Netzwerk bürgerschaftlichen Engagements

Die Gesundheitsvorsorge geht uns alle an.

Wer kennt schon den Dschungel bei Krankheit und Pflege. Den Ruf von immer mehr Geld der Anbieter können wir nicht einordnen. Wir schreiben die Serie weiter fort vom 23.2. * 23.3. * 26.4. * 17.5.

Netzwerk bürgerschaftlichen Engagements

In der aktuellen Diskussion um die Krankenhausreform fehlen die Stimmen der Seniorenbeiräte, ganz zu schweigen von den Kommunalpolitikern, insbesondere in den Sozialausschüssen. „Frust über die Klinikreform“ NRZ 12.6. Oberhausen. Ducken sich die gewählten Gremienvertreter weg oder fehlen ihnen Informationen wie allen Bürgern und haben die Parteien deshalb keine Meinung. Die Verwaltung verharmlost und argumentiert mit Statistiken.

Wer die bestehenden Netzwerke. Ansprechpartner  kennt, kann seine Interessen wahrnehmen. Angefangen vom Quartiermanager Pflege, Angehörigenbeirat, Einsamkeitsbeauftragten, Patientenbeauftragten und anderen, wie zum Beispiel den Kassenvertretern.

Quartier Manager

die Entscheidung sind im Rat oft eine Formsache, wenn die Verwaltung entsprechende Fördergelder beantragt und erhalten hat! Welch eine Wertigkeit je Bürger von Kommune zu Kommune.  In NRW gefördert durch das Bau- oder das Sozialministerium. Kommunale Handlungsfelder und Herausforderungen werden immer vielschichtiger. Um die Gestaltungshoheit und Anpassungsfähigkeit der Städte zu verbessern, funktioniert der teilweise verfolgte Top-down-Ansatz in der Stadtplanung immer weniger. Gefragt sind zunehmend partizipative Bottom-up-Prozesse und Möglichkeiten zur Mitgestaltung und bürgerschaftlichen Teilhabe. So Seite 16 in der KNE Expertise 14/2023.

In Oberhausen waren 250.000 €uro für Seniorenarbeit im Haushalt geplant?  (NRZ_WAZ 140919).  Nun sind ab 2020 jährlich Mittel in Höhe von 40.000 Euro pro Quartiersbüro – insgesamt 240.000 Euro jährlich geplant = 1 €uro pro Einwohner.

In Essen werden für die gleiche Zeit 9 Zentren 60+ geplant, eine Anlaufstelle in allen Stadtbezirken für insgesamt 1.350.000 €. Die Neuausrichtung der Offenen Seniorenarbeit in der Stadt Essen, weiterentwickelte Seniorenförderplan, enthält pro Jahr die Summe von 3.000.000 €. Es wird eine jährliche Dynamisierung von 3% (Kostensteigerung) vorgesehen. 5 €uro pro Einwohner.  Hat der Rat bereits am 25.9.19 auch so entschieden? 

Die Finanzierung bestimmt die Schwerpunkte.

Neben den Quartiermanager im Pflegebereich, gefördert durch das jeweilige Sozialministerium des Landes, gibt es Finanzierungen im Baubereich. Die Städtebauförderung ist eine Finanzhilfe von Bund und Ländern.

Angehörigenbeirat

Als Ersatz oder zur Unterstützung des Bewohner- oder Heimbeirates schließen sich Angehörige zusammen, um die Interessen der bettlägerigen Angehörigen so aktiv in der Einrichtung vertreten zu können. In ihrer Not und in Unkenntnis der Gesetzeslage müsste die WTG-Behörde, (frühere Heimaufsicht und in Bayern die Fachstellen für Pflege- und Behinderteneinrichtungen – Qualitätsentwicklung und Aufsicht), vermehrt darauf hinweisen, dass sich Angehörige als Heimbeiräte aufstellen lassen. Die heutigen Bewohner sind über 80 Jahre. Viele Menschen aber können sich nicht mehr selbst vertreten. Dazu kommt, dass die „rüstigen“ Beiräte die in den Betten liegenden Bewohner in aller Regel nicht vertreten. 

