Durchbruch in der Krebswissenschaft

Hochwirksame Substanz gegen aggressive Tumorzellen gefunden. Naturwirkstoff aus Lianen tötete massenhaft Krebszellen. Die Forschung steht nicht still, es gibt Hoffnung.

Ein deutsch-japanisches Forschungsteam entdeckte im kongolesischen Regenwald Lianen mit einen natürlichen Wirkstoff, der Krebszellen abtötet. Den Forschenden ist es gelungen, diesen Wirkstoff im Labor zu isolieren, um damit ein Medikament gegen bestimmte Tumorarten herzustellen.

Naturstoff aus dem Regenwald

Das Team um den Naturstoffchemiker Professor Gerhard Bringmann vom Institut für Organische Chemie der Universität Würzburg hat gemeinsam mit der Forschungsgruppe um Professor Suresh Awale vom Institute of Natural Medicine der Universität Toyama in Japan eine neue Substanz entdeckt, die hochwirksam Krebszellen bekämpft. Der Wirkstoff unterbricht die Versorgung von aggressiven Tumorzellen und lässt sie quasi aushungern.

Die Studienergebnisse sind kürzlich in dem Journal of Natural Products erschienen.

Das Geheimnis der Lianen-Art

Vor einiger Zeit entdeckten Forschende in diesem Gebiet eine Lianen-Art namens Ancistrocladus Likoko, die außergewöhnliche Alkaloid-Moleküle beinhaltet. Nun ist es dem Forschungsteam gelungen, aus diesem Naturstoff einen Wirkstoff gegen Krebs herzustellen.

Kaum eine Tumorerkrankung ist so tödlich wie Bauchspeicheldrüsenkrebs ( Pankreaskarzinom). Weniger als fünf Prozent der Betroffenen überleben die ersten fünf Jahre nach der Diagnose. Die Krebszellen sind äußerst aggressiv und vermehren sich rasant. Das schnelle Wachstum erfordert natürlich auch viel Nährstoffe und Sauerstoff. Um diese Versorgung sicherzustellen nutzen die Krebszellen eine bestimmte Signalkette, die in Fachkreisen Akt/m TOR genannt wird.

Wie die Forschenden feststellten, sorgt der Lianen-Wirkstoff aus dem Regenwald dafür, dass die Signalkette ( Akt/m TOR ) unterbrochen wird. Die Folge: Die Versorgung der Krebszellen kann nicht mehr sichergestellt werden, sie hungern aus und sterben ab. Den Forschenden aus Würzburg und Japan ist nun erstmals die genaue Strukturaufklärung und Isolierung dieses Wirkstoffes aus den Zweigen der Liane gelungen. (Gute Erfolge liegen im Bergmanns-Heil Bochum bereits vor).

Das Team extrahierte die Alkaloid-Verbindungen aus gemahlenen Zweigen der Liane und trennte sie mittels Hochleistungsflüssigkeitschromatographie. Danach analysierten die Experten die Struktur des Alkaloids in einem 3D-Modell. Dem isolierten Wirkstoff gaben sie den Namen Ancistrolikokin E3.

Ancistrolikokin E3 verhindert Metastasenbildung.

Der neue Wirkstoff Ancistrolikokin E3 zeigte im Labor äußerst vielversprechende Ergebnisse gegen Bauchspeicheldrüsenkrebszellen. Nach Angaben des Forschungsteams lässt der Lianen-Wirkstoff nicht nur Krebszellen aushungern, er verhindert auch noch die Bildung von Metastasen und somit auch die Streuung des Krebses.

Weitere Untersuchungen bestätigten, dass der Wirkstoff tatsächlich den Akt/mTOR-Signalweg hemmt, jenen Mechanismus der die Krebszellen so widerstandsfähig macht. Damit ist den Forschern zufolge klar: Ancistrolikokin E3, aber auch strukturell verwandte Alkaloide könnten vielversprechende Ausgangspunkte für die Entwicklung neuer Medikamente gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs sein, und eine Alternative für neue Antikrebsmittel.   Weiterführende Information

Die Hoffnung nicht aufgeben!

Das Leben ist wertvoll. Heute muss durch den medizinischen Fortschritt kein Mensch unter Schmerzen leiden. In einer Patientenverfügung (Beitrag) sollte Ihr Wille niedergelegt sein, dies allein hilft nicht! Bevollmächtigte in der Gesundheitsvorsorge können auf die Einhaltung achten. Diese kennen Ihren aktuellen Willen und stehen Ihnen bei.

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