Digitalisierung (KI) und Bewusstsein zu unsern Daten

Ein Vorsatz für 2024

Nehmen wir uns unserer Daten an!

Unbemerkt und leise sollen in Brüssel noch vor den Europawahlen im Juni 2024 die Grundzüge des Europäischen Gesundheitsdatenraumes (EHDS) verabschiedet werden. Damit ab dem Jahr 2025 die Gesundheitsdaten aller rund 450 Millionen EU-Bürger im EHDS gespeichert werden können. Das E-Rezept und die E-Patientenakte in Deutschland sind ein Baustein.

Ab dem 1.1.2024 gilt das E-Rezept. Dazu  Beitrag aus Nov.2020. Die Ärzte sehen sich überfordert die Praxen entsprechend auszurüsten und rufen nach finanzieller Hilfe, wie auch die Apotheker. Warum soll dies aus dem Säckel unserer Kranken- und Pflegeversicherung gezahlt werden. Allein durch die gesetzlichen Krankenkassen wurden 49 Mrd. € im Jahr 2023 allein für Medikamente ausgegeben. 1.617,8 Millionen Euro gaben die Pharmaunternehmen bereits 2017 in Deutschland aus, eine Steigerung von jährlich 10% seit 2007, im Jahre 2023 werden es 2,5 Mrd. € sein, die die Pharmafirmen allein für Werbung, inklusiv der Spenden an Parteien, ausgeben. Mit der verpflichtenden  E-Patientenakte (ePA) wurde ein zweites Gesetz im Bundestag verabschiedet: Das Gesundheitsdatennutzungsgesetz (GDNG) greift „wie ein Zahnrad“ in das Digitalgesetz, erklärt Lauterbach, denn: „Mit der digitalen Nutzung der Gesundheitsdaten werden wir diese so aufbereiten, dass sie für die Forschung verwendet werden können.“  Im Klartext: Die Allgemeinheit zahlt die Forschung für die Pharmafirmen.

Die Gesetze sehen vor, Gesundheitsdaten umfassend zu digitalisieren und zu nutzen. Das Digital-Gesetz nimmt vor allem die digitale Gesundheitsversorgung in den Blick (Primärversorgung). Zentrale Vorhaben sind hier die Elektronische Patientenakte (ePA) und das E-Rezept.

Technik-Konzerne wittern ein großes Geschäft ebenso wie zahlreiche Start-ups. Die wirtschaftlichen Interessen stehen im Vordergrund, oft im Widerspruch zu den Bedürfnissen und Rechten der betroffenen Bürger. Digitalisierung ist der Renner in Information und Bildung mit dem Umgang der Hardware, dem PC und dem Handy, oft kostenlos für Rentner.

Wer unterstützt die Rentner, sie haben damit zu leben.

Pflegekassen verschlanken Pflegegutachten

Die Gutachter sollen durch Assistenzen sowie der Einsatz von Künstlicher Intelligenz bei der Vorbereitung von Gutachten unterstützt werden (DPA Brandenburg 23.12.23). Die Entscheidung über die Leistungen trifft die zuständige der 96 Pflegekassen weiterhin nach Kassenlage. So erklären sich auch die erfolgreichen Widersprüche.

Überall stolpern wir über Angebote der Digitalisierung und oft unbemerkt über KI.

Wer ins Internet geht, braucht keine Angst mehr vor fremden Sprachen zu haben. Der richtige Browser übersetzt schnell. In wenigen Monaten hat sich Künstliche Intelligenz (KI)vom vagen Versprechen zur konkreten Alltagstechnologie entwickelt. Der Streik der US-Drehbuchautoren und Schauspieler ging durch die Presse. Viele Bürger werden sagen. Ja und, was geht mich das an. Im November wurde ChatGPT für die Allgemeinheit freigeschaltet und Microsoft hilft bereits mit in seinen Programmen die Texte besser zu gestalten. Die KI hat Einzug in den Alltag gehalten. In Deutschland gibt es bereits 204 Studiengänge mit Schwerpunkt-KI. Wir haben schon vom Unterstützungsroboter „Pepper“ in der Pflege berichtet. Sie sollen Servicepersonal in auch in der Gastwirtschaft unterstützen.

Rentner und Bürger in Europa sind betroffen

Von den meisten Bürgern unbemerkt, soll das Europaparlament einen KI-Act beschliessen. Schon Hinweisfrühzeitig warnten Politiker vor den Gefahren der Gesichtserkennung. Diese ist nun möglich. Allein durch die Gesichtsdatenbanken auf der Grundlage des Bildes aus dem Personalausweis und/oder des Passes ist die Grundlage für das Nummernschild im Gesicht gegeben. Die KI-Verordnung ist das große Einfallstor, um die automatisierte Gesichtserkennung flächendeckend in Europa zu etablieren.