Dies ist dann eine notwendige Maßnahme, wenn sich keine Seniorenvertretung in der Gemeinde bildet oder sich nicht für die Interessen der stationären Einrichtung interessiert. Nur so kann das Recht der Mitwirkung bei den Heimentgelten nach § 85 Abs. 3 SGB XI gewahrt und durch den Träger nicht verwehrt werden.

Nicht zu vergessen sind die Bürgerhilfen, Nachbarschaftshilfen und Helferkreise, sie haben sich zum Ziel gesetzt, insbesondere älteren Menschen das Leben zu Hause in vertrauter Umgebung so lange wie möglich durch nachbarschaftliche Unterstützung zu ermöglichen. Sie machen das Schicksal der Die Bürger- und Nachbarschaftshilfen sind in unseren Kommunen nicht mehr wegzudenken. Sie leisten vielfältige Hilfestellungen, insbesondere für ältere Menschen, die Unterstützung brauchen. Nachbarn zu Ihrem persönlichen Anliegen. Das verdient unsere Achtung und Wertschätzung. Um diese Dienste stärker zu vernetzen und in Austausch zu bringen und mehr über deren Informations- und Unterstützungsbedarfe zu erfahren, hat die zuständige Kommunalverwaltung Vertreterinnen und Vertreter aus der Bürger- und Nachbarschaftshilfe zum gemeinsamen Informations- und Vernetzungstreffen zu laden. Es sollte kein Zufall oder Einzelfall bleiben. Die Nähe und das Bindeglied zur Verwaltung muss durch die Seniorenvertretung als eigene Aufgabe verstanden werden.

Einsamkeitsbeauftragte

Seit Februar 2024 gibt es in Berlin-Reinickendorf eine Einsamkeitsbeauftragte. Durch diese bezirkliche Stelle wurden nun administrative Strukturen geschaffen, um ein Konzept für Reinickendorf zu entwickeln. Die Bürgermeisterin nahm die Partei- und Regierungsbeschlüsse ernst und handelte. Dabei geht es darum, wie Betroffene von Einsamkeit erreicht werden, welche Angebote es vor Ort gibt sowie um den Aufbau von Netzwerken. Die Ziele seien eine Datenbank, mehrsprachige Angebote, Fachforen und weitere Öffentlichkeitsarbeit. Die EINSAMKEIT HAT VIELE GESICHTER. Die Wege aus der Einsamkeit sind verschieden.

Das Kompetenznetz Einsamkeit (KNE) bündelt Wissen für konkrete Angebote und Orte gegen Einsamkeit. KNE nimmt beim Thema Einsamkeit alle Altersgruppen und alle spezifischen Lebenslagen in den Blick. Durchgeführt vom Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V. wird das KNE gemeinsam mit dem Bundesgesellschaftsministerium bis Ende 2025:

Faktoren der aktiven Vorbeugung und Bekämpfung von Einsamkeit erforschen,

Verbreiten Sie das Wissen zum Thema, fragen Sie nach!

Es gibt eine Vielfalt von Möglichkeiten ins Gespräch und in Gemeinschaft zu kommen. Schauen Sie, welche Angebote es in Ihrer Region gibt. Um die Karte zu aktivieren, klicken Sie bitte auf „Ich stimme zu“.

Viele Menschen fühlen sich einsam, doch kaum einer hat die Gelegenheit darüber mit Gleichgesinnten zu sprechen. Warum nicht eine örtliche Selbsthilfegruppen gründen.

