Diese Forderung hat die Volksinitiative Artenvielfalt unter dem Motto „Insekten retten – Artenschwund stoppen“ aufgestellt und agiert gemeinsam mit den NRW-Landesverbändendes Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt NRW (LNU) und des Naturschutzbund Deutschland (NABU), um konkrete Handlungsvorschläge zur Verbesserung der biologischen Vielfalt in den NRW-Landtag einzubringen und das Land so zu mehr Natur- und Artenschutz zu bewegen.
Unterschriftslisten liegen aus
Auch im Quartiersbüro auf dem Concordienplatz hat Michael Coenen vom NABU/Ortsgruppe Kempen Unterschriftslisten und Plakate ausgelegt. „Wir müssen mindestens 0,5 Prozent der wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger über 18 Jahren mit Wohnsitz in NRW – also 66.000 Unterschriften – sammeln, die nicht älter als ein Jahr sind“, erklärt Coenen. Ein Online-Verfahren gäbe es dafür nicht. „Unser Kampagnen-Team kümmert sich anschießend um die notwendige Prüfung der Stimmberechtigung der Unterzeichnenden“. Der Wunsch der Kempener Naturschützer lautet dabei natürlich, dass viele Menschen die Volksinitiative mit ihrer Unterschrift unterstützen und damit ein Signal an die Verantwortlichen in der Politik senden.
Forderungen und konkretes Handeln
„Vor allem der Rückgang von Insekten und Vögeln führt deutlich vor Augen, dass wir in vielen Handlungs- und Politikfeldern grundlegend umsteuern müssen. Besonders dramatisch sei, dass diese Verluste ungebremst Schutzgebiete betreffen – und damit die letzten Rückzugsräume für eine große Vielzahl von Arten betreffen“, erklärt der Hagelkreuzbewohner Coenen. Die Unterschriftenaktion will für den Erhalt und die Förderung der Artenvielfalt in Nordrhein-Westfalen einstehen. Ziel sei es, die geforderten Maßnahmen umzusetzen und verbindlich in die Landesgesetze und die entsprechenden Programme aufzunehmen.
Gemeinsam politisch handeln
Notwendig ist dafür ein Maßnahmenbündel, das weit über die Notwendigkeiten hinausreicht, die das Landesnaturschutzrecht fordert. Ob Landesplanung, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Bauen, Wirtschaft oder Verkehr: Die Verantwortlichkeiten für einen ambitionierten Artenschutz sind über verschiedene NRW-Landesministerien verteilt. Coenen meint, dass alle sich ihrer Verantwortung für diese gesellschaftliche Aufgabe stellen und gemeinsam handeln sollten. Weitere Umwelt- und Naturschutzverbände, Vereine, Parteien sowie Organisationen haben sich der Initiative bereits angeschlossen, um auf den Verlust von Hecken, Brachen, Ackerrainen und Kleingewässern als verlorene Lebensräume hinzuweisen.
Konkrete Forderungen
„Unsere Forderungen sind in acht Handlungsfeldern gebündelt: von Flächenfraß verbindlich stoppen, Schutzgebiete wirksam schützen, naturnahe und wilder Wälder zulassen, naturverträgliche Landwirtschaft aktiv voranbringen, Biotopverbund stärken und ausweiten, lebendige Gewässer und Auen sichern, Artenschutz in der Stadt fördern sowie Nationalpark in dem Truppenübungsplatz Senne ausweisen“.
Der aktive Naturschützer untermauert die Forderungen noch durch Zahlen und führt an, dass täglich 18 Fußballfelder unter Beton verschwinden, 18 Millionen Vögel durch Glasfassaden sterben und alleine 55 Prozent der Schmetterlinge in NWR gefährdet seien.
Die Unterschriftslisten liegen im Quartiersbüro aus. Weitere Informationen unter https://artenvielfalt-nrw.de. rs