Qigong für Ältere – Ruhe in Bewegung finden

Schon seit Jahrtausenden wissen Menschen in China, das sanfte Bewegungen die besten Voraussetzungen für bewegliche Gelenke, geschmeidige Muskeln und Bänder, für die Funktionserhaltung der Organe und einen guten Stoffwechsel sind. Die erfahrene Qigong-Trainerin Andrea Hilgert hat auf dem Informationstag „Gemeinsam statt einsam“ in die Welt des Qigong eingeführt.

 

Qigong-Übungen lassen sich leicht in den Alltag integrieren.
Qigong-Übungen lassen sich leicht in den Alltag integrieren.

„Gerade die langsamen, sanften Bewegungen verhelfen zu mehr Körpergefühl und innerer Ruhe“, so Hilpert. Bei der Mitmach-Aktion in der Mensa der Martin-Schule präsentierte die Diplom-Sportlehrerin das Konzept der Fünf-Wandlungsphasen und erklärte, dass das Qi dabei für die Wurzel des menschlichen Daseins steht.

Freude am Leben durch Qigong

Gerade das Gefühl, selbst etwas für sich tun zu können, die verbesserte Körperwahrnehmung, die psychische Ausgeglichenheit, mehr Selbstvertrauen und Lebensmut sowie mehr Freude am Leben seien nur einige Aspekte, die Hilgert nennt, warum Qigong für ältere Menschen attraktiv ist. Außerdem würde die Stabilisierung des Gleichgewichts und Sturzprophylaxe, die Stärkung der Organfunktionen sowie ein sanftes Training des Bewegungsapparates durch die bedachtsamen Übungen erreicht. Ganz nebenbei wird auch die Konzentration und Merkfähigkeit geschult und die Teilnehmer nehmen am Gemeinschaftserleben teil.

Die fünf dynamischen Wandlungsphasen

Dazu gehören Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser und Wandlung bedeutet dabei ständige Bewegung und Wandel. Die Theorie der fünf Wandlungsphasen ist die zentrale Grundlage der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Dabei handelt es sich nicht um „Elemente“ im klassischen Sinne, sondern vielmehr um zyklische dynamische Strukturen und zeitliche Abläufe.

Leben ist immer im Wandel

„Auf Chinesisch heisst Wandlungphase „Xing“ und bedeutet so viel wie „sich bewegen“ oder „gehen“, erklärt die Entspannungstrainerin. Schließlich bewegt sich alles Leben innerhalb der fünf Wandlungsphasen. Auch die menschliche Gesundheit unterliegt diesen Phasen und Hilgert spricht von Wirkungszusammenhängen und Funktionskreisen zwischen Organen und Funktionen, statt von anatomischen Einzelorganen und deren Funktionen.

Ein fortgeschrittenes Lebensalter geht häufig mit körperlichen Einschränkungen und einer Minderung von Kraft und Ausdauer einher. Daher kann es sein, dass manch älterer Mensch in einem „normalen“ Sport-Kurs nicht mehr mithalten kann. Auch aufgrund der demographischen Entwicklung wird der Anteil der älteren Generation stetig ansteigen.

Qigong für die Generation 50 plus

Vermehrt wird daher Qigong für ältere Menschen angeboten: „Qigong für die Generation 50 plus“, „Qigong in der zweiten Lebenshälfte“ oder „Senioren-Qigong“ heißen diese Angebote. Dabei werden die Übungen auf die körperliche Verfassung und den jeweiligen Leistungsstand der TeilnehmerInnen abgestimmt. Übungen werden im Sitzen geübt.

Andrea Hilgert hat mit ihrer Zusatzausbildung Prävention- und Rehabilitation durch Sport, als Qigong-Lehrerin und Pilates-Trainerin viel Erfahrung im Umgang mit Menschen aller Altersklassen und ihren körperlichen Besonderheiten. Sie ist sich sicher, dass Qigong-Übungen in wenigen Jahren in der Seniorenarbeit weit verbreitet sein werden. /rs

Links für Qigong-Angebote in der Region:
Medizinisches Qigong Viersen, Kreis Volkshochschule Viersen, Qigong Anke Riedel Kempen-Tönisberg