Datenspende oder Datenschutz

Intransparent, unfair, ohne gültige Rechtsgrundlage. Frankreichs Datenschützer verurteilten Googles Datensammelei. Als größte in Europa verhängte Datenschutzstrafe galt bislang ein Bußgeld der italienischen Aufsicht in Höhe von knapp sechs Millionen Euro. In Deutschland zeigen sich die Datenschutzbehörden in Hinblick auf ihre neuen Möglichkeiten zum Schutz unserer globalen Daten noch zögerlich. Wichtig ist, den gegebenen persönlichen Schutz unserer Daten im Alltag zu kennen.

Wer macht sich schon Gedanken über seine vielfältigen Daten. Es gibt auf viele ethische Fragen in Bezug auf die künstliche Intelligenz keine leichten Antworten. Dies zeigte sich bei und in vielen Lebensbereichen und endet bei der Frage: Wären Sie bereit, nach Ihrem Tod alle Ihre gesundheitsrelevanten Daten anonymisiert zu spenden?

Die künstliche Intelligenz (KI) benötigt große Datenmengen, um Entscheidungen treffen zu können. Daten aus möglichst vielen Lebensbereichen. Sollen Patientendaten als öffentliches Gut zur Verfügung gestellt werden, damit KI diese auswerten kann, oder ist Datenschutz wichtiger?

Datenspende vs. Datenschutz

Aktuelle Daten zur aktuellen Information und Entscheidungsfindung sind wichtig. Wie oft geben wir aus Bequemlichkeit unsere Daten preis, nur um schneller die vermeintlich kostenlose Information zu erhalten. Schnell ist die Zustimmung im Button erteilt. Wer liest schon die Vereinbarungen über die Datenverarbeitung, über den Einsatz von Cookies.

Sind wir bereit, nach dem Tod alle unsere gesundheitsrelevanten Daten anonymisiert zu spenden?  Wie fällt Ihre Antwort aus: „Würden Sie Ihren Körper zu Lehrzwecken spenden? 

Eine Befragung lässt aufhorchen, hier die Antworten.

Ehrlich, haben Sie bedacht: Ihr geistiges Eigentum ist 70 Jahre lang nach Ihrem Tode vor der Verwertung von Unberechtigen geschützt. Geistiges Eigentum wird immer wieder missachtet. Das Urheberrecht schützt geistiges Eigentum, wenn es sich dabei um persönliche geistige Schöpfungen handelt, welche die nötige Schöpfungshöhe erreichen. Dies ist bisher laut Gesetzgeber nur dann möglich, wenn sich das Werk durch Individualität und Kreativität auszeichnet. Darunter fallen Fotografien, Videos. Sobald Sie diese auf Youtube.com veröffentlichen, geben Sie diese zur Ansicht und oft auch zur Verwertung frei. Doch haben sie auf den Schutz der abgebildeten Personen geachtet und gar die Einwilligung eingeholt.

Wichtig:

Den Schutz für geistiges Eigentum gewährt das Urheberrecht allerdings nur bei Werken aus den Bereichen der Literatur, Wissenschaft und Kunst. In § 2 des Urheberrechtsgesetzes (UrhG) werden Werkarten aufgeführt, die durch das Urheberrecht geschützt werden. Unter das UrhG fallen nicht die Persönlichkeitsdaten. Das Datenschutzgesetz des Bundes und der Länder geht weiter.

  • § 3 des Bundesdatenschutzgesetzes regelt die Verarbeitung personenbezogener Daten durch eine öffentliche Stelle. Im Gesetz selbst werden auch nichtöffentliche Stellen befugt, wenn es aus Gründen eines erheblichen öffentlichen Interesses zwingend erforderlich ist.

Die DatenschutzgrundVerordnung (DSGVO) deckt nun auch den privaten Bereich mit ab und regelt in § 9 DGVSO Die Verarbeitung personenbezogener Daten, aus denen die rassische und ethnische Herkunft, politische Meinungen, religiöse oder weltanschauliche Überzeugungen oder die Gewerkschaftszugehörigkeit hervorgehen, sowie die Verarbeitung von genetischen Daten, biometrischen Daten zur eindeutigen Identifizierung einer natürlichen Person, Gesundheitsdaten oder Daten zum Sexualleben oder der sexuellen Orientierung einer natürlichen Person ist untersagt.

Die Daten in der Pflegedokumentation sind ähnlich sensibel wie unsere Krankendaten. Daher darf regelmäßig niemand – ohne Zustimmung der/des Betroffenen – darin Einsicht nehmen. „Meine Daten gehören mir!“ Richter untersagten daher auch einer Versicherung, sich im Vorfeld schon eine Generalabsolution für sämtliche möglichen Einsichtnahmen erteilen zu lassen. Datenschutz darf nicht als Vorwand gebraucht werden, persönliche Daten zu verheimlichen. Der Datenschutz vor anderen gilt für den Betroffenen  als ein erweitertes Einsichtsrecht, dies gilt auch den betreuenden Angehörigen (Das Recht auf Auskunft der betroffenen Person gemäß Artikel 15 der Verordnung (EU) in Verbindung mit 34 BDSGAuskunftsrecht der betroffenen Person). Nähere vertiefende Ausführungen siehe unter BIVA Pflegedokumentation.   Mit anderem Blick und Verweis im Beitrag Digitaler Nachlass

Absatz 1 des Artikel 9 der DSGVO gilt nicht in folgenden Fällen:

Die betroffene Person hat in die Verarbeitung der genannten personenbezogenen Daten für einen oder mehrere festgelegte Zwecke ausdrücklich eingewilligt, es sei denn, nach Unionsrecht oder dem Recht der Mitgliedstaaten kann das Verbot nach Absatz 1 durch die Einwilligung der betroffenen Person nicht aufgehoben werden.   Wer mehr lesen will,

und so weiter

Wir wollen sensibilisieren, diskutieren Sie mit über Ihre Erfahrungen

1 Gedanke zu „Datenspende oder Datenschutz“

  1. Alle reden von Chinas Sozial Credit System.
    Wer spricht von der Black-Box Schufa?
    Ohne Schufa-Auskunft ist die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben kaum noch vorstellbar: Kein Handyvertrag, keine Mietwohnung, kein Bankkredit, kein Zahlen auf Rechnung im Onlineshop.
    Die ganze Geschichte auf Spiegel
    https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/schufa-wie-ich-zum-deutlich-erhoehten-risiko-wurde-a-1193506.html
    Mehr über Chinas Sozial Credit System
    https://www.change-magazin.de/de/china-social-credit-system-erklaert/

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