Digitale Barrierefreiheit

Alles dreht sich um Digitalisierung und Künstliche Intelligenz (KI), eine Art Goldgräberstimmung für Anbieter ist zu erkennen. Ist es eine teure Mode oder wird es eine notwendige Erleichterung im Leben, ein goldenes Zeitalter für alle mit eMP, ePA, E-Rezept und Hilfsmittel aller Art? Jeder Sozialversicherte hat bereits eine eGK.

Firmen setzen künstliche Intelligenz zur Telefonannahme, Kundengewinnung und bei Reklamationen ein. Chat-Bot´s sind nun deutlich fortschrittlicher, da sie nicht auf eine Handvoll Antwortoptionen beschränkt sind. Das Gespräch kann für den Anrufer schnell frustrierend werden. Mit zehn Millionen Euro aus dem Ausgleichsfonds der Pflegeversicherung (§ 125 SGB XI) finanziert, erproben bis 2024 fast 90 ambulante und stationäre Modelleinrichtungen verschiedene Telematikinfrastruktur (TI) Anwendungen. Digitalisierung ist also kein Selbstzweck, es geht viel mehr dabei um Wettbewerbsfähigkeit, um Klienten- und Patientenorientierung und Effizienz. Eine Vielzahl verschiedener Dienste und Anwendungen, die mit Kürzeln wie z.B. „KIM“, „VSDM“ oder „eMP“ versehen sind, stehen für die Telematikinfrastruktur und beinhalten auch

·       Elektronischer Medikationsplan, eMP (seit 2020)

Der e-Medikationsplan ist die digitale Weiterentwicklung des bundeseinheitlichen Medikationsplanes in Papierform. 

  • Elektronische Patientenakte, ePA (seit 2021)

Gesetzlich Versicherte haben seit dem 1. Januar 2021 einen Anspruch auf eine elektronische Patientenakte, ePA. Die Nutzung der ePA ist noch freiwillig, soll zwingend werden (opt-out). In der ePA werden die gesamten Daten zusammengetragen. Zum Hintergrund: Vom Bund ist mit 400 Mio. Euro die Medizininformatik-Initiative gefördert worden und für den Zweck gegründet, Forschungsdaten besser zugänglich zu machen. Die Datenbanken sind aktuell im Aufbau und sollen zukünftig Wissenschaftlern verfügbar gemacht werden. Analog zur Medizininformatik-Initiative wurde auch das Forschungsdatenzentrum (FDZ) neu geschaffen. Es soll große Datenmengen für die Sekundärnutzung zugänglich machen.

·       Elektronisches Rezept, E-Rezept (2022)

Seit Mitte 2021 können Ärzte ihren Patienten Rezepte direkt digital und als strukturiert weiter verarbeitbaren Datensatz über die Telematikinfrastruktur für die Apotheken und per App dem Patienten bereitstellen. Die Möglichkeit, die Verschreibungen mittels der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) durch den Versicherten einzulösen, ist in Vorbereitung. Die Voraussetzung für eine verpflichtende Nutzung des E-Rezepts soll ab 1. Januar 2024 gegeben sein.  Online-Apotheken drängen darauf. Wo bleibt die analoge Beratung, wo bleibt die nahe Apotheke im Notfall?  Viele Apotheken können das E-Rezept annehmen.  Sie finden >> HIER<< die Apotheke in Ihrer Nähe. Ohne Akzeptanz und Mitwirkung des Arztes geht es nicht. Ärzte monieren den Zwang zur Anbindung an die Telematikinfrastruktur. Denn ein weiterer Arztbesuch entfällt, wenn die Praxis das Folgerezept digital auf die elektronische Gesundheitskarte (eGK) oder die E-Rezept-App übermittelt.

Glaubt man den Prognosen, so werden weitere Lebens- und Arbeitsbereiche auf Dauer digitalisiert. Für manche ist das ein Segen, für andere mehr als eine Herausforderung.

Einen Überblick aus Sicht der Ärzte: Ältere und Digitalisierung

Wer denkt an die Nutzer?

Fragendes Smily

Die Nutzerfreundlichkeit ist schnell formuliert. Doch sind damit auch die Versicherten gemeint? Wenn es heißt: „Digitalisierung im Gesundheitswesen gestalten und vorantreiben – das geht nur gemeinschaftlich. Umso wichtiger ist es, mit allen Beteiligten in den Austausch zu treten, Erfahrungsberichte zu teilen sowie Ideen und neue Lösungsansätze zusammen zu diskutieren.“ Um alle Menschen bei der Digitalisierung mitzunehmen, muss die digitale Barrierefreiheit weitergedacht werden, nicht nur in Betrieben und Verwaltungen, auch für und in der Häuslichkeit. Der Einstieg kann nur gelingen, wenn die notwendigen Erklärungen und Informationen verstanden werden und nicht erst übersetzt werden müssen. Mit unseren freien Beiträgen wollen wir Hintergründe aufzeigen, zum Nachdenken anregen und Mitbürger mitnehmen. 

