Weil die Alten stören und ein Kostenfaktor sind !?
Alle reden von explodierenden Kosten und Deckelung der Zahlungen für 800.000 Bewohner.
Keine Partei, kein Bundestagskandidat spricht von den Belastungen der über 5 Millionen anerkannt Pflegebedürftigen und deren Angehörigen in der Häuslichkeit.
Im Gesundheitsbereich sind die Kosten weiterhin nicht transparent und werden in Konzernbilanzen versteckt. Der freie Markt wird von den Betreibern, den Länderregierungen beschworen. Die Kosten werden überwiegend aus den Sozialkassen und Renten der Arbeitnehmer bestritten, die Länder waschen ihre Hände in Unschuld. Leistung und Gegenleistung sind bewusst intransparent. Nicht nur die fachliche Pflege ist am Limit. Überfordert und im Stichgelassen sind die pflegenden Angehörigen. Wer sieht die 10 Millionen Angehörigen in der Häuslichkeit? Kein Wahlprogramm, keine bekannte Lobbyorganisation nimmt sich der Sorgen aus Angst vor den Wohlfahrts- und Unternehmensverbänden wirklich an. Es bleibt höchstens von artikulierten Wünschen. Allein das Land Hamburg scheint die Zeichen der Zeit erkannt zu haben; mit 380 Millionen werden 2.400 stationäre Plätze in 13 Einrichtungen zurückgekauft. „Pflege ist kein Spekulationsobjekt“
Handeln ist angesagt
Seit 2015 haben die Niederländer reagiert nicht durch Vorgaben, sondern durch Verschlankung, dezentrales Vertrauen. Das niederländische Buurtzorg-Modell verspricht bis zu 30 Prozent Kostenersparnis bei gleicher Qualität in den stationären Einrichtungen und in der häuslichen Versorgung. Wir brauchen keine 95 gesetzlichen und 50 private Pflegekassen für 10 Prozent der Privatversicherten. Menschen sind keine Reparaturobjekte, die mit abrechenbaren Modulen belegt werden dürfen. Die Würde des Menschen ist ganzheitlich und unabhängig vom Status.
Um für Entlastung zu sorgen, müssen Verantwortliche der Einrichtungen und Politik tiefgreifende strukturelle Maßnahmen beschließen und umsetzen. Teilreformen zu Gunsten der Träger und Betreiber auf Kosten der Versicherten reichen nicht mehr aus. „Bürokratieabbau“ durch weniger Kontrollen, Erhöhungen der Versichertenumlage verschleppen den Umbau.
Zufriedenheit der Mitarbeiter und Patienten/Bewohner
Die Geschäftsführung gibt die Verantwortung der Umsetzung dorthin ab, wo sie verantwortlich getragen werden kann, in das handelnde Team. Die „Leitungsebene“ wird eingespart, damit auch Kosten. Die Betreiberverantwortung nach dem Gesetz und Einhaltung der Qualitätsverantwortung muss gestärkt werden.
Ziel muss größte Zufriedenheit sein
Die Entscheidungen, die überwiegend die Arbeitsbedingungen betreffen werden im Team selbst gemeinsame entschieden und sind deshalb in der Lage, die eigenen Bedürfnisse bestmöglich in den Arbeitsalltag zu integrieren. wie etwa zu Dienst-, Vertretungs- oder Urlaubsplänen. Dazu kommt das der ärztliche Vorbehalt durch das Pflegekompetenzgesetz aufgeweicht wird. Die notwendige pflegerische Entscheidung kann direkt getroffen werden. Die Zufriedenheit der Beschäftigten steigt vor allem durch die Mitbestimmung und das Vertrauen in die Verantwortung.
Die Zufriedenheit der Patienten und Bewohner steigt durch die größere Zufriedenheit der Mitarbeiter und das notwendige Eingehen auf die Befindlichkeiten des Patienten/Bewohners. Nur wenn pflegebedürftige Menschen und deren Angehörige informiert und aufgeklärt werden, welche Versorgungsangebote ihren Bedürfnissen am besten entsprechen, können sie die Handlungen nachvollziehen und mitentscheiden. So können Missverständnisse durch entsprechende Erwartungshaltung abgebaut werden. Pflegequalität darf nicht länger als definierter vage Mindeststandard, als abrechenbare Einzelleistung des Leistungserbringes dargestellt werden. Wenn die versorgenden Menschen sich nicht länger als Kostenstelle des Leistungserbringers sehen wird das Lebensgefühl steigen. Menschen, Mitarbeiter und Pflegebedürftige dürfen nicht länger als Kostenträger, als Sachleistungsempfänger gesehen werden. Die Sprache verrät das Denken und Handeln.
Alle sprechen von Bürokratieabbau, meinen aber oft nur Schutzgesetze legal zu ignorieren, umso mehr durch den fehlenden Markt die Erlöse zu steigern. Die notwendige Qualität wird vergessen.
Wir brauchen Transparenz, Offenheit und Mitwirkung aller Beteiligten.
Wir dürfen nicht warten, bis die Pflege eintritt und Modulhaft abgerechnet werden kann. Wir brauchen vorbeugende Maßnahmen, die die Pflege hinauszuzögern. Ziel muss es sein: durch individuelle Interventionen die Pflegebedürftigkeit zu verzögern und die Lebensqualität im Alter zu erhöhen.
Pflegebedürftigkeit frühzeitig entgegensteuern
Ein neuer Ansatz in Berlin im Projekt PrävPfleg.
Bricht die tragende Säule der Angehörigenpflege weg, dann bricht das gesamte Pflegesystem in Deutschland zusammen.
Appelle reichen nicht mehr, wir brauchen die Umsetzung der tragfähigen Zukunftspläne.
Die Modellprojekte reichen aus. Es muss gehandelt werden. Keine Deckelung der Zahlungen auf Kosten der Sozialversicherung zu Gunsten der Träger, nein Einsparungen durch Verschlankung und Verantwortung vor Ort, Wirtschaftlichkeit ist angesagt.
Sorglos und unbeschwert im Alter leben
Es folgt am 30.1.2025 der Beitrag: