Die NOT ist DA
Fehlender Schutz der Bevölkerung bereits in Friedenszeiten.
Wer heute einen Arzttermin braucht, wartet Monate oder muss sich um 7:00 Uhr vor die Praxis stellen, damit er noch ab 8:30 Uhr angenommen wird. Aus Not gehen viele direkt in die Notaufnahme des Krankenhauses und warten 5 und mehr Stunden. Wer heute noch von Gefahr spricht, verniedlicht.
Gute Politik zeichnet sich durch Weitsicht aus.
Alle reden von Reformen. Das Sparen im Gesundheitsdienst ist in einer älterwerdenden Gesellschaft nicht angebracht. Die Realität ist, an die Senioren zu denken ist keine Pflicht- sondern formal eine Kann-Aufgabe der Kommune. Hierhinter versteckt sich die Kommunalverwaltung. Die Stadt- und Landräte sind von Bürgern gewählt und müssen die Eckpunkte der nächsten Jahre finden. Es reicht nicht, nur auf Vorlagen der Verwaltung zu warten.
Stillstand ist Rückschritt.
Ein Viertel der Hausärztinnen und Hausärzte in Deutschland will innerhalb der nächsten fünf Jahre aus dem Beruf ausscheiden. Der medizinische Nachwuchs strebt überwiegend Teilzeit an.
Wie wollen Hausärzte zukünftig arbeiten, befragt wurden 3.687 Hausärzte ab November 2024.
Bereits heute ist es schwierig, zeitnah einen Arzttermin zu erhalten. Aus Not werden die Krankenhäuser aufgesucht, die Notfallambulanzen sind überfüllt. Ein Jammern und Geheule helfen nicht, nur aktives Handeln.
Wer sich aktuell informieren und die Zeit nicht verschlafen will, hat die Möglichkeit bei der Bertelsmann-Stiftung zu informieren. Ein LINK
Wir brauchen einen ganzheitlichen Ansatz,
kein Stückwerk nach Erlöstöpfen. Es bedarf nicht nur ein Zusammenlegen der Sozialgesetzbücher V (Krankenkassen), IX (Behinderte) und XI (Pflege). Es gehört auch dazu, dass die Gesundheitseinrichtungen sich nicht länger in Konzerne flüchten und dadurch den Schutz der Industrie in Anspruch nehmen, die einzelnen Einrichtungen zu verstecken. Gleichzeitig aber in den Verhandlung für jede Einzeleinrichtung gesondert die Kosten einer Solitäreinrichtung geltend machen. Die so verhandelten „Wunschentgelte“ sind um 20 % – 30 % zu hoch. Dies gilt nicht nur für Pflegeeinrichtungen auch für Medizinische-Versorgungs-Zentren.
Das Geld der Solidargemeinschaft,
darf nicht länger dem „freien Markt“, ohne entsprechende Kontrolle und Rückforderungsmöglichkeiten, auf Zuruf gewährt werden. Ein Markt ist nicht gegeben, wenn nur jeder 10. einen Pflegeplatz erhält und nur jeder 4. die Chance hat einen ambulanten Dienst zu finden.
Wer das Hausarztmodell bei dieser Situation weiter favorisiert, muss sich fragen lassen: „welche Pfründe sollen ge- beschützt werden.“
Was nutzt:
- eine Aufrüstung bei fehlendem Schutz der Bevölkerung bereits in Friedenszeiten?
- die Statistik:Auf einen Hausarzt kommen im Schnitt 1.264 Einwohner. Eine Beruhigung?
Die hausärztliche Versorgung sollte die Basis unseres Gesundheitssystems bilden und eine zentrale Rolle bei der Sicherstellung einer flächendeckenden, patientennahen medizinischen Betreuung spielen. Neue Versorgungskonzepte, wie das Primärarztsystem, greifen potenziell tief in die Versorgungsstruktur ein, deren Planung mit vielen Unwägbarkeiten versehen ist.
Der Versorgungskompass des BARMER Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) präsentiert Daten, Analysen und Diskussionsbeiträge, die sich mit den gegenwärtigen und künftigen Rahmenbedingungen der Gesundheitsversorgung in Deutschland beschäftigen.
Angesichts demografischer Veränderungen, medizinischer Fortschritte und gesellschaftlicher Entwicklungen stehen wir vor erheblichen Herausforderungen, die die zukünftige Verfügbarkeit und Erreichbarkeit der hausärztlichen Versorgung maßgeblich beeinflussen werden. Ein ePaper