Diabetes rechtzeitig erkennen

Viele bemerken ihre Zuckerkrankheit erst, wenn sie schon weit fortgeschritten ist. Je früher eine Diabeteserkrankung festgestellt wird, desto besser kann sie behandelt werden.

Zahl der Senioren mit Diabetes Typ 1 und Typ 2 nimmt zu:

Lebensqualität hat im Alter Vorrang vor strenger Blutzuckereinstellung

In Deutschland ist die Hälfte aller Menschen mit Typ-2 Diabetes über 65 Jahre alt. In der Altersgruppe der über 85-Jährigen hat sogar jeder Fünfte einen Typ-2-Diabetes. Hochbetagte und gebrechliche Senioren sollten blutzucker- senkende Medikamente nur erhalten, wenn der Blutzuckerlangzeitwert (HbA1c-Wert) auf 8,0 bis 8,5 Prozent ansteigt oder zu Symptomen führt.  Die Pressestelle (DDG) Diabetes Kongress 2018 führt weiter aus:

„Ärzte sollten sich bei der Verordnung auf möglichst wenige Medikamente beschränken. Viele Menschen mit einer Diabetesvorstufe oder einem bereits bestehenden Diabetes Typ 2 haben Übergewicht. Sie können ihre Stoffwechseleinstellung durch Gewichtsabnahme häufig deutlich verbessern. Lange Zeit erschien dabei eine fettreduzierte Ernährungsweise als der bevorzugte Weg. Diese Kostform wurde auch normalgewichtigen Typ-2-Diabetikern empfohlen. Inzwischen sehen Ernährungsexperten in kohlenhydratarmen Ernährungsmodellen Vorteile.“

Der Alterszucker  – Diabetes mellitus Typ 2 

Es gibt zwei Arten von Diabetes, einfach als Typ 1 und Typ 2 bezeichnet. Der Typ-2-Diabetes unterscheidet sich vom Typ-1-Diabetes dadurch, dass zu Beginn der Erkrankung meist eine herabgesetzte Empfindlichkeit der Körperzellen gegenüber Insulin besteht. Es wird also noch Insulin produziert, doch kann es nicht mehr genügend wirken. Weiterlesen

Schwedische Wissenschaftler fanden nun heraus, es genügen drei Kennzahlen, um das Entstehen einer Diabeteserkrankung innerhalb von 20 Jahren vorherzusagen:

  • der Blutzuckerwert vor dem Essen,
  • der Body-Mass-Index (BMI) und
  • die Menge bestimmter Blutfette vor dem Essen,

– Mit Blutzuckerwerten zwischen 5,6 und 6,9 mmol/l,

–  Nahrungs- Blutfette (Triglyceriden) über 1,4 mmol/l und

–  einem BMI von mindestens 30 lag das Diabetesrisiko für die folgenden 20 Jahre bei über 60 Prozent: Bei Frauen betrug es 69,6 Prozent, bei Männern 63,5 Prozent.

–  Umgekehrt liefern niedrige Werte ebenfalls eine eindeutige Tendenz: Mit einem BMI unter 30, Blutzucker von unter 4,5 mmol/l und Triglyceriden unter 1,4 mmol/l lag das Risiko bei gerade einmal 2,2 Prozent für Männer bzw. 1,3 Prozent für Frauen.