Nach zähen Verhandlungen haben sich EU-Kommission und Rat am 8.12.2023 auf die Endfassung des AI Act geeinigt. Der Kompromiss hat einige Schlupflöcher: Vor allem bei der biometrischen Videoüberwachung und Predictive Policing haben sich die Mitgliedstaaten offenbar gegenüber dem EU-Parlament durchgesetzt. Der offizielle Text soll bis spätestens am 9. Februar 2024 zur Verabschiedung vorliegen. Die EU-Kommission, unter dem Vorsitz von Frau von der Leyen, will noch vor der NEU-Wahl „Nägel mit Köpfen machen“.

Soll(t)en die Bürger nicht mitreden, mitbestimmen.

Die Grundzüge des Europäischen Gesundheitsdatenraumes (EHDS) sieht vor, dass ab dem Jahr 2025 die Gesundheitsdaten aller rund 450 Millionen EU-Bürger im EHDS gespeichert werden sollen. Wehret den Anfängen!

Die Verordnung teilt KI-Systeme in Risikogruppen ein.

Je nachdem wie riskant ein System oder sein Anwendungsbereich ist, müssen die Betreiber weniger oder mehr Auflagen erfüllen. Sogenannte Systeme mit „unannehmbaren Risiko“ – wie beispielsweise Social-Scoring-Tools – verbietet die EU vollständig. Der Kompromissvorschlag muss noch vom EU-Rat und -Parlament angenommen werden. Zudem sind noch die technischen Details festzulegen und die juristische Feinformulierung vorzunehmen. Zwei Jahre nachdem Rat und Parlament das Gesetz verabschiedet hat, soll die KI-Verordnung in Kraft treten. Die Regulierung zum Datenschutz der Bürger eilt und die notwendige Akzeptanz ist wichtig für den sensiblen Umgang mit den eigenen Daten.

Wer soll den schnellen Fortschritt kontrollieren.

Das Bundeskabinett hat am 23.12.2023 das Digitale-Dienste-Gesetz (DDG) beschlossen

Die Bundesnetzagentur soll für die Koordination die Umsetzung als eine „starke Plattformaufsicht“ der Onlinedienste nach dem Digital Services Act (DSA) ab Februar 2024 verantwortlich sein. Sehr große Plattformen und Suchmaschinen müssen den DSA bereits seit dem 25. August 2023 einhalten. Das überwacht die EU-Kommission und setzt bereits Bussgelder fest.

  • Gesundheitsminister Lauterbach begrüßt den Einsatz von KI in der Gesundheitsversorgung ausdrücklich.
  • Google arbeitet bereits seit längerem an Sprachmodellen, die gezielt medizinische Fragen beantworten können. Das aktuelle Modell hört auf den Namen Med PaLM 2 und wird seit April dieses Jahres im klinischen Alltag getestet.
  • Microsoft bietet ähnliche Werkzeuge an.

Ärzte sehen in England, Dänemark und Norwegeneine Bedrohung der Patientengesundheit“.

Mit hohem Tempo muss die Gesellschaft nun Antworten auf die Herausforderung finden.

Mit der künstlichen Intelligenz stehen die Bürger Europas vor einer großen Entscheidung. Nicht nur die Gefahr eines Rechtsruckes ist bei der Europawahl am 9.Juni 2024 gegeben. NEIN, zuvor müssen die Grundzüge des Europäischen Gesundheitsdatenraumes (EHDS) in der Öffentlichkeit breit diskutiert werden. Die aufgestellten Kandidaten der Parteien sollten nach ihrer Meinung befragt werden. Worthülsen und allgemeine Aussagen helfen ohne Bewusstsein für die KI und den Bürgerschutz nicht weiter.

Bereits im November 2020 war unser Schluss:

Wie weit ist Ihr Hausarzt, Ihr Apotheker  mit der Umsetzung?

Kennen Sie die Meinung „Ihrer“ Partei zum Problem, wie hat Ihr Bundestagsabgeordnete(r)  abgestimmt?

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2 Gedanken zu „Digitalisierung (KI) und Bewusstsein zu unsern Daten“

  1. … da werden wir noch eine Menge zu beklagen haben, wenn nicht endlich mehr Menschen aufwachen !!!

    In diesem Sinne wünschen wir Euch einen guten Rutsch ins neue Jahr!

    Antworten

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