Digitale Chancen in der häuslichen Pflege nutzen

Digital ist das politische Wollen

Fehlenden Nachfrage durch fehlendes Geld verringern die Marktchancen der Anbieter.

Bisher werden Modellvorhaben wie „Pflege 2030“ mit Millionen in den stationären Einrichtungen erprobt und wissenschaftlich begleitet. Entgegen den zentralen Maximen des SGB XI, ambulant vor stationär, dürfen sich die Pflegebedürftigen in der Häuslichkeit und die An- und Zugehörigen weiter abplagen.

Die Träger haben die Lobby, vereinbaren „Wunschentgelte“, lassen sich die Qualitätsverbesserung zur weiteren Kosteneinsparung fördern. Gleichzeitig sind Internetanschlüsse und die Grundversorgung in Altenheimen Mangelware.

Um den aktuellen und auch zukünftigen Herausforderungen in der Sicherstellung einer bedarfs- und bedürfnisorientierten pflegerischen Versorgung und Unterstützung gerecht zu werden, ist ein schnelles Umdenken vordringlich. Der Fokus von den Einrichtungen muss auf die Häuslichkeit umgelenkt werden; hier werden 90% der anerkannt Pflegebedürftigen aufopferungsvoll, überwiegend ohne fachliche Hilfe gepflegt. Das notwendige Umsteuern kann nur gelingen, wenn die Industrie den Markt und die Umsatzchancen erkennen.

Diesem Thema widmet sich Florian Fischer und Johannes Zacher vom Bayerischen Zentrum Pflege Digital, Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten.

Digitale Chancen in der häuslichen Pflege nutzen

Den Aufbau des Buches folgt den Themenbereichen:

  • Nutzer:innen in den Mittelpunkt stellen
  • Nutzungsbarrieren erkennen und abbauen
  • Rahmenbedingungen für
    • Kommunikation,
    • Koordination und Kollaboration schaffen
  • Lebenswelt, Sozialraum und Versorgungsstrukturen berücksichtigen
  • Digitale Lösungen erfolgreich am Markt etabliere

Ziel der Abhandlung ist es, „Lösungen für häusliche Pflegearrangements müssen erreichen, dass die beteiligten Personen mit den bisher beschriebenen Zugangsweisen zu digitalen Instrumenten tatsächlich auch Unterstützung erlangen.“

Das Buch schließt mit Finanzierungsaspekten, um die Nachhaltigkeit einer digitalen Erweiterung von Pflegearrangements und ihren sozialräumlichen Umgebungen abzusichern.

Wer sich über die Feiertage mit der Materie und den Gedanken der Wissenschaftler auseinandersetzen will, kann die 153 Seiten des Buches HIER herunterladen.

Dies ist gleichzeitig der Einstieg für die Diskussion in die notwendige Reform der Pflegeversicherung. Bereits heute werden über 4,2 Millionen Pflegebedürftige in der Häuslichkeit und überwiegend von den Angehörigen ohne fachliche Hilfe gepflegt. Die ca. 10 Millionen ehrenamtlichen Pflegenden werden sich selbst bis zu eigener Aufopferung überlassen.

Die Technische Unterstützung darf nicht länger verweigert werden.

Pflege geht uns alle an, kann uns jederzeit selbst treffen. Sorgen wir für die notwendigen Hilfen und Ausstattungen. Ein weiteres Sponsern der Einrichtungen zu Lasten der Pflegebedürftigen in der Häuslichkeit muss beendet werden. Der Anspruch steht dem Versicherten und Pflegebedürftigen zu. Der Unterschied zwischen Geld- und Sachleistung ist zu Gunsten der Geldleistung für den Betroffenen aufzuheben. Damit entfallen auch die (Schein)Verhandlungen mit den Einrichtungsträgern zu Lasten der Sozialversicherten. Wir brauchen transparente und nachvollziehbare Versorgungen ohne Gewinnabschöpfungen. Lassen wir uns nicht länger mit Sonntagsreden abspeisen. Engagieren wir uns in den Seniorenorganisationen, Bewohner- und Seniorenbeiräten in unserer Kommune.

Lassen wir unsere Freunde und Nachbarn nicht länger im Stich. Erheben wir unsere Stimme in den kommenden Wahlkämpfen und engagieren uns.

Nächstenliebe darf nicht länger ein Lippenbekenntnis sein.

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Wir wünschen allen Lesern ein angenehmes und besinnliches Weihnachtsfest und freuen uns, wenn wir mit dem Beitrag eine breite Diskussion anstoßen können. Nutzen Sie die Kommentarfunktion.

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