Freie Marktwirtschaft oder staatliche Daseinsvorsorge bei der Gesundheit?!

Pflegebedürftige, An- und Zugehörige aufgewacht!

Die Verknappung der Angebote bringt den Heimbetreibern keinen Mehrwert mehr, sie schreien nach Hilfe des Bundes. Zahlen müssen WIR Arbeitnehmer.

Seit 1995 haben die Befürworter der freien Markwirtschaft den Zugang zur Pflege. Mit den Pflegekassen werden Wünsche vereinbart. Zahlen müssen die Betroffenen. Die Realität hat die Heimbetreiber eingeholt.

Der Arbeitgeberverband Pflege (AGVP) appelliert an Regierungs– und Oppositionsfraktionen, sich endlich um die Krise der Pflegeeinrichtungen zu kümmern. Sonst wird die Altenpflege die Herausforderungen der Zukunft nicht bewältigen können.

AGVP legt mit einer Umfrage nach: Zwei von drei Deutschen befürworten Rechtsanspruch auf Pflegeheimplatz. Die Pflegekrise ist längst in der Fläche angekommen. Fast jeder vierte Befragte (24 Prozent) auf Heimplatzsuche musste vier bis neun Pflegeheime anfragen, bis ein Platz gefunden war. Jeder Zehnte (9 Prozent) musste sogar mindestens zehn Pflegeheime kontaktieren, bis der oder die Angehörige dort untergebracht werden konnte. Wem gilt die eigentliche Sorge?

Bürger, Parteien aufgewacht.

Zur Unterstützung des Argumentes „ambulant vor stationär“ wurde uns das schlechte Image der Heime seit 1995 eingeredet, zu Lasten der Pflegekräfte, der vorbildlichen Heime mit Atmosphäre.  Zur Unterstützung wurde ein Qualitätsbegriff der Betreiber, nach Vorbild der Industrie, als Mindestmaß eingeführt. Wer will schon die Pflegequalität beurteilen oder gar einfordern.

Der Arbeitgeberverband Pflege (AGVP) appelliert an Regierungs- und Oppositionsfraktionen, sich endlich um die Krise der Pflegeeinrichtungen zu kümmern. Sonst wird die Altenpflege die Herausforderungen der Zukunft nicht bewältigen können.

Was steckt dahinter?

Ratlos

Die Privaten Betreiber und auch die Wohlfahrtsverbände fordern eine Pflegevollversicherung zur Sicherung der stationären Einrichtungen. Keiner spricht von Qualität. Das handwerklich gut gemachte Pflegeversicherungsgesetz fordert Beitragsstabilität, dies bedeutet die Pflegeversicherten müssen die Forderungen ausgleichen. Zahlen sollen es die Arbeitnehmer. FDP-Finanzminister Lindner kürzt bereits jetzt die Bundesmittel.

Es ist an der Zeit, dass sich Arbeitnehmer und Pflegekräfte für ihre Sicherung im Alter einsetzen. In dieser Legislaturperiode darf keine weitere Reparatur zu Lasten der Arbeitnehmer allein zu Gunsten der Heimbetreiber erfolgen. Wir brauchen eine breite Diskussion vor der nächsten Bundestagswahl, damit sich die Arbeitnehmer ein Bild von den Parteien und ihren Kandidaten bilden können.

Eine Pflegevollversicherung  muss in der Häuslichkeit voll ankommen.

Ein Ende mit der Aufspaltung der Verantwortlichkeit. Der Bundestag greift in die Taschen der Arbeitnehmer. Die Gelder werden auf Landesebene in Einzelverhandlungen mit den Betreibern verteilt. Ansprüche der Pflegebedürftigen in der Häuslichkeit werden durch Anträge verzögert oder gar abgelehnt. Wer freie Marktwirtschaft will, darf nicht länger durch erhöhte Sachleistungen bei fehlenden Angeboten profitieren. Der Anspruch gehört dem Pflegebedürftigen als Geldleistung.

Der Pflegebedürftige braucht das Sicherheitsnetz.

Mit einem Transparenzverzeichnis muss die Bevölkerung künftig über verfügbare Leistungen und die Qualität nicht nur von Krankenhäusern auch in der Altenhilfe informiert werden. Das soll Patienten und Bewohnern helfen, eine selbstbestimmte und qualitätsorientierte Auswahlentscheidung für die jeweilige Behandlung und letzte Unterkunft zu treffen.

Siehe auch: Pflegekatastrophe – SGB XI ist gescheitert

In Kürze veröffentlichen wir

  • 22.09. Finanzinvestoren im Gesundheitssektor und die Insolvenzen
  • 29.09. Krankenhausreform, notwendig für wen?

Wir wollen die Logik der Betreiber und Investoren verständlich aufarbeiten.

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