Patientenbeauftragte

Wenige wissen, dass bereits vom 1. Januar 2004  erstmals die Position einer Patientenbeauftragten in Krankenhäusern festgeschrieben wurde, die auf Bundesebene die Rechte mit Gewicht im politischen Entscheidungsprozess der Patientinnen und Patienten vertreten sollen (http://www.patientenbeauftragte.de). Somit haben Patientinnen und Patienten bereits formal eine zentrale Anlaufstelle, gleichzeitig wurde mit der Position die Vertretung von Patienteninteressen im politischen Raum, in Gremien und in der Öffentlichkeit geschaffen. Die gesetzliche Verankerung eines Mitberatungsrechts für Patientenvertreter ist in § 140 f SGB V geregelt. Darin ist festgelegt, dass Patienten- und Verbraucherverbände sowie Selbsthilfeorganisationen mit beratender Stimme an Entscheidungen des Gemeinsamen Bundesausschusses (§ 91 SGB V) beteiligt werden, von der Anhörung, Beratung bis teilweise zur Entscheidung. Bürger- und Patientenbeteiligung auf Landes- und kommunaler Ebene. Hilfreich für Antworten und Fragen der Patient*innen ist das Handbuch der Selbstbestimmung – Gesundheit der Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe NRW immer im Blick!

Entscheidungsbeteiligung von Bürgern, Versicherten und Patienten auf der Ebene der Länder und Kommunen findet in der Regel in kommunalpolitischen Zusammenhängen oder im Rahmen von Gesundheitskonferenzen statt. Vergleicht man in diesem Zusammenhang die formalen Möglichkeiten der Beteiligung in den verschiedenen Bundesländern, wird deutlich, das Bundes-Land Nordrhein-Westfalen nahm im Juli 2006, laut Gesundheitsberichterstattung des Bundes Heft 52, eine Vorreiterfunktion ein. Was ist diese Aussage heute wert? Wer hat schon einmal den Patientenbeauftragten im Krankenhaus  aufgesucht und wenn mit welcher Erfahrung?

Angehörige wollen aus Ihrer Sicht nur das Beste für den Patienten und können die Störungen im eingefahren Klinikablauf aus Sicht der Mitarbeiter nicht sehen. Kennen Ihrer Rechte oft nicht und sind verzweifelt. Der Klinik-Atlas hilft nicht weiter!

Wie ist es um die Qualität im Krankenhaus bestellt? Was sagen zwei Jahre alte  Daten aus 2022 im Jahre 2024 aus.

Gesundheit, darf nicht länger einseitig aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten gedacht und gefördert werden. Wir brauchen eine Transparenz für Bürger und Patienten, die regional, vernetzt und patientenorientiert ausgerichtet ist. Die Kommunalen Gesundheitsausschüsse und deren Tätigkeiten sind unbekannt. Seniorenvertretungen sind geeignet die Auswertungen für die örtlichen Krankenhäuser vorzunehmen, kritisch zu beleuchten und Anregungen in die Fraktionen und Verwaltung zu geben.

Formale Rechte, wie beschrieben, müssen wahrgenommen werden. Erfahrung müssen ausgetauscht und weitergegeben werden. 

Es folgt demnächst:

Kommunale Gesundheitskoordination

Ein hätte, wenn und weiteres Abwarten verschlimmert die Not, wir nicht andere müssen handeln!

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2 Gedanken zu „Netzwerk bürgerschaftlichen Engagements“

  1. Einsamkeitsbarometer 2024 der Bundesregierung. eine Untersuchung der Langzeitentwicklung der Einsamkeitsbelastungen innerhalb der deutschen Bevölkerung (18 Jahre und älter) auf Basis repräsentativer Daten des Sozio-oekonomischen Panel (SOEP) zwischen 1992 und 2021. Genauere Angaben über die statistische Methodik können im statistischen Anhang nachgelesen werden.

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  2. Im oben aufgeführten Handbuch der Selbstbestimmung-Gesundheit fehlt der Hinweis, auf dass gesetzlich vorgegebene Entlassmanagement: Krankenhäuser müssen lückenlose Nachsorge gewährleisten
    Kliniken müssen dafür sorgen, dass Patient:innen auch nach ihrer Entlassung medizinisch richtig versorgt werden. Mit dem Entlassmanagement soll ein reibungsloser Übergang in die Zeit nach dem Krankenhausaufenthalt gesichert werden.

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