Vorbeugende Maßnahmen

Gürtelrose (Herpes zoster)

Was bringt es, wenn Krankenkassen die Vorsorgeimpfung empfehlen und Kosten übernehmen aber kein Impfstoff erhältlich ist.

Prinzipiell kann jeder, der einmal an Varizellen (Windpocken) erkrankt war, auch an Herpes zoster erkranken. Die Krankheit tritt in allen Altersgruppen auf. Am häufigsten sind über 50-Jährige betroffen. BürgerInnen mit einem geschwächten Immunsystem haben ein erhöhtes Risiko, an Herpes zoster zu erkranken.

Paul-Ehrlich-Institut

Seit Oktober 2015 informiert das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) auf seinen Internetseiten über Liefereng­pässe von HumanImpfstoffen gegen Infektionskrankheiten, die auf Informationen der Zulassungs­inhaber beruhen (Link siehe unten). Ein Lieferengpass wird durch ein pharmazeutisches Unternehmen gemeldet, sobald die Lieferkette für die Auslieferung eines Impfstoffes von Seiten des Herstellers für einen Zeitraum von mindestens zwei Wochen unterbrochen ist.

Herpes-zoster-Totimpfstoff

Shingrix®: zugelassen ab 50 Jahre zur Verhinderung von Herpes zoster (HZ) und durch HZ verursachte Postherpetische Neuralgie; voraussichtlich ab Juli 2019 (10er Abpackung) bzw. ab Dezember 2019 (1er-Abpackung) wieder verfügbar.

Für einen vollständigen Impfschutz sind zwei Impfstoffdosen des Totimpfstoffes Shingrix® in einem Abstand von mindestens zwei und höchstens sechs Monaten erforderlich. Kann für die zweite Impfung wegen mangelnder Impfstoffverfügbarkeit der maximale Abstand von 6 Monaten zur ersten Impfung nicht eingehalten werden, sollte die zweite Impfung umgehend bei Wiederverfügbarkeit des Impfstoffes nachgeholt werden. Mit Shingrix® begonnene Impfungen sind auch mit Shingrix® zu komplettieren. Die Verwendung des Lebendimpfstoffes Zostavax® wird von der STIKO nicht empfohlen. (Weitere Informationen zur Impfung gegen Herpes zoster und zu Impfabständen in den FAQ des RKI unter www.rki.de/zoster-impfung und hier insbesondere die Frage „Wie wird der Herpes zoster Impfstoff verabreicht?“)

Andere Lieferengpässe

für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe) meldet das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (Bfarm). Derzeit (Stand 11.6.19) sind 457 Medikamente nicht lieferbar. Die Liste ist nicht neu aber zeigt auf, wann das Medikament voraussichtlich wieder lieferbar ist.

Grippeschutzimpfung

Grundsätzlich ist die Influenza-Impfung für alle Personen ab dem vollendeten 6. Lebensmonat empfohlen, insbesondere für Ältere, chronisch Kranke, Personengruppen mit anderen Risikofaktoren und Personal im Gesundheitswesen. Das Ansprechen auf eine Influenzaimpfung ist abhängig von der Immunkompetenz, der individuellen Influenza-Infektions- bzw. Impfgeschichte und der Übereinstimmung der Impfstämme mit den saisonal zirkulierenden Influenzaviren. Da nicht vorhersehbar ist, welche Stämme in der kommenden Saison tatsächlich vorherrschen werden und wie exakt sie durch den Impfstoff abgedeckt sein werden, ist eine Vorhersage zur Schutzwirkung der Influenzaimpfung vor der Saison nicht möglich. Gesamt gesehen sind Geimpfte gegenüber den Nicht-Geimpften jedenfalls im Vorteil. Sollten Geimpfte trotz Impfung erkranken…

▪ verläuft die Erkrankung zumeist milder und kürzer,

▪ erleiden sie deutlich weniger Influenza-bedingte Komplikationen,

▪ und benötigen seltener einen Krankenhausaufenthalt.

  • Die beste Zeit für die Influenzaimpfung beginnt Ende Oktober. Sie kann aber zu jedem späteren Zeitpunkt, auch während bereits Influenza-Fälle auftreten, durchgeführt werden.

Personen ab dem vollendeten 65. Lebensjahr

Auch für Personen dieser Altersgruppe ist eine jährliche Influenzaimpfung empfohlen. Seniorinnen und Senioren sollten bevorzugt mit einem adjuvierten Impfstoff (zugelassen ab dem vollendeten 65. Lebensjahr) geimpft werden (trivalent). Dieser Impfstoff hat den Vorteil, dass er in dieser Altersgruppe höhere Antikörperspiegel induziert. Ihr Hausarzt/Ärztin wird Sie gerne beraten und durch eine Impfung schützen.

EU-Empfehlungen: Zusammensetzung der Influenza-Impfstoffe in der Saison 2019/2020

Influenza-Viren verändern sich stetig, weshalb es auch jedes Jahr notwendig ist neue Empfehlungen für die Zusammensetzung der saisonalen Grippe(Influenza)-Impfstoffe für die kommende Saison zu erarbeiten. Im Vergleich zur Saison 2018/2019 werden somit neue Stämme für Influenza A (H1N1)pdm09 und Influenza A (H3N2) empfohlen. 

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