Die Hilfen von Apple, Google und anderen sind in Haushalten zu finden. Auch Senioren können profitieren. Geworben wird mit: Wenn die Sprachassistentin in ihrem Zuhause einzieht, erhalten Senioren nicht nur mehr Komfort, sondern auch ein deutlich höheres Maß an Sicherheit. Oder “ Ein Stück Selbstständigkeit wiedergewinnen.“ Der Nutzer-Alltag wird komfortabler gestaltet, indem für personalisiertes Entertainment gesorgt wird, der Haushalt übernommen wird und Gefahren intelligent abgewehrt werden. Wir wollen die Werbung hinterfragen.
Wer denkt bei Sicherheit nicht an den Hausnotruf.
Bereits die Installation eines Hausnotrufsystems ist meist teuer, dazu kommen oft noch monatliche Abogebühren, diese werden bei einem Pflegegrad nach dem Pflegeversicherungsgesetz (SGB XI)übernommen. Unter Umständen bereits früher durch die Krankenkasse (SGB V), wenn der Arzt die Notwendigkeit bescheinigt. Warum also nicht Alexa schnellstens zur persönlichen Notrufassistentin erklären? Wenn bei einem Sturz auch das in allen Fällen das Telefonat aktiviert werden kann. Was macht Hausnotrufsysteme aus. Prüfen Sie Ihre Wünsche und Möglichkeiten ab. Ein Fahrplan
Grundsätzlich sollten Senioren und deren Angehörige im Voraus bedenken, dass dem Unfallopfer im Schock das Aktivierungswort nicht einfallen oder der entsprechende Alexa-Lautsprecher sich außer Rufweite befinden könnte. Daher eignen sich Alexa und Schwestern nur bedingt als Hausnotruf-System, bestenfalls für Menschen mit wenigen oder gar keinen körperlichen Einschränkungen. Insbesondere Diabetiker, Herzinfarkt-Patienten oder Personen mit sonstigen schwerwiegenden medizinischen Befunden sollten besser zu einem professionellen System greifen, das im Notfall direkt einen Arzt alarmiert.
Senioren sollten gut überlegen
Zwar können die Sprachassistenten an die Medikamenten-Einnahme erinnern, nicht aber prüfen, ob tatsächlich die richtigen Pillen eingenommen wurden.
Ähnliches gilt auch für andere Alltagssituationen mit Gefahrenpotenzial. Wird mit einem Bewegungsmelder vernetzt, damit beim nächtlichen Gang zur Toilette die Beleuchtung angeht, um die Sicherheit zu erhöhen. Stürzt der Besitzer jedoch im Bad, wird nicht automatisch ein Notruf abgesetzt.
Damit im Ernstfall schnell kompetente Hilfe vor Ort ist, genügt es nicht, die Telefonfunktion von Siri und deren Geschwister zu kennen. Der Betroffene muss sie auch korrekt benutzen. Für vergessliche oder demenzkranke Personen ist somit keine große Hilfe gegeben. Immerhin können besorgte Angehörige sich jedoch über die jeweilige App informieren lassen, wenn ein Bewegungsmelder an der Tür ausgelöst oder das Ausschalten von Licht oder Gartenbewässerung vergessen wurde. Zur Vertiefung: „Alexa, ich mach Schluss mit Dir!„
Datenschützer kritisieren
Neben der ungewollten Aufnahme von Gesprächsfragmenten können zum Beispiel unbeteiligte Dritte unbewusst aufgenommen und deren Daten verarbeitet werden. Für diese Aufnahmen wäre nicht nur grundsätzlich eine Einwilligung erforderlich. Auch müssten diese Personen Kenntnis von der Aufnahme und den daraus folgenden Rechten erlangen können. Dies stellte auch der wissenschaftliche Dienst des Bundestages in einem Gutachten zu Alexa fest.
Welche rechtlichen Vorgaben macht der Datenschutz?
Der Europäische Datenschutzausschuss (EDSA) hat kürzlich einen neuen Leitfaden zu virtuellen Sprachassistenten veröffentlicht. Dieser richtet sich an die Anbieter von virtuellen Sprachassistenten. Der Leitfaden beschreibt zum einen die Probleme aus datenschutzrechtlicher Sicht sowie die datenschutzrechtlichen Grundlagen. Der EDSA schlägt unter anderem vor, bei bildschirmlosen Geräten, Informationspflichten nach Art. 13, 14 DSGVO durch sprachbasierte Benachrichtigungen zu erfüllen.
Siri: So ernst nimmt Apple den Datenschutz
Den Beitrag von Justus Brandt hier weiterlesen
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