Kempener Tauschring ist jetzt ein Verein

Foto der ersten Mitgliederversammlung des Tauschringes im Quartiersbüro
1. Mitgliederversammlung des Tauschringes im Quartiersbüro

Den Tauschring im Rahmen der Quartiersentwicklung Hagelkreuz gibt es ja schon seit Ende letzten Jahres. Nun trafen sich elf der derzeit 17 Mitglieder zur gründenden Versammlung für einen Verein im Quartiersbüro am Concordienplatz. Die Vereinsgründung wurde notwendig, um die Abwicklung der Tauschgeschäfte auf rechtlich sichere Füße zu stellen.

Daher standen auf der Tagesordnung der Mitgliederversammlung vor allem die Regularien zur Vereinsgründung. Zunächst wurde die Satzung verabschiedet. Prinzip des Tauschrings ist es, auf gegenseitiger Basis Dienstleistungen alltäglicher Art auszutauschen. Wobei dies nicht heißt, wer für den einen etwas erledigt, erhält exakt vom gleichen Mitglied eine Gegenleistung. Das Ganze funktioniert über Austausch in der ganzen Gruppe. Wurde bei einem etwas zu Hause repariert, kann es sein, dass jemand ganz anderes von ihm eine andere Dienstleistung anfordert. „Tauschen statt zahlen, eine Hand wäscht die andere, wie Du mir, so ich Dir” steht es passend im Flyer des Vereins. Generell muss jeder Nutzer bestätigen, dass er eine private Haftpflichtversicherung hat, die bei eventuellen Schäden an Mensch oder eingesetzten Geräten die Kosten übernimmt.

Dazu braucht es eine Gebührenordnung. Eine Stunde wird in 60 Kempas abgerechnet. Dauert es länger oder kürzer, kann dies entsprechend gut in die Summe der gearbeiteten Minuten geteilt werden. Die Kempas werden dem Anbieter gut geschrieben, dem Abnehmer die entsprechende Summe von seinem Konto abgezogen. Materialkosten rechnen beide miteinander ab, die Zeit wird schriftlich fest gehalten und der Beleg bei den Organisatoren des Ringes abgegeben. Das Grundprinzip ist, nachhaltig und sozial verträglich miteinander umzugehen.

Gewählt wurde Rüdiger Dietrich als erster Vorsitzender, Andrea Duffhauß ist seine Stellvertreterin. Ulrich Buchholz verwaltet die Kasse des Vereins sowie die Verbuchung der Kempas. Als Beisitzer wurden Sigfried Heider und Jakob Küppers gewählt.

Nun möchte der Verein seine Tätigkeit besser öffentlich bekannt machen. Damit die ganze Idee funktioniert, braucht es mehr Mitglieder, die sich und ihre Talente oder Bedürfnisse einbringen. Dafür gibt es inzwischen einzelne Flyer, die verstärkt verteilt werden. Da geht es um Angebote im Alltag, Tipps für Bewerbungen oder auch Nachhilfe, die vielfach angeboten wird. Es gibt schon Ideen, wie man die Flyer im Stadtgebiet verteilen kann. Aber nötig ist wohl vor allem auch die persönliche Ansprache von möglicherweise am Tauschring Interessierten. Hier ist jeder gefragt, der gerne möchte, dass die ganze Geschichte ans Laufen kommt.

Jeden Mittwoch sind zwischen 17 und 18 Uhr Mitglieder des Tauschringes im Quartiersbüro am Concordienplatz anzutreffen. Hier kann man sich informieren oder auch direkt Mitglied werden. Bei Interesse kann man sich auch unter Telefon 02152/ 8978648 melden oder eine E-Mail an info@tauschring-kempen.de senden. Alles über die Angebote sind auf der Homepage www.tauschring-kempen.de nach zu lesen.  Von Silvia Ruf-Stanley