Den Lebensstil verändern – einer Demenz vorbeugen!?
Wir sollten nicht so lange warten, bis wir selbst merken: „Oh ich bin vergesslich“. Danach merkt es die Familie und dann nur noch die Familie. Der Arzt kann Pillen geben, schlucken müssen wir die Tablette, das Ungemach, Medikamente lagern sich im Gehirn ab. Die Ursache wird damit nicht bekämpft. Dazu kommt, dass die Einsicht den Anordnungen zu folgen, schwindet. „Der Kopf wird immer löchriger“.
Wer die Risikofaktoren kennt, wird nicht still abwarten und sich beruhigen lassen mit den Worten „das ist altersbedingt“.
Jede(r) kennt in der Familie oder Nachbarschaft Personen mit Demenz. Es werden immer mehr betroffen; wir werden älter. Es kann jeden treffen, durch einen Unfall oder nach einem Krankenhausaufenthalt oder auch nur weil wir zu wenig trinken. Aber wer kennt schon den Unterschied von plötzlichem Delir und Demenz?
In Deutschland waren im Jahre 2020 hochgerechnet bereits etwa 1,8 Millionen Personen dement. Frauen sind häufiger betroffen als Männer, vor allem aufgrund der höheren Lebenserwartung und des damit einhergehenden höheren Anteils weiblicher Personen in den höchsten Altersgruppen. Das Demenzsyndrom wird bis zum Jahr 2060 die häufigste bestehende Erkrankung zum Zeitpunkt des Todes sein. Die Demenz ist seit 2017 auch eine anerkannte, notwendige Unterstützungsform in der Bestimmung des Pflegegrades.
Die geistige Leistungsfähigkeit von älteren Menschen nimmt ab, wenn sie sich vom Kaffeekränzchen, der Sportgruppe und anderen sozialen Kontakten zurückziehen. Das hat die Studie eines interdisziplinäres Forschungsteam der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) herausgefunden. Es habe sich gezeigt, dass soziale Isolation eine Demenz begünstigen könne, ebenso wie veränderbare Faktoren wie Hörverlust, Bluthochdruck oder Diabetes. Die Forschenden des Digitalen Demenzregisters Bayern (digiDEM Bayern) stellten ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift PlosOne*00/2455/13.08.2024 vor.
Die Demenz verzögern durch Sport und geistiges Training
Die Risikofaktoren sind bekannt. Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e. V. (DGPPN) hat diese in der aktuellen S3-Leitlinie Demenzen zusammengefasst:
- Geringe Bildung, Soziale Isolation, Luftverschmutzung,
- Traumatische Hirnverletzungen, Diabetes, Bluthochdruck (Hypertonie),
- Bewegungsmangel, Adipositas,
- Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum,
- Hörminderung, -hier geht es zum online Hörtest– Depression, Soziale Isolation.
Die obige Aufzählung aus Sicht der Ärzte, zeigt versteckt mit – geringe Bildung – die Notwendigkeit und Abhängigkeit des geistigen Trainings. Wer sich mit sich und der Umwelt auseinandersetzt, wird schneller das Übel – Bewegungsmangel – durch die sitzende Tätigkeit erkennen. Wer sich dann noch in die selbst gewählte Isolation begibt, wird rauchen und dem Alkohol zusprechen, und spät oder nicht die Hörminderung merken. Diese Person wird auch nicht an die Notwendigkeit einer Patientenverfügung denken.
Der Teufelskreislauf muss nicht sein.
Demenzprävention durch einen gesünderen Lebensstil findet bereits statt.
Würden wir alle ungesünder leben und weniger zum Beispiel auf Blutdruck, Bewegung und Ernährung achten, wären die Zahlen der Demenzerkrankten höher. Sehr schwierig ist es für ältere Menschen, die sich seit Jahrzehnten nicht oder nicht mehr körperlich betätigt haben, zum Sport zu aktivieren. Wir haben derzeit keine kostenlosen adäquaten Angebote für über 70-Jährige. Viele fallen nach dem Arbeitsleben in ein Loch; die Kolleg:innen fehlen.
Nicht abwarten bis andere ein Angebot schaffen.
Ging man früher ins Kino, auf den Sportplatz oder in seine Stammkneipe, bringt heute das Internet die Filme und Kontakte aufs Sofa, das Fernsehen nicht zu vergessen. Bewegung ist nicht mehr erforderlich, der Lieferdienst bringt Getränke etc. ins Haus.
Die eigene Meinung ist nicht gefragt, sie wird ja durch die Medien ins Haus geliefert. Sich am Stammtisch mit der Meinung anderer auseinandersetzen entfällt. Den Fernseher kann man laut stellen. Wer denkt schon an den Nachbarn.
Das Gehirn verändert sich lange, bevor erste Symptome einer Demenz auftreten. Ablagerungen im Gehirn sind früh zu erkennen. Dies kann erblich bedingt sein. Forschungen haben ergeben, der Einfluss der sozialen Isolation geht weit über den Beitrag von anderen bekannten Risikofaktoren wie Depressionen, Bluthochdruck und Alkoholkonsum hinaus. Ablagerungen verzögern durch genügend Flüssigkeit. Das Blut hilft, dass Nieren und Leber den Körper. Der Sauerstoff hilft den Lungen.
Ausreichendes Essen und Trinken trägt bei Demenz nicht nur zur Gesundheit, sondern auch zur Lebensqualität bei und gibt ein Gefühl der Sicherheit und Orientierung. Ernährung und Bewegung sind danach Schlüsselfaktoren, die die Neubildung von Gehirnzellen im Hippocampus und dadurch das Demenzrisiko beeinflussen. Die Möglichkeit, der Erkrankung frühzeitig durch eine verbesserte Ernährung und viel Bewegung entgegenzuwirken, ist gegeben, nutzen wir sie.
Körperliche und geistige Bewegung
Wer es sich leisten kann, sollte wöchentlich in eine „Muckibude“ und dem Alter entsprechende Übungen machen oder mindestens tägliche Spaziergänge einhalten.
Warum nicht ein Buch in der städtischen Bibliothek ausleihen oder dort gleich die Tageszeitung lesen. Sich bewegen und gleichzeitig das Gespräch suchen. Dies wäre ein Anfang, um aus der Selbstisolation herauszufinden. Vielleicht geben unsere Veranstaltungshinweise Anregungen. Anerkannte Bildungsseminare werden bezuschusst, warum nicht Bildung mit Urlaub verbinden.
Den Lebensstil verändern – einer Demenz vorbeugen!
Denken wir auch an unsere Angehörigen. Wer Menschen mit Gedächtnisproblemen pflegt, hat oftmals vielfältige Herausforderungen im Alltag zu bewältigen.
Siehe auch unter Definition/Stichworten Delir
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