Demenz-was nun?

 Mit einer Demenzerkrankung leben in Deutschland etwa 1,6 Millionen Menschen mit steigender Tendenz. Eine Krankheit, die noch immer nicht heilbar ist und die bis in die persönlichsten Bereiche eines Menschen, bis in den Kern seiner Persönlichkeit vordringt.

Ich

ich bin vergesslich

und ihr

ihr meint, ich merk das nicht.

ich

ich lebe in meiner Welt

berühren sie sich noch

meine und eure Welt?

manchmal will ich noch kommen in eure Welt

wenn ich singe

wenn ich Tanze

wenn ich Lache

aber oft bleibe ich am liebsten in meiner Welt.

Sie reizt mich nicht mehr eure Welt der hektik,

der falschen freundlichkeit,

der klugheit und logik.

manchmal kommt ihr in meine Welt,

wenn ihr mich pflegt,

wenn ihr mir sagt, was gut sei für mich.

Das strengt mich oft an,

denn auch ihr seid oft angestrengt

wenn ihr mir begegnet

und das will ich nicht.

Seid doch die, die ihr seid

und verstellt euch nicht.

Und lasst mich so wie ich bin

vergesslich aber lebendig

dement aber empfindsam

klein im Kopf aber groß im herzen.

Schenkt mir eure liebe,

dann schenk ich euch meine

denn Liebe wächst nicht im Kopf,

sondern im herzen

auch bei mir.

Symptome erkennen

Weg vom Geist respektive ohne Geist, so lautet die wörtliche Übersetzung des Begriffs Demenz aus dem Lateinischen. Damit ist bereits das wesentliche Merkmal von Demenzerkrankungen beschrieben, nämlich die Verschlechterung bis hin zum Verlust der geistigen Fähigkeiten. Am Anfang der Krankheit sind häufig Kurzzeitgedächtnis und Merkfähigkeit gestört, im weiteren Verlauf verschwinden auch bereits eingeprägte Inhalte des Langzeitgedächtnisses. Die Betroffenen verlieren so mehr und mehr die während ihres Lebens erworbenen Fähigkeiten und Fertigkeiten.

Der schleichende Beginn der meisten Demenzerkrankungen ist die Ursache dafür, dass Einschränkungen und auffällige Verhaltensweisen der Betroffenen oft erst im Rückblick als erste Symptome einer Demenz erkannt werden. Dies ist besonders problematisch, da es sinnvoll ist, Demenzerkrankungen möglichst frühzeitig zu diagnostizieren.

Gerade im Anfangsstadium der Krankheit versuchen viele Betroffene, ihr Handicap vor anderen zu verbergen und Gedächtnislücken zu überspielen. Aber mit Gedächtnislücken fängt alles an.

Erst ab der zweiten Stufe zeigen Betroffene ein leicht gemindertes Wahrnehmungsvermögen. Diese Anzeichen können auch einer altersbedingten Veränderung zuzuordnen sein. Zum Beispiel werden häufiger Dinge verlegt oder die Person kann über einzelne Gedächtnislücken klagen. Der Arzt kann jedoch noch keine Demenzsymptome feststellen.

Vergessen von Wörtern

In diesem Stadium haben Betroffene zunehmend Probleme, sich zurechtzufinden. So fällt es ihnen schwerer, sich an das richtige Wort oder den richtigen Namen zu erinnern. Sie entwickeln Probleme bei der Ausführung von Aufgaben im sozialen oder Arbeitsumfeld oder vergessen Inhalte, die sie gerade gelesen haben.

Ab jetzt wird es ernst

Es wird ein sorgfältiges Gespräch mit einem Arzt empfohlen. Mögliche Symptome sind dann:

  • Vergessen von kurz zurückliegenden Ereignisse,
  • Probleme beim Lösen von Rechenaufgaben, zum Beispiel dem Rückwärtszählen in größeren Zahlenschritten,
  • Schwierigkeiten beim Durchführen komplexerer Aufgaben wie zum Beispiel der Planung einer Essenseinladung,
  • Vergesslichkeit bezüglich der eigenen Vergangenheit.

   Der Mensch wird zum Pflegefall 

  • Der an Alzheimer Erkrankte benötigt jetzt umfassende Hilfe und kann nicht mehr allein leben.
  • Kurz zurückliegende Ereignisse nicht mehr richtig wahrnehmen,
  • bekannte Gesichter nicht mehr von fremden unterscheiden,
  • benötigt Hilfe beim Ankleiden.
  • Veränderungen am Schlafverhalten sind festzustellen,
  • Hilfe beim Toilettengang benötigen,
  • Probleme bei der Blasen und Darmkontrolle haben
  • Tendenz zum Umherirren haben.

Häufig kommt es zudem vor, dass sich der Charakter und das Benehmen des Erkrankten wandeln. Dazu gehört zum Beispiel ein Misstrauen gegenüber Anderen.

Keine Interaktion mehr! Das traurige Endstadium dieser Krankheit: Der Betroffene kann sich seinem Umfeld nicht mehr mitteilen. Er kann keine Unterhaltung mehr führen. Auch  die Fähigkeit zu lächeln, den Kopf gerade zu halten oder aufrecht zu sitzen, verschwindet. Die Muskeln erstarren und das Schlucken wird immer schwerer. Der Kranke ist ein schwerer Pflegefall, dem nur noch das Warten auf den Tod bleibt.

Für die Mehrzahl der Demenzerkrankungen gibt es derzeit noch keine Therapie, die zur Heilung führt. Deshalb liegt das Hauptziel der Behandlung darin, die Lebensqualität der Kranken und ihrer Angehörigen zu verbessern.

Liebe hält die Zeit an und lässt die Ewigkeit beginnen! Das warten auf den Tod bleibt.

Fortsetzung: 11. 09. 2020 Demenz II was nun?