergreifend passend gestaltet“, lobte Rübo.

Gemeinsame Zukunft aktiv mitgestalten

Der Ausschuss für Soziales und Senioren und der Haupt- und Finanzausschuss hatten dem Rat der Stadt Kempen vorgeschlagen, „Quartiersentwicklung“ als reguläres kommunales Aufgabenfeld anzunehmen. Dem wurde auf der Ratssitzung am 11. Oktober 2018 stattgegeben und die Quartiersentwicklung erstreckt sich künftig über das Hagelkreuz hinaus. Dabei werden Quartiere oder Stadtteile so unterschiedlich sein, wie die Menschen, die dort leben. Der Sozialdezernent Michael Klee, betonte, dass durch Mitgestalten, Begeistern, Mitreden und „Aushalten“ hier Demokratie gelebt und wirklich sichtbar wird. Es sind neue Netzwerke entstanden, Verwaltung, örtliche Gruppen und Vereine sowie Bürgerinnen und Bürger gehen gemeinsam neue Wege, um ihr Hagelkreuz-Quartier nach Wünschen, Bedarfen und Möglichkeiten zu entwickeln. „So können Visionen entstehen und die gemeinsame Zukunft wird aktiv gestaltet“.

Den Aspekt der Aktivität griff Behr unmittelbar auf und lud die 50 Anwesenden zu einem Rundgang zu verschiedenen Thementischen mit Diskussion ein.

Bürgerverein mit der Entwicklung im Hagelkreuz zufrieden

Der Vorsitzende des Bürgervereins Kempen-Hagelkreuz e.V., Willi Stenhorst, würdigte die übergreifenden Dialogformen der Quartiersentwicklung und die Funktion von Ingo Behr als „Kümmerer und Initiator“ – von der Verlegung der Haltestelle Bürgerwald bis zur Umsetzung der Schmökerbude am Concordienplatz.

Der Abend endete mit einer Präsentation der gesammelten Anregungen, Ideen und neuen Themen rund um die Menschen im Hagelkreuz und dem Appell zum Mitmachen, Mitgestalten und Mitleben für Jung und Alt. rs

Berichterstattung in der Rheinischen Post: Das Hagelkreuz ist auf einem guten Weg