Normalität im Pflegeheim und der Häuslichkeit
Nach holländischem Vorbild, dem Demenzdorf «De Hogeweyk», kommt nun auch 2022 ein neues Solothurner Heim für Demenzkranke ohne «Spitalmief» und Zäune aus. Die neue Form ist seit 2016 in der Schweiz angekommen. Unsere Demenzbeiträge werden oft aufgerufen, insbesondere „Das Dorf der Vergesslichen“.
Manche Demenzkranke bewegen sich von ihrem Pflegeheim weg, erinnern sich aber nicht mehr an den Rückweg und gehen verloren. Pflegerinnen und die Angehörigen machen sich verständlicherweise Sorgen. Wegen diesen Situationen werden Heime für Demenzerkrankte oft zwar mit Umschwung – im Kreis angelegt -versehen, aber eingezäunt. So kann niemand weglaufen, das Pflegepersonal muss niemanden suchen.
Wann gehört die Art der Betreuung des Einsperrens der Vergangenheit an?
Einsperren ist vorbei
Die Philosophie basiert darauf, dass mit dem Betreuungskonzept der Alltag von Menschen mit Demenz so normal wie möglich gestaltet wird. Demente Menschen, die besonders bewegungsfreudig sind, werden mit einem GPS-Sender ausgestattet und werden so im Notfall wiedergefunden.
Trotzdem sind die Wege kurvig statt gerade angelegt, was den Bewohnenden entgegenkommt. «So kann man die Weglaufproblematik größtenteils verhindern». In anderen Heimen gibt es lange, gerade Gänge. In diesen bleiben demente Leute am Ende oft verloren stehen.
Umgebung an Menschen anpassen
Die Vermeidung von Stress ist für demente Personen entscheidend. Traditionelle Pflegeheime sind in der Regel auf ein effizientes Arbeiten für das Pflegepersonal ausgelegt. Das Außergewöhnliche an „De Hogeweyk“ ist, dass es als Wohnviertel entworfen wurde und nicht als Pflegeheim. In der Realität bedeutet dies zwar, dass die PflegerInnen längere Wege zum Holen von Spritzen oder dergleichen zurücklegen müssen, gleichzeitig haben die Pflegekräfte aber einen Rückgang an benötigten Medikamenten konstatiert, der wohl auf die Wohnumgebung zurückzuführen ist.
Es fehlen die langen Flure mit den Handläufen, die Nasszellen sind nicht im Zimmer integriert.
Alles, was an ein Pflegeheim erinnert, ist ausgeblendet. Der große Gemeinschaftsraum wurde zu einem Theater ausgebaut, das auch von externen Organisationen angemietet werden kann. Das Büro zur Anmeldung für die Teilnahme an verschiedenen Aktivitäten wurde zum Reisebüro, das Arztzimmer wurde zu einer Arztpraxis am zentralen Boulevard und der gemeinschaftliche Speisesaal wurde zum öffentlichen Restaurant, in dem sich die Demenzkranken mit den Bewohnern aus der Umgebung treffen können. Andere Einrichtungen wie das Café, der Friseursalon, das Fitnessstudio, der Marktplatz und der Supermarkt verstärken die Idee des Dorfes zusätzlich.
Wir hoffen neue Anregungen gegeben zu haben. In der Schweiz hat sich eine Genossenschaft gegründet, die sich der Idee verschrieben hat, die Dementen nicht auszugrenzen. Helfen wir uns gegenseitig, helfen Sie den Nachbarn. Nehmen wir die Dementen wie unsere Kinder an.
Wer kennt andere Beispiele, kennt Hilfen?
Eine solche Hilfe finden Sie im aktuellen Buch
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Diskutieren Sie mit nutzen Sie die demokratischen Rechte. Bitte beachten Sie die nebenstehenden Veranstaltungen, sie könnten interessant sein. Lernen Sie Gleichgesinnte kennen.
Bedenken Sie Neuerungen brauchen Akzeptanz, vergessen wir darüber nicht die Wirklichkeit: Die zweite verbesserter Auflage „Der Bewohnerbeirat“ ist erschienen. Zur Unterstützung auch der An- und Zugehörigen von Heimbewohnern, Seniorenbeiräte, Betreuer. Nur wenn wir uns aktiv einbringen wird sich etwas in unserem Sinne ändern. Nutzen Sie Ihren Ärger positiv.
Meistgesuchte Begriffe bei Demenz
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Insgesamt waren Ende 2021 etwa 1,8 Millionen Menschen an einer Demenz erkrankt – die meisten von Ihnen an einer Alzheimer-Demenz. Im vergangenen Jahr wurde bei 440.000 Personen eine Demenz neu diagnostiziert. Für die Zukunft wird mit weiter steigenden Erkrankungszahlen gerechnet. Den Verweis haben wir bei Definitionen, Fachbegriffe unter Demenz aufgenommen..