Geriatrie- und Demenzkonzept

Chancen erkennen, Herausforderungen meistern

Wie angekündigt unsere Vorstellungen:

Bisher ist ein landesweit tragfähiges Geriatrie- und Demenzkonzept nicht zu erkennen. Die Unterstützung, Entlastung muss in der Familie ankommen. Beratung ist zu wenig, ausgebildete Pflegekräfte fehlen. Die Webseite der Landesinitiative Demenz ist mit dem 1.7.20 eingestellt. Die Landtagswahlen stehen 2022 ins Land. Die Parteien müssten die Wahlprogramme für den Bund am 26.Sept.2021 geschrieben haben und für den Landtagswahlkampf vorbereiten. Können Senioren, 1/3 der Wähler und ihre Angehörigen erkennen, dass folgende Ziele verfolgt werden – Wahlprüfsteine -:

  • Aufbau einer bedarfsgerechten Grundversorgung für die ältere Bevölkerung in den Städten und Kreisen
  • Auf- und Ausbau von bestehenden und neuen, zweckdienlichen Strukturen, geklärten einheitlichen Abläufen sowie einer interdisziplinären Zusammenarbeit
  • Ausweitung von einheitlichen wohnortunabhängigen, geriatrischen sowie demenzspezifischen Versorgungangeboten, die für ältere Menschen leicht zugänglich sind
  • Förderung von Fachwissen in Geriatrie und Demenz
  • Vereinheitlichung und Aufbau der Qualitätsstandards in den Bereichen Geriatrie und Demenz.

Das Geriatrie- und Demenzkonzeptes baut auf fünf Handlungsfeldern auf, die sich teilweise überschneiden:

Autonomie und Selbständigkeit zu Hause

  • Früherkennung (Screening), Assessment und Triage, ambulante Akuttherapie
  • Stationäre geriatrische Akuttherapie und Rehabilitation
  • Ambulante und stationäre Angebote im Langzeitbereich
  • Fachkompetenz zu Geriatrie und Demenz

Zur ERINNERUNG:

Die durchschnittlichen gesellschaftlichen Gesamtkosten steigern sich im Verlauf der Erkrankung von ca. 16.000 € bei leichter Demenz auf bis zu ca. 45.000 € bei mittelschwerer/schwerer Demenz (GERAS-Studie 2016) pro Person pro Jahr (Stand 2010).

In NRW leben wie auch in der ganzen Republik immer mehr ältere Menschen. Das ist eine Folge der demographischen Entwicklung. Berechnungen zeigen: Die Zahl der Menschen über 80 Jahre wird bis zum Jahr 2030 auf um 80 Prozent und mehr zunehmen. Das hat Folgen: Einerseits werden chronische Erkrankungen und Mehrfacherkrankungen zunehmen. Das gilt auch für die verschiedenen Formen der Demenz. Entsprechend haben die medizinischen, pflegerischen und sozial unterstützenden Maßnahmen an diese Entwicklung angepasst zu werden.

Andererseits bietet diese demographische Entwicklung auch viele Chancen. Ältere Menschen leisten einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag – ihre Kompetenzen und zeitlichen Ressourcen sind aus vielen Bereichen nicht mehr wegzudenken.

In Deutschland leben epidemiologischen Studien aus 2016 etwa 1,7 Millionen Menschen mit Demenz. Hiervon wohnen mehr als 240.000 betroffene Männer und Frauen in Bayern. Wie sieht es aus im besiedelten NRW aus. Statistiken des Landes mit Bezug auf Senioren und Pflege werden alle zwei Jahre erhoben. Wir warten nun auf die Zahlen von 2019.

Im Frühstadium der Demenz wird die Versorgung hauptsächlich durch pflegende Angehörige geleistet. Deshalb betrifft Demenz nicht nur Menschen mit Demenz, sondern stets auch ihre Angehörigen. Mehr als 70% der pflegenden Angehörigen in Deutschland sind weiblich. 

Die Bürger in der Schweiz befassen sich seit 2014 intensiv mit der Umsetzung in den Kantonen. Warum das Rad neu erfinden? Das Stichwort „Spitex Strategie- und Umsetzungspapier“ hilft weiter. Es wird ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt. Bürger fühlen sich für den Mitmenschen verantwortlich. Nutzen wir die Zeit in der Pandemie. Fordern wir aktiv Taten und nicht nur eine Homepage

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