Pralles Leben in Totholzhecke – ökologischer Lebensraum für Tiere

Foto BenjesheckeDie naturnahen Urban Gardening-Hobbygärtner aus dem Hagelkreuz haben mit dem Anlegen einer Totholzhecke auf der Nansenstraße begonnen. Trotz des Namens steckt in der – auch Benjeshecke genannten – Begrenzung pralles ökologisches Leben für Igel, Bienen und vielerlei Krabbelgetier.

„Die Idee für eine derartige Hecke hatte ich während des Lockdowns und habe sie in einem Online-Meeting eingebracht“, erläutert Andrea Duffhauß den Hecken-Vorstoß. Eine Benjeshecke bietet Pflanzen, Tieren und Kleinstlebewesen perfekten Schutz und einen Lebensraum im urbanen Umfeld. 

Eine solche Hecke entsteht durch zwei Pfostenreihen, die mit Schichten aus Ästen und Zweigen aus dem Gehölzschnitt aufgefüllt wird. Sechzehn Holzpfosten wurden dazu gekauft und letzte Woche mit vollem Körpereinsatz schweißtreibend eingeschlagen.

Präzise ausgerichtet – auch die Optik soll stimmen

Nach zwei Stunden standen die zwei Pfostenreihen und wurden mit Zollstock und Wasserwage perfekt in Stellung gebracht. „Die ersten Zweige habe ich von meinem Baumschnitt mitgebracht“, so Duffhauß, die vorsorglich seit Januar 2021 im eigenen Garten Zweige gesammelt hat.

Duffhauß hat außerdem ein paar belaubte Weidenzweige geholt und in die Hecke eingebunden. „Damit haben wir jetzt einen Grundstock als Versteck für Igel, Zauneidechse, Erdkröte oder Insekten & Co.“, freut sich die engagierte Hagelkreuzerin. „Gerade Igel vertilgen die ungeliebten Schnecken und anderes Ungeziefer und die Benjeshecke bietet ihnen Schutz und einen Rückzugsort“.

Amsel, Drossel, Fink und ….

Die Bezeichnung „Benjeshecke“ geht auf zwei Brüder, Hermann und Heinrich Benjes, zurück, die als Landschaftsgärtner erstmals eine Hecke aus totem Holz errichtet hatten. Diese Hecken sind auch Siedlungsräume für Amseln, Zaunkönige und Rotkehlchen. Auch davon tummeln sich im Hagelkreuz viele und können nun den Bereich für ihre Nistmöglichkeiten nutzen.

Stetes Wachstum durch Stöcke und Zweige

Die Hagelkreuzer Urban Gardining Teilnehmer können nun mit ihren Familien und Kindern die im Wald gesammelten Stöcke für die Hecke mitbringen. „Das ist ein toller Spaß für Kinder und sie können sehen, wie die Hecke langsam wächst“, lacht Duffhauß und verweist auf die ersten Kinder, die bereits ihre Äste aufgestapelt haben. Später wird die Hecke noch mit bienenfreundlichen Pflanzen begrünt. Dafür sind einheimische Gehölze wie Mispel, Schlehe oder Kornelkirsche gut geeignet. Bunter wird es mit Clematis – alles natürlich bienenfreundlich.

Guter Einfluss und Gemütlichkeit

Angetrieben von den grünen Aktivitäten wurde auch auf der gegenüberliegenden Seite des Gartengrundstückes angefangen am Drahtzaun blühende Clematis einzupflanzen. „Das Schönste ist, es sich nach der Arbeit vor dem grünen Hintergrund gemütlich zu machen“, schmunzelt Duffhauß. rs