Häusliche Pflege und Unterstützung

Kommunikation und Transparenz

Die häusliche Gesundheitsversorgung befindet sich in umfassenden politischen und sozialen Veränderungen. Die Pflege wird häufig mit marktorientierten und medizinischen Ideologien verbunden. Die Herausforderung ist mehr Zeit und Präsenz. Noch immer sieht  die Politik, unter dem Blickwinkel „Privat vor Staat“, in Häuslichen Pflegediensten (Home Care Services, HCS) die Lösung für das weiterhin wachsende Problem. Allein 8,5 % mehr anerkannte Pflegebedürftige von 2018 zu 2019. Insgesamt sind 4,2 Mio.  anerkannt Pflegebedürftig, die Zahl wurde erst nach 2030 prognostiziert. Wer kennt die Aussprüche: Ich will nicht ins Heim. Wenige wissen, es ist die Forderung aus dem Pflegeversicherungsgesetz (SGB XI) „ambulant vor stationär“. Damit die Steuerung gelingt, wurde zur Mangelbewältigung die Heimnotwendigkeit wieder eingeführt. Dies bedeutet: Wer dennoch ohne ärztliche Bescheinigung einen Heimplatz vereinbart, erhält nur 80 % der zugesagten Pflegekassenleistung. Gleichzeitig wurde in NRW die Mietendeckelung der Investitionskosten für Pflegeeinrichtungen durch die CDU/FPD Regierung aufgehoben. Die Motivation mehr Neubauten, hat sich nicht erfüllt; der Mangel wird immer größer, die zu zahlenden Investitionskosten steigen.

Eine zunehmende alternde Bevölkerung, die Dezentralisierung der Gesundheitsversorgung, beeinflusst die Arbeit von Pflegekräften in der häuslichen Pflege. Pflege- und Krankenschwestern in der häuslichen Pflege sind mit steigenden Erwartungen und Anforderungen konfrontiert, und stehen gleichzeitig immer mehr unter zeitlichem Druck. Ambulante Pflegeverträge werden zurückgegeben. Pflegende Angehörige verzweifeln.

Im Klartext: die seit 2000 zunehmenden fehlenden stationären Bettplätze, die gleichzeitig fehlenden Pflegekräfte müssen immer mehr durch pflegende Angehörige aufgefangen werden. Die Familien wenden sich in der Not

Eine Unterstützung und Hilfe wird in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) gesehen. Wer kennt nicht den Notruf, die Brandmelder. Hat vielleicht auch schon etwas von AAL gehört, eine Zusammensetzung der Worte: Ambient Assisted Living und bedeutet den Einsatz moderner Technologien im Gesundheitswesen, um die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Andere nennen es „Betreutes Wohnen“

Betreutes Wohnen spielt eine entscheidende Rolle bei der sozialen Eingliederung und beim gleichberechtigten Zugang älterer Menschen und Menschen mit Behinderungen zu Gesundheitsdiensten. Die Entwicklung des betreuten Wohnens erfordert die Akzeptanz von Technologie durch den Mieter, den Pflegebedürftigen, den Angehörigen. Die Verschlechterung der Gesundheit des Patienten macht es auf lange Sicht schwierig oder sogar unmöglich, allein ein Gerät für betreutes Wohnen zu verwenden Es ist daher erforderlich, die Verwendbarkeit der Geräte und Systeme für jeden Benutzer und Gesundheitszustand kontinuierlich zu bewerten und anzupassen.

Die Industrie, die Forschung ist weit fortgeschritten. Nicht alles was heute schon möglich und machbar ist, ist für Normalverdiener oder Rentner bezahlbar. Die Sicherheit rund ums Haus wird staatlich gefördert.

Wer kennt nicht den Namen Alexa, Echo oder andere Sprachassistenten. App-basierte Heizung- oder Lichtsteuerungen sind für Viele bereits ein angenehmer Komfort. Für Normal-Rentner scheitert es nicht nur am fehlenden Geld auch an kostenfreier Aufklärung und Schulung.

Zur Vertiefung zwei Beiträge: zum Text  Smarte Sicherheits-Technik und eine kritische Auseinandersetzung mit Gesundheitsinformation per Sprachassistenten 

Die Rolle von Smart Homes in der Umgebungen einer intelligenten häuslichen Pflege und im Gesundheitswesen  (AAL) wird eine immer größere Rolle einnehmen. Wie lange können sich Kommunalparlamente, Sozialausschüsse und Seniorenbeiräte noch wegducken. 

Wie lange kann die Bundes- und Landespolitik die Pflege als Teil der Gesundheitsfürsorge und Daseinsfürsorge ausblenden und dem freien Markt überlassen.

Die Zukunft muss aktiv gestaltet werden.

Die Zukunft fängt heute an. Das Ziel muss eine Verbesserung für die Verbraucher sein. Nutzen wir die gesetzlich gegeben aber oft unbekannten Möglichkeiten durch Vernetzung und Informationsaustausch der unterschiedlich Beteiligten auf allen Ebenen. 

Zur fehlenden Kommunikation und Transparenz passt, dass die Arbeit, bei einer gesetzlichen Vorgabe, in der „Kommunale  Konferenz Alter und Pflege“ (KKAP) oder der Beschlüsse in den Landespflegekonferenzen in den Bundesländern, dem Bürger nicht näher gebracht werden. Kritiker sehen darin eine Absicht und begründen dies mit der fehlenden Einbindung, trotz gesetzlicher Vorgabe.

Die konstituierende Sitzung in den Kommunen ist erfolgt. Fragen Sie Ihre gewählten Vertreter in den Gremien, wie z.B. Sozialausschuss, Seniorenbeirat nach den Vorhaben in der Wahlperiode. Unsere Beiträge sollen helfen die Fragen zu stellen. Wer sich bemerkbar macht, nur dem kann und wird geholfen werden.

Helfen Sie mit, die Zukunft zu gestalten. Ambulant vor stationär kann nur bei entsprechender Akzeptanz und Unterstützung aller Beteiligten im Quartier gelingen, wer kann Telemedizin  schon etwas anfangen.

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Wir wünschen schöne Adventstage, denken Sie nicht nur an Verwandte und Bekannte, telefonieren Sie, schreiben Sie einen Brief oder eine Karte.  

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