Milde Gaben: Gemeindebund fordert 500-Millionen-Fonds gegen Einsamkeit
„Einsamkeit betreffe längst nicht nur ältere Menschen, sondern sei zu einem generationenübergreifenden Phänomen geworden“, betonte Berghegger, Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes. Die Finanzierung eines entsprechenden Fonds könne „durch Gelder der Europäischen Union, Restmittel im Bundeshaushalt oder Umschichtungen in den Einzeletats erfolgen“ Diese Forderungen gingen durch alle Medien von Bild bis Stern, Bayrischer Rundfunk bis Radio Duisburg. Ein Konzept der Umsetzung ist nicht zu finden. Sollen die Strukturen erhalten, gepampert oder verändert werden?
Die aktuelle Bundesregierung hat sich diesbezüglich noch nicht eingemischt. Das Land NRW hat 2022 eine Stabstelle eingerichtet.
Ist mit Geld für die Verwaltung Einsamkeit ohne Konzept zu begegnen. Wir brauchen bürgerliches Engagement. Die Senioren werden als Alibi genannt. Für die Goldies wird wenig getan; sie fallen durch das Rost der Kannleistung.
Bundestagsvizepräsident Bodo Ramelow (Linke) forderte mehr Orte der gesellschaftlichen Begegnung. Gerade in der digitalisierten Welt zähle vor allem Individualisierung – dabei gebe es nach wie vor eine große Sehnsucht nach Gemeinsamkeit, sagte er dem Portal Web.de. Die digitale Welt täusche darüber hinweg, „dass die innere Leere und Einsamkeit gefüllt wird durch bunte Bilder“.
Vielen Bürgerinnen und Bürgern mangelt es an demokratischen Erlebnissen, am Gefühl, selbst wirksam sein zu können.
Mitwirken statt Fordern
Das Angebot: „Werdet Mitglied in einem Verein, einer Partei,“ finden immer weniger attraktiv. Wir brauchen die Kultur des demokratischen Miteinanders in der analogen Welt. Es reicht nicht, ohne Konzept nach Millionen Steuergeldern zu schreien. Einsamkeit erfährt derzeit immense Aufmerksamkeit. Befinden wir uns tatsächlich im Zeitalter der Einsamkeit?
Die Krise demokratischer Strukturen ist nicht die Schuld der Einsamen, aber die zu beobachtende institutionelle Erosion ist auch nicht ohne die verbreiteten Einsamkeitsgefühle zu erklären.
„Es gibt kein Ende der Einsamkeit, sie ist in den Stoff unserer Seele gewebt und gehört zu uns. Man kann nur den Umgang mit ihr ändern. WEITERLESEN
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Uwe Wiemann & Siegfried Räbiger wünschen allen ein friedvolles NEUES JAHR 2025, bleiben Sie gesund und munter.
