Diagnose Demenz

Weg von Geist“ oder ohne Geist“ so lautet die wörtliche Übersetzung des Begriffs Demenz.

Ich bin vergesslich

und ihr

ihr meint, ich merke das nicht.

Die Akzeptanz fällt mir noch schwer.

Ich versuche zu verbergen,

dass die Probleme größer werden.

Die Krankheit schlich sich langsam ein,

ich leugnete, es darf nicht sein.

Doch langsam schwindet er, mein Geist.

Doch der Mensch, der ich einst bin gewesen,

ist fort und wird auch nicht genesen.

Vergib mir, dass ich nun so bin,

verzeih die Taten ohne Sinn.

Entschuldige, dass mein Verbleib auf Erden,

für dich nun zur Belastung werden.

Ich schäme mich, weil es jeder sieht.

Und hoffe, du hast mich trotzdem lieb.

Denn Liebe wächst nicht im Kopf,

sondern im Herzen auch bei mir.

Je älter die Menschen werden, umso größer ist das Risiko für Demenzerkrankungen. Während in der Altersgruppe der 65- bis 70-Jährigen weniger als drei Prozent an einer Demenz erkranken, ist im Alter von 85 Jahren ungefähr jeder Fünfte und ab 90 Jahren bereits jeder Dritte betroffen. Die demografischen Entwicklungen in Deutschland führen zu einer immer älter werdenden Gesellschaft. Diese geht einher mit einer Zunahme von altersbedingten Erkrankungen, wie z. B. Demenzerkrankungen. Derzeit sind etwa 1,6 Millionen Menschen in Deutschland an Demenz erkrankt. Nach Schätzungen wird sich diese Zahl auf bis zu 2,8 Millionen Menschen im Jahr 2050 erhöhen. Dies führt sowohl zu gesellschaftlichen als auch zu gesundheitsökonomischen Herausforderungen. Da Symptomatik und Schweregrad von Demenzerkrankungen sehr unterschiedlich ausgeprägt sein können, besteht ein Bedarf an Versorgungsansätzen, welche die individuellen Bedürfnisse der Erkrankten selbst, aber auch die Bedürfnisse ihrer pflegenden Angehörigen oder des Pflegepersonals berücksichtigen. Eine Übersicht zu innovativen Versorgungsansätzen für Menschen mit Demenz existierte bisher nicht.

Erkennen einer Demenz

Oft ist es nicht einfach, an Demenz erkrankte Menschen von einem Arztbesuch zu überzeugen. Gerade im Anfangsstadium der Krankheit versuchen viele Betroffene, ihr Handicap vor anderen zu verbergen und Gedächtnislücken mithilfe von Merkzetteln zu überspielen. Manchmal reagieren sie aggressiv oder ablehnend, wenn Angehörige sie auf Probleme oder Missgeschicke ansprechen. In einem solchen Fall hilft es, das Verhalten der Betroffenen über einen längeren Zeitraum zu dokumentieren. Dabei sollten möglichst viele Personen wie Verwandte, Nachbarn oder Freunde miteinbezogen werden. Anhand einer solchen Liste kann eine Ärztin oder Arzt eine vorläufige Diagnose stellen, die hinsichtlich des weiteren Vorgehens Sicherheit gibt. Auf keinen Fall sollte man den Verdacht einer Demenz verdrängen. Gerade eine frühzeitige Diagnose kann sicherstellen, dass die Betroffenen und ihre Angehörigen Zugang zu möglichen Hilfsangeboten bekommen.

Warnsignale

Folgende Beschwerden können auf eine Demenzerkrankung hindeuten:

° Vergessen kurz zurückliegender Ereignisse

° Schwierigkeiten, gewohnte Tätigkeiten auszuführen

° fehlender Überblick über finanzielle Angelegenheiten

 ° hartnäckiges Abstreiten von Fehlern, Irrtümern oder Verwechslungen

° Fehleinschätzung von Gefahren

Die Behandlung

Für die Mehrzahl der Demenzkranken gibt es derzeit noch keine Therapie, die zur Heilung führt. Deshalb liegt das Hauptziel der Behandlung darin, die Lebensqualität der Kranken und Ihrer Angehörigen zu verbessern. Die medizinische Behandlung von Alzheimer-Patienten setzt unter anderem beim Botenstoff Acetylcholin im Gehirn an. So werden Arzneimittel eingesetzt, die das Enzym hemmen, das für den natürlichen Abbau von Acetylcholin sorgt. Ein weiterer medikamentöser Ansatzpunkt ist die Blockierung der Wirkung des Botenstoffs Glutamat, dem ebenfalls eine schädliche Rolle im Krankheitsprozess zugeschrieben wird. Bei einem Teil der Betroffenen führt derartige Medikamente zu einer Verbesserung des Gedächtnisses und der Konzentrationsfähigkeit. Mitunter verzögern sie auch das Fortschreiten der Symptome. Den im Gehirn stattfindenden eigentlichen Krankheitsprozess können sie aber nicht verzögern oder stoppen. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Medikamenten, welche die Begleitsymptome einer Demenzerkrankung wie Unruhe, Sinnestäuschungen, Angst oder Schlafstörungen lindern können. Die medikamentöse Behandlung sollte stets durch Ärzte erfolgen, die mit Nervenerkrankungen im Alter vertraut sind.

Verbesserung der Lebensqualität

Zu Linderung von Beschwerden sowie zur Verbesserung der Lebensqualität spielt nicht nur medikamentöse Therapieverfahren eine wichtige Rolle. So kann etwa im Anfangsstadium der Krankheit eine Psychotherapie sinnvoll sein,

Eine Vielzahl von Behandlungen zielt darauf ab, verbliebene Fähigkeiten der Erkrankten zu trainieren sowie ihr Selbstwertgefühl zu stärken. Dazu gehören etwa Musik, Kunsttherapie, Bewegungsübungen oder Sinnes und Wahrnehmungsübungen wie beispielsweise Spiele, bei denen die Mitspielenden mit verbundenen Augen durch Tasten oder Riechen Gegenstände erraten müssen. Dabei kommt es darauf an, sich an den vorhandenen Fähigkeiten und Bedürfnissen der Betroffenen zu orientieren, ihren lebensgeschichtlichen Hintergrund zu berücksichtigen und Leistungsdruck zu vermeiden. Nicht zuletzt können insbesondere Menschen im frühen und mittleren Stadium einer Demenz von einem Reha Angebot profitieren, das gezielt auf ihre Symptome eingeht.

Aufgrund ihrer Krankheit sind die Betroffenen immer weniger in der Lage, sich ihrer Umgebung anzupassen und ihren Alltag bewusst zu gestalten. Deshalb hängt ihr Wohlbefinden in großem Maße davon ab, wie sich die Umwelt auf ihre Beeinträchtigung einstellt.

Zur Zeit leben 1,8 Millionen Menschen mit Demenz in Deutschland. 

Die Forschung zur Pflege von Menschen mit Demenz betont insbesondere die Gefahr der physischen und psychischen Überlastung pflegender Angehöriger und zugleich die hohe Bedeutung pflegender Angehöriger zur Sicherstellung der Pflege. Dennoch gibt es für Deutschland vergleichsweise wenig Forschung zur Unterstützung und Pflege von Menschen mit Demenz, die auf
repräsentativen Bevölkerungsumfragen beruht. Die Politiker scheinen Angst zu haben, nur nicht daran rütteln; wer soll die Ansprüche bezahlen.

Um so erfreulicher können wir Ihre Aufmerksamkeit auf eine aktuelle Studie lenken.

Situation unterstützender und pflegender Angehöriger von Menschen mit Demenz
Nadiya Kelle & Ulrike Ehrlich

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