Resümee

Ich bin den Krieg eigentlich erst 1958 richtig innerlich losgeworden, als wir mit den Roten Falken nach Brüssel fahren konnten, wo eine riesige Versammlung war. Vorher, das war schwer. Dazu kam etwas, das sollte man vielleicht auch wissen, die ganzen 1950er Jahre hatte ich Angst vor dem nächsten Krieg. Da war nämlich immer so viel im Umfeld, die Sowjets, die Amerikaner, alle mit ihren schweren Atomwaffen. 

Dann bauten sie sogar bei uns die Armee wieder auf. Ich wollte damals sogar aus Deutschland abhauen, in die USA, weil ich hier kein Soldat werden wollte. Die Schnauze hatte ich voll, ich habe als Kind gesehen, was das bedeutet. Ich war 6 Wochen zu alt, deshalb konnte ich hier bleiben und wurde nicht eingezogen. Aber das ganze Leben, das hatte eine ganz andere Sicht. Auch die Arbeit, wenn man morgens um 6 Uhr anfing als 13- oder 14-Jähriger, kam dann knapp vor 5 Uhr abends nach Hause, da hat man erst ein paar Stunden geschlafen, und es dauerte fast 1 ½ Jahre, bis sich der Körper dran gewöhnt hatte. 

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