Einkaufen im Wandel der Zeit

Will man sich mit der Geschichte des „Beschaffens“ beschäftigen, so muss man weit zurück in die ersten urbanen Siedlungen blicken: Zwischen 3.000 und 4.000 Jahre vor Christus gab es zwischen Euphrat und Tigris bereits Tontafeln, auf denen Aufträge notiert wurden. Die Ägypter benutzten schon Papyrus, und die Römer schlossen Lieferantenverträge ab, um die Truppen im weit verzweigten Reich zu versorgen. Ein paar Jahrhunderte später wurden mit der Kolonialisierung bereits Waren per Funk oder Telegraf getätigt, und von den Kolonialwarenläden bis zu den Tante-Emma-Läden mit ihrem persönlichen Bezug zum Kunden  und den darauf folgenden Selbstbedienungsläden war es nicht mehr weit. 

Online-Einkäufe und Einkaufsdienste wurden in der Corona-Pandemie befeuert, was scheren uns da noch Ladenöffnungszeiten und Billiglohntarife! Jetzt, wo der Kunde selbst zum Mitarbeiter wird und die abgepackte Ware aus dem Kühlregal gekonnt durch den Scanner zieht! Einen Click auf dem Handy – und schon ist es bereits bezahlt! Neue Kühlschränke erstellen Einkaