In Zeiten anhaltend hoher Coronazahlen macht es Sinn, die Anzahl der Kontakte mit Menschen zu reduzieren. Ein Mittel dafür kann Online-Banking sein. Man muss sich nie wieder an einen Schalter oder Automaten anstellen und erledigt seine Bankgeschäfte online von zu Hause oder unterwegs. Dazu kommt, dass viele Direktbanken, die keine Filialen unterhalten, eine kostenlose Kontoführung unter bestimmten Bedingungen anbieten. Deshalb kann auch die Senkung von Kontogebühren ein Grund sein, zum Online-Banking zu wechseln.
Viele aber haben Angst davor, ihre Überweisungen etc. per Internet zu erledigen. Ich selber bin schon seit 2004 Kunde einer Direktbank und kann Ihnen versichern, dass ich bisher noch keine negativen Erfahrungen gemacht habe. Man muss natürlich ein paar Sicherheitsmaßnahmen treffen aber das müssen Sie auch, wenn Sie Geld von einem Automaten ziehen.
Der folgende Beitrag beschäftigt sich ausschließlich mit Online-Banking für Privatkunden.
Was braucht man fürs Online-Banking?
- Eine Bank Ihres Vertrauens für die Führung eines Online-Girokontos;
- Internet-Zugang – am besten über ein sicheres WLAN;
- einen PC/Mac oder ein mobiles, internetfähiges Gerät wie ein Smartphone, Tablet oder Laptop mit aktuellem Betriebssystem und Virenschutz.
Viele Filialbanken bieten die Möglichkeit, das eigene Konto online zu verwalten. Darüber hinaus gibt es sogenannte Direktbanken, die oft keine Filialen unterhalten und eine ausschließliche Kontoführung per Internet oder Internet kombiniert mit Telefon anbieten.
In vielen Tests, u. a. auch von Stiftung Warentest, wird u.a. das DKB-Cash-Girokonto empfohlen. Bei dieser Bank bekommen Neukunden für ein Jahr den Status des Aktivkunden unabhängig vom Geldeingang und haben u. a. folgende Vorteile:
- keine Kontoführungsgebühren;
- weltweit kostenlos Bargeld an Geldautomaten abheben;
- kostenlose Girokarte und DKB-Visacard mit kontaktlosem Bezahlen;
- Einrichtung eines Gemeinschaftskontos ist möglich;
- mit der DKB-Visa-Card weltweit kostenlos bezahlen;
- Online Kontowechsel mit kostenlose Benachrichtigung der bisherigen Vertragspartner.
Bei einem monatlichen Geldeingang von 700 € auf Ihr Onlinekonto behalten Sie nach einem Jahr den Status des Aktivkunden. Falls der monatliche Geldeingang niedriger sein sollte, haben Sie bei Verlust des Status als Aktivkunde Stand heute (3.1.2021) lediglich folgende Nachteile:
- Sie zahlen bei Kontoüberziehung einen etwas höheren Dispozins;
- Das Geldabheben am Automaten kostet eine Gebühr.
- Das Bezahlen mit der DKB-Visacard ist gebührenpflichtig.
Es gibt im Internet diverse Gebührenrechner, die Ihnen anhand Ihrer bisherigen Zahlungsgewohnheiten ausrechnen, was ein Online-Konto kostet.
Wie eröffne ich ein Konto für das Online-Banking?
Wenn Sie bereits Kunde einer Filialbank sind und dies auch bleiben wollen, fragen Sie Ihren Kundenberater nach der erforderlichen Vorgehensweise. Die Volksbank Kempen-Grefrath z. B. bietet Ihnen die Möglichkeit, kostenlos ohne Freischaltung einen Einblick in die Funktionsweise des Online-Banking anhand eines Musterkunden zu bekommen.
Ein Konto bei einer Direktbank eröffnen Sie online. Hier wird Ihnen am Beispiel der DKB die genaue Vorgehensweise erklärt. Um sicherzustellen, dass der Antragsteller auch der ist, für den er sich ausgibt, muss man sich zusätzlich identifizieren. Das funktioniert bei den meisten Banken entweder über Video-Ident oder per Post-Ident.
Beim Video-Ident müssen Sie sich in einer Videokonferenz mit Ihrem Personalausweis oder Ihrem Reisepass gegenüber einem Mitarbeiter eines dafür beauftragten Dienstleisters identifizieren. Bei Post-Ident gehen Sie mit den für die Kontoeröffnung benötigten Unterlagen und Ihrem Ausweisdokument zur nächsten Postfiliale und unterschreiben in Anwesenheit des Mitarbeiters ein Formular. Die Post schickt dann kostenlos die Unterlagen an die Bank.
Welche Risiken bestehen beim Online-Banking?
Über die normalen Risiken bei der Ausübung von Geldgeschäften hinaus gibt es folgende spezielle Risiken für das Online-Banking:
- Ausspähen von Zugangsdaten durch Spam-Mails, Viren, Schadsoftware oder Trojaner;
- Knacken der Verbindung zwischen Anwender und Bank durch Kriminelle.
Diese Risiken reduzieren die Banken durch spezielle Sicherheitsmechanismen. Außerdem übernimmt die Bank in manchen Fällen auch bei grob fahrlässigem Verhalten die Haftung. Hier sollten Sie sich genau bei der Bank Ihrer Wahl erkundigen. Beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik gibt es ausführliche Hinweise für das sichere Online-Banking.
Vor und Nachteile des Online-Banking:
Vorteile:
- Kein Anstehen an Automaten oder Schaltern;
- Zeitgewinn bei der Durchführung von Transaktionen wie Kontostand einsehen, Überweisungen tätigen etc.;
- Durchsuchbarkeit von Kontobewegungen nach bestimmten Kriterien auch für längere Zeiträume;
- elektronisches Archiv für Bankunterlagen wie Konto- und Depotauszüge;
- kein umständliches Eintippen von Überweisungen an Automaten;
- weltweite Führung von Bankgeschäften, d. h. auch unterwegs;
- niedrigere Gesamtgebühren für die Kontoführung;
- deutlich erweiterte Zeiten für telefonische Beratung;
- hohe Sicherheitsstandards.
Nachteile:
- Kein persönlicher Kontakt zu Bankmitarbeitern;
- Bargeldabhebung von größeren Summen (abhängig vom persönlichen Limit; meist über 1.000 €) nicht ohne weiteres möglich;
- Bei Ausfall des Internet kein Online-Banking möglich;
- ständige Aktualisierung von Betriebssystemen und Antivirenprogrammen erforderlich;
- außerhalb des heimischen WLAN meist nur sichere Verbindung mit mobilem Datenzugang oder VPN möglich.
Fazit
Ich bin nun seit fast 17 Jahren zufriedener Kunde einer Direktbank und tätige meine Finanzgeschäfte ausschließlich online. In den Zeiten vor Corona bin ich viel gereist und habe dabei auch meine Bankgeschäfte weltweit online erledigt. Bisher gab es noch nie ein Problem, das durch Online-Banking verursacht wurde. Allerdings bin ich auch sehr sicherheitsbewusst und halte mich an die grundsätzlichen Regeln für sicheres Bewegen im Internet. km