Viele denken: in meinem Alter, was soll´s, hab Nichts zu verbergen.
Kaum jemand macht sich detailliert Gedanken was Facebook, Google und einige andere alles über ihn wissen und zu welchen Schlüssen die Nutzerinformationen noch führen können.
Standortdaten: Google weiss, wo Sie wann gewesen sind
Es beginnt mit dem «wo». Wenn der Standortdienst des Handys eingeschaltet ist, Google erkennt, wo sich der Nutzer beziehungsweise sein Handy gerade befindet. «Jeder Ort, an dem Sie mit Ihrem Handy gewesen sind, ist gespeichert.
Ihre persönliche Google-Standort-Historie können Sie hier abrufen: google.com/maps/timeline?pb.
Google weiss, wonach Sie suchen – auf jedem Gerät
Google speichert alles, was Sie damit suchen. Auf jedem Gerät, das Sie besitzen. Das heißt, selbst wenn Sie Ihre «Search History» auf dem Laptop löschen, gibt es womöglich Daten vom Handy.
Hier können Sie Ihre persönliche «Google Activity History» abrufen: myactivity.google.com/myactivity.
Diese umfasst auch Daten, die Google aus der Nutzung von Google Maps und Google Play Store gewinnt, sowie Webpages, die Sie besucht haben.
Apps, Email und YouTube: Google schaut mit
Google weiß natürlich auch, welche Apps Sie auf ihrem Handy installiert haben, wann Sie sie verwendet haben, welche YouTube-Filme Sie sich angeschaut haben, wem Sie E-Mails geschickt haben und was darin stand (falls Sie Gmail verwenden), welche Kalendereinträge Sie gemacht haben und welche Musik Sie hören. Daraus kann man zum Beispiel schließen, wann Sie zu Bett gehen, was Sie essen, wann und mit wem, welche Hobbies und natürlich auch, welche politischen Ansichten Sie haben.
Google ermöglicht es jedem Nutzer, die über ihn gespeicherten Daten einzusehen. Die Anforderung über diesen Link google.com/takeout ergibt ein mehr oder weniger großes File, das der Nutzer herunterladen kann.
Googles Hunger beschränken
Googles Datenhunger lässt sich einschränken. Nutzer können durch ihr Verhalten dafür sorgen, dass ein solcher Datenberg gar nicht erst entsteht. Etwa, indem sie eine alternative Suchmaschine wie DuckDuckGo, Opera oder andere verwenden, die Standortdienste wenig nutzen und ihre Fotos nicht bei Google speichern.
Facebook liest mit.
Wer denkt, es gäbe so etwas wie private Kommunikation, irrt.
Auch Facebook stellt zu Werbezwecken Mutmaßungen darüber an, was einen Nutzer interessieren könnte. Je nach der Datenbasis ist das soziale Netzwerk dabei zwischen leidlich und ziemlich gut. Dafür zeichnet die Social-Media-Plattform allerdings eine Menge Details auf.
Jeder Post, jede Message, jedes File, das versendet wurde, ist gespeichert. Facebook notiert jedes Login, wann und von welchem Gerät aus es geschieht. Alles, was ein Nutzer oder eine Nutzerin jemals geliked haben, jeden Sticker, den sie verwendet haben. Wer Facebook Zugriff auf die persönlichen Kontakte gibt, verschenkt dazu noch die Daten anderer Personen.
Wer sich, analog zu Google, die von Facebook gesammelten Daten herunterladen will, kann das nach dieser Anleitung tun.
Auch das Betriebssystem hört mit – Windows
Falls Sie sich entschlossen haben, Ihre Daten, wie zum Beispiel Fotos lieber lokal zu verwalten, ändert das unter Umständen auch nicht viel. Zum Beispiel, wenn Sie mit Windows 10 arbeiten, das ebenfalls Daten sammelt. Auch da aber lässt sich die Datensammelwut von Mikrosoft zumindest einschränken. Dazu muss sich der Nutzer durch ein Menü mit vielen Unterpunkten hangeln und die Prozedur unter Umständen nach jeder größeren Änderung wiederholen.
Eine Anleitung dazu gibt es beispielsweise von Chip.de.
Windows kann genauso wie Google und Facebook die Menüstruktur jederzeit ändern, weshalb es schwer ist, eine endgültige Empfehlung zu geben. Den Gesetzen zum Datenschutz ist damit Genüge getan. Nutzerfreundlichkeit sieht anders aus.
Wer sich im Internet tummelt, kennt nun objektive Gefahren.
Entnommen dem Artikel von Dylan Curran vom 30.3.2018 im Guardian
https://www.theguardian.com/commentisfree/2018/mar/28/all-the-data-facebook-google-has-on-you-privacy
Und hier ein >>> aktuelles Beispiel
Macht und Verantwortung stehen in einem engen Verhältnis zueinander; im Idealfall trägt der Machthaber auch die Verantwortung. Diese Wunschvorstellung zeigt sich nicht einmal in der Politik. Die Verantwortung des Volkes begrenzt sich im aktuellen Verständnis auf den Wahlakt, können sich Bürger weiter durch Übertragung an gewählte Vertreter aus der eigenen Verantwortung entlasten? Wer hat die Macht?
Wie lange dürfen wir weiter träumen?