Dies betrifft besonders Menschen mit einer Schwerbehinderung, Ältere sowie Menschen, die nicht gut sehen, lesen oder sich konzentrieren können oder die deutsche Sprache schlecht beherrschen. Mit einer barrierefreien Gestaltung von Tools, Webseiten, Beiträgen und Dateien wäre für diese Benutzergruppen schon viel erreicht. Dies kommt damit allen anderen auch zugute, da Barrierefreiheit gleichzeitig mit einer hohen Nutzerfreundlichkeit verbunden ist.

Leichte Sprache

Manche Menschen können nicht gut lesen und komplizierte Texte erfassen. Mit der »Einfachen Sprache« wird ihnen eine Teilhabe am Geschehen besser ermöglicht. So gesehen ist die »Einfache Sprache« (oder auch »Leichte Sprache«) ein Teil von Barrierefreiheit, dies kann erreicht werden durch:

  • Inhalte in kürzeren Sätzen mit einfachen Satzstrukturen zu verpacken.
  • Sätze so formulieren, dass sie stark an die gesprochene Sprache erinnern.
  • Pro Satz nur ein Gedanke.
  • Abkürzungen vermeiden.
  • Nach Möglichkeit aktiv formulieren.
  • die Verwendung von Bildern und Grafiken kann helfen, den Text verständlicher zu machen. 

Wir bemühen uns die vorgenannten Punkte zu beherzigen. 

Barrierefreiheit in Dokumenten

Damit insbesondere Blinde oder Menschen mit einer Sehschwäche Office- oder PDF-Dateien lesen können, müssen die Dateien bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Nur dann kann eine Blindentastatur sie so umsetzen, dass sie von Blinden in Braille abgetastet werden können. Kurz gesagt: der Text benötigt Screenreader (Bildschirm-) Zugänglichkeit für das notwendige Werkzeug (tool). Diese Anforderungen benötigt auch ein Tool, das eine Office- oder PDF-Datei vorliest. Aber auch für Menschen mit einer Leseschwäche sind diese Voraussetzungen wichtig, da Texte dadurch leichter erfasst werden können. Wer sich Microsoft leisten kann, hat die Möglichkeit des lauten Vorlesens. Verfasser von Texten haben hier auch die Möglichkeit zu überprüfen, ob die Barrierefreiheit gegeben ist.

Barrierefreiheit der Homepage

  • Die Verkleinerungs- und Vergrößerungsform ist bei unserer Homepage gegeben.
  • Die Texte werden von uns ohne KI für Sie aufbereitet und zusammengestellt.
  • Sind es notwendige Texte, ein Mehrwert für unsere Leser oder rennen wir gegen eine digitale Barriere?

Wir können mit unseren Beiträgen nur sensibilisieren und mit Links Anregungen geben.

Unser Ziel:

Für erfolgreichen Journalismus sind die Fähigkeiten zum kritischen Denken oder die Fähigkeit zur ethischen Entscheidungsfindung  unerlässlich. Warum sollen wir unsere Informationen und Gedanken nicht weitergeben und zur Diskussion anregen. Demokratie lebt nicht vom Meckern und Opposition um jeden Preis, sondern vom Mitmachen, Hinterfragen und Mitentscheiden. 

Bei entsprechenden Rückäußerungen vertiefen wir gezielt mit Folgebeiträgen den jeweiligen Bereich. Erschienen sind: Treffpunkt Internet; Künstliche Intelligenz was kann sie leisten.       Leben mit künstlicher Intelligenz, Künstliche Intelligenz …  

Digitalisierung ist in aller Munde.

Kluge Digitalisierung setzt da an, wo Menschen entlastet, unterstützt und gefördert werden müssen. So kann sie etwa eingesetzt werden, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Es fehlt bisher an der notwendigen Akzeptanz.

Die technischen Möglichkeiten werden deshalb nicht genutzt.

Das Thema wird uns und Sie weiter beschäftigen. Siehe auch nebenstehende online Veranstaltung am 21.8.2023. Wir versuchen weiterhin ehrenamtlich am Ball zu bleiben.

Gerne nehmen wir auch Fachbeiträge in leichter Sprache auf und suchen Mitstreiter.

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