Füllt(e) das EU-Management beim Impfstoff die Friedhöfe mit Corona Toten

Engpässe mit dem Impfstoff wird tödlich sein für viele EU Bürger

Brüssels Impf-Strategie ging gründlich daneben. Mit BioNtech hat die Bundesregierung hingegen einen Teilerfolg.  Am 27. Dezember gingen die Corona-Impfungen los. Manuela Schwesig sorgte sich, dass der Impfstoff überhaupt reicht. Die Bundesregierung setzte so sehr auf die europäische Karte, verzichtete so demonstrativ als Ratspräsident auf einen nationalen Impf-Sonderweg. Bundeskanzlerin Merkel musste nun auf einen nationalen Plan B setzen. Der Gesundheitsminister gab in ihrem Namen Mitte Dezember 2020 bekannt, Deutschland habe sich Millionen zusätzlicher Impf-Dosen im Alleingang gesichert. Also doch ein nationaler Sonderweg, weil die EU unter Deutscher Ratspräsidentschaft versagt hat. Wieviel mussten EU-weit wegen fehlender Schutzkleidung, Pflegekräften sterben?

Not kennt kein Gebot, auch kein europäisches.

Der verschmähte Donald Trump bestellte schon im Juni bei der deutschen Firma BioNtech/Fizer 500 Millionen Dosen für die erste Impfrunde. Die US-Regierung vereinbarte 20 Dollar pro Charge. Die Europäer sind heute stolz, dass sie es billiger hinbekommen haben statt 20 Euro haben sie nur  zwölf Euro gezahlt. Trump könnte der große Held sein, aber warum hielt er mit einem VETO die Zahlung für Tage an. Profiteur ist Nachfolger Joe Biden. Weil Trump so entschlossen handelte, konnte er schon verkünden, binnen 100 Tagen würden 100 Millionen Impf-Dosen verabreicht.

Die Europäische Union hat offenbar zu wenig, zu spät und teilweise bei den falschen Hersteller eingekauft. Europa hat auf das falsche Pferd gesetzt. Es sieht also aktuell danach aus, als hätten die Populisten verunglimpften Regierungschefs Trump und Johnson ihre Bürger besser geschützt als die Europäer. Ob man in diesem Zusammenhang der deutschen Bundesregierung Vorwürfe machen kann, muss sich erst noch heraus stellen. Die Bundesrepublik Deutschland fördert die Unternehmen BioNtech, IDT Biologika und Curevac mit insgesamt 741 Millionen Euro. Im Sommer hat der Bund über die staatliche Förderbank KfW für 300 Millionen Euro rund 23 Prozent an Curevac in Tübingen erworben. 

Jedenfalls kann man festhalten, dass der deutsche umtriebige CDU Gesundheitsminister Jens Spahn vorsorglich zu den ersten gehörte, der Brüssel ins Visier nahm: Viele Länder der Welt hatten sich schon Impfstoffe gesichert, Europa noch nicht. Das war im späteren Frühjahr 2020.

Die deutsche Nachbestellung bei BioNtech und dem amerikanischen Hersteller Moderna zeigt jedenfalls, dass die Bundesregierung der Zusicherungen der Europäischen Kommission, an der Spitze die deutsche EU-Kommissarin Ursula von der Leyen, nicht mehr traute. „Wir haben mehr als genug Dosen für jeden in Europa gekauft“ hatte Ursula von der Leyen zuletzt noch versichert. Und nun arbeitet die Bundesregierung offensichtlich an einem nationalen Plan B.

Stand jetzt, bleibt das Vorhaben der EU-Bürokratie rätselhaft. BioNtech bot Brüssel wohl beinahe so viel Impfdosen an wie den Amerikaner 500 Millionen. Die EU-Kommission lehnte offenbar ab. Hat das damit zu tun, dass von der französischen Hersteller Sanofi 300 Millionen Impfdosen geordert wurde und man nicht wollte, dass die Deutschen den Zuschlag für eine größere Menge als die Franzosen bekämen? Sanofi und BioNtech sind nicht die einzigen Fälle. So zitierte der Vorstandschef des US-Produzenten Moderna, man habe den Europäern 300 Millionen Impfdosen angeboten, und Brüssel habe abgelehnt. Gibt es dafür eine Erklärung, und falls ja: welche? Da es eine Frage von Leben und Tod ist.

Schon mit der Zulassung des in Deutschland von BioNtech entwickelten Impfstoffs war die EU-Kommission nach Medienmeinung langsam dran. Die offizielle Begründung: Eine ordentliche Zulassung sei besser als eine Notfallzulassung.

Haftung vor  Leben?

Bei ordentlicher Zulassung haftet die Firma, bei Notfallzulassung der Staat. Erst heftiger politischer Druck und die Diskussion um einen nationalen deutschen Sonderweg führten dazu, dass Brüssel, die zuständige Arzneimittel-Agentur Behörde EMA, es nun doch schafft, den Biontech-Impfstoff schon früher, vor Weihnachten, zuzulassen. Druck zu machen, hat Bundeskanzlerin Angela Merkel kurz zuvor noch abgelehnt, Genauigkeit vor Geschwindigkeit. Dann ging es aber doch schneller als geplant, weil am Mittwoch den 23.12.2020 erreichte die tägliche Todeszahl mit 590 einen neuen traurigen Rekord. Seit Mittwoch starben in Deutschland mehr Menschen an oder mit Covid-19 als im ganzen Jahr 2019 im Straßenverkehr.

  1. Schnelligkeit, das nannte die BioNtech-Co-Chefin in der Video-Konferenz mit der Kanzlerin als erstes ihrer Ziele. Als zweites Ziel,
  2. möglichst hohe Wirksamkeit. Es wurde dann 95 Prozent über alle Altersgruppen und Ethnizitäten hinweg. Und schließlich
  3. milde Nebenwirkungen. Das hat(te) sich BioNtech vorgenommen. Wir sind mächtig stolz , sagte Merkel.

Stolz kann die Bundesregierung übrigens auch darauf sein, die Mainzer Forscher und Entwickler zu ersten Mal schon 2008 mit Steuergeld gefördert zu haben. Es ist ja nicht so, dass man den Impfstoff sozusagen aus dem Nichts binnen elf Monaten entwickeln konnte. Hinter diesen elf Monaten stünden, 30 Jahre Forschung stellte BioNtech-Chef Sahin klar. Und ein Team von Wissenschaftlern aus 60 Ländern. Nun ein Milliardenmarkt für wen?

Das Unternehmen BioNtech hat offenbar alles richtig gemacht, was man von den Europäischen Regierungschefs, als höchstes Gremium in der EU, kaum behaupten kann. Die Angelegenheit ist für Brüssel mindestens peinlich. Die Präparate der Hoffnung heißen BNT 162b2 und mRNA-1273-Impfstoffe der Unternehmen BioNtech und Moderna. Aber Solidarität bei der europäischen Impfstoffbeschaffung darf keine Solidarität mit schlechtem Management sein. Denn hinter der dort entworfenen Impfstoff-Strategie stand ein hochpolitisches Mega-Thema: Gegen Trumps Amerika First und Johnsons Brexit wollte Brüssel ein Exempel statuieren: Was eine Gemeinschaft vermag, die sich einmal nicht in nationalen Egoismen und ruppigen Methoden ergeht. Teamwork statt Egoismus, das beim Impfthema zu zeigen, war Brüssel Ziel. Es sieht so aus, ob dies gründlich daneben ging. Politisch dürfen die vielen Corona-Toten die Deutsche Friedhöfe füllen, sie dürfen nicht ohne Folgen bleiben.

Gilt die Sorge der Politiker der wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Lobbyindustrie des Landes?

Mit der zweiten Welle wurden Stimmen lauter, die behaupteten, es sei ganz anders. Die suggerieren, man könne die Alten und Verletzlichen wegsperren und ansonsten weniger Panik machen und die Wirtschaft schonen. Die so tun, als hätte man eine Wahl, wird offiziell verkündet. Die Wahrheit hat eine kurze Lebensdauer, manchmal von einer Woche, einem Tag. Aber viele Menschen glauben im Moment gerne, dass es wahr sein könnte, z.B. die hohe Wirksamkeit und geringen Nebenwirkungen.

Bis ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht,

müssen gleiche Rechte für alle gelten, dies bedeutet: gleiche Einschränkungen für alle.

Denn noch ist keineswegs klar, ob eine Impfung auch die Ansteckung anderer verhindert und wie lange der Schutz anhält. Ganz zu schweigen von eventuellen Langzeit Folgewirkungen. Dies erklärt die Impfbereitschaft von Senioren aber auch die Vorsicht von Jüngeren.

Deutlich zeigt sich in der Pandemie der gesellschaftliche Wandel zum ICH. Beispielhaft in der Forderung von Privilegien der Geimpften. Das Wohl der Allgemeinheit lag den Gründungsvätern der Bundesrepublik sehr am Herzen. Der Zusammenhalt wird oft blumig mit der „sozialen“ Marktwirtschaft beschworen. 25 Prozent der Bürger mit wachsender Tendenz arbeiten für einen Mindestlohn. Es fehlen tausende  von Pflegekräfte, Lokführer und andere Dienstleister. Statt besserer Bezahlung und wirklicher Anerkennung, besonders von Dienstleistungen am und mit dem Menschen, wird in den Armutsländern nach Pflegekräften gesucht. Dienstleistungen werden nach Möglichkeit in die „preiswerteren“ Armutsländer vergeben. Gleichzeitig wird der Familiensinn, das ehrenamtliche Engagement gerade von denen eingefordert, die ihre Privilegien verteidigen.

Wird die Pandemie zu einer Solidarisierung, zu einem Umdenken  führen? 

SafeVac 2.0 App

Ein erster Schritt für alle die geimpft sind, nehmt teil an der Studie: Das Melden von Verdachtsfällen von Nebenwirkungen ist eine zentrale Säule für die Beurteilung der Sicherheit von Arzneimitteln, da so rasch neue Signale detektiert werden können. Die Befragung über die SafeVac 2.0 App wurde von der zuständigen Ethik-Kommission berufsethisch und berufsrechtlich beraten. Bereits vor der COVID-19-Impfung kann
sie entweder über eine Suchfunktion im App Store, im Google Play Store oder über den (QR-Code) in einem der Links heruntergeladen werden.

Wichtig: Zur Initialisierung der App werden folgende Angaben benötigt: Impfstoffname (Handelsname), Chargennummer, Dosisnummer, Impfdatum und Indikation. 

Moderna-Impfstoff am 7.1.2021 zugelassen

Deutschland hat sich insgesamt 50,5 Millionen Impfdosen des Moderna-Impfstoffs gesichert. Wann sie geliefert werden, ist noch nicht klar. Der Löwenanteil der ersten Produktion im ersten Quartal 2021 (80 bis 85 Prozent von bis zu 125 Millionen Dosen) sollen in den USA eingesetzt werden.

Der Impfstoff mRNA-1273 des US-Herstellers Moderna ist der zweite, der in der Europäischen Union eine Zulassung erhält. Bei dem Wirkstoff handelt sich um einen modernen mRNA-Impfstoff, so wie das im Dezember freigegebene Vakzin des Mainzer Unternehmens BioNTech und seines US-Partners Pfizer.

Der Impfstoff ist den vorliegenden Studienergebnissen zufolge gut bis moderat verträglich. Unerwartete, besorgniserregende Vorfälle wurden nicht beobachtet.

Bei jedem zweiten Geimpften traten mäßige bis starke typische grippeartige Impfreaktionen auf, wie Abgeschlagenheit, Muskel- und Gelenkschmerzen sowie Kopfweh, meist etwa 15 Stunden nach Verabreichung der zweiten Dosis. Sie klangen in der Regel am zweiten Tag nach der Impfung vollständig ab.

Um eine Immunreaktion zu erzielen, werden winzige Abschnitte aus dem Virenerbgut in die Körperzellen eingebracht. Sie enthalten lediglich die Bauanleitung für Elemente des Spikeproteins, mit dessen Hilfe Sars-CoV-2 in die menschlichen Zellen schlüpft. Die Körperzelle produziert im Falle der Impfung nicht das gesamte Virus, sondern nur einzelne Eiweißstoffe. Sie reichen aus, um das Immunsystem gegen den Krankheitserreger zu trainieren.

Quellen:

https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa2035389

https://www.nejm.org/doi/pdf/10.1056/NEJMoa2035389

Dass die Impfungen bei den meisten Geimpften verhindern, dass sie an Covid-19 erkranken, ist Voraussetzung für ihre Zulassung. Derzeit kann man nicht ausschließen, dass Geimpfte das Virus weiter übertragen können. Daher müssen zunächst auch Geimpfte weiterhin Masken tragen.

Fazit: Erst setzt die EU-Kommission unter Ursula von der Leyen den Ankauf von genug Impfstoff in den Sand. Jetzt wird von uns auch noch verlangt, das Debakel als Ausweis besonders raffinierter Verhandlungsführung zu sehen. Ich bin jetzt Impf-Nationalist. Ich bin schon vieles genannt worden, das noch nicht. Um als Impf-Nationalist zu gelten, reicht es, dass mann fragt, wo der Impfstoff bleibt. Oder Vergleiche anstellt mit Ländern, in denen es zügig vorangeht, weil sie genug Impfdosen bestellt haben.

Es reicht wenn Politiker ihren Job anständig machen. Wir sind relativ anspruchslose Bürger. Uns reicht es, wenn die Leute, die  in der Bundesregierung den Job ordentlich machen, für den sie gewählt wurden. Da ist für uns nebensächlich, ob sie in Brüssel oder in Berlin sitzen. Dabei wäre es so einfach gewesen. Wenn man beim Einkauf lebenswichtiger Güter nicht weiß, welcher Lieferant einem nur Versprechungen macht und wer am Ende sein Wort hält, bestellt man halt bei allen so viel, dass es in jedem Fall reicht. Aber genau das haben sie in der EU-Kommission nicht gemacht. Sie haben stattdessen nach Standort ausgewählt (Paris, Mainz) und nach Preis. Wie man hört, war den Osteuropäern der Impfstoff aus Deutschland zu teuer. 20 Euro für eine Impfdosis? Das hätte man gerne billiger gehabt. Lasst uns Sanofi nehmen, die verlangen nur 7,56 Euro pro Impfdosis. Oder AstraZeneca, da gibt es den Impfschutz schon für 1,78 Euro! Leider ist das billigste Angebot nicht immer das beste, das kennt man von der Schnäppchenjagd.

Es ist so verrückt

Für alles haben wir in Europa Geld. Wir legen für Milliarden Milchseen und Tomatenberge an. Gerade haben sie in Brüssel ein 1,8 Billionen-Paket zur Linderung der Kosten der Corona-Politik auf den Weg gebracht. Aber ausgerechnet beim Impfstoff, der den Ausnahmezustand beenden könnte, wollten sie sparen. Selbst wenn die Impfdose 80 Euro gekostet hätte, wäre das leicht bezahlbar gewesen. Für Deutschland hätte das acht Milliarden Euro bedeutet. So viel kostet uns der Lockdown pro Woche.

Fehler der Politiker

Offenbar ist das Bedürfnis, die Kanzlerin zu schützen, so groß, dass dahinter alles andere zurücktritt, auch Logik und Selbstachtung. Manche machen nicht einmal mehr den Versuch, so etwas wie Unabhängigkeit an den Tag zu legen. Der ZDF-Korrespondent in Brüssel hielt noch den Sprechzettel mit den Stichpunkten aus der Pressestelle in der Hand, als er erklärte, warum man niemandem in der EU-Kommission einen Vorwurf machen könne.

Wenn Europa heißt, dass man aus Solidarität jede Fehlentscheidung klaglos mitträgt, wird nicht nur der Impf-Nationalismus viele neue Freunde bekommen. Bürger könnten sich vorstellen, dass eine ganze Reihe Menschen dann ganz grundsätzlich an der europäischen Idee Zweifel bekommen wird. Auch in der Impfstoffverteilung liegt Dänemark an der Spitze, es folgen die Länder Großbritanniens. Aktuell sind in dem skandinavischen Staat 1,98 Menschen pro 100 Einwohnern gegen Covid-19 geimpft. 63.312 der 5,8 Millionen Dänen haben eine Impfdose erhalten. In Deutschland liegt die Zahl erst bei 0,64 beziehungsweise 532.878 (Datenabruf: 11. Januar 2021).

Zum Schluss zur rechtlichen Einordnung: Mit dem Dritten Gesetz zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite vom 18. November 2020 hat die Bundesregierung durchgesetzt und die Zu­stimmung des Bundestages in namentlicher Abstimmung dafür eingeholt, dass die Entscheidungsgewalt bei einer epidemischen Lage auf die Weltgesundheitsorganisation/WHO, die keine demokratisch legitimierte sondern eine private Organisation ist, ohne Zustimmung der Wahlberechtigten übertragen wurde.

Wir halten die derzeitige Situation für grobes Versagen der Verantwortlichen. Warum hat man im Sommer nicht viel mehr Impfstoff auf Risiko bestellt?  Vor kurzem gab es noch offizielle Totengedenken, jetzt zählt offenbar nicht mehr jeder Tag, an dem Menschenleben gerettet werden könnte. Jetzt wird Geduld eingefordert, bei der Corona-Impfungen. In Deutschland könne bei genügend verfügbarem Impfstoff eine Durchimpfung von 60 Prozent der Bevölkerung in zwei bis drei Monaten gelingen. Wir sehen am Beispiel Israels und anderen Ländern, dass es möglich ist, schneller zu impfen. Die Bundesregierung muss sehr gute erklären, warum das in Deutschland nicht möglich ist!

Wer sind die heimlichen Herrscher?

Bleiben Sie gesund, halten Sie Abstand, damit Sie geimpft werden können.

Bitte beachten Sie die Veranstaltungen „Lernort Krise“ am 23.2. + 24.3, + 22.04.2021. Nutzen Sie die direkten Informationsmöglichkeiten! Bilden Sie sich eine eigene Meinung. Unsere Veranstaltung im März fällt leider aus. Der Maitermin mit dem Schwerpunkt: „Mitbestimmung bei Heimentgelten“ bleibt bestehen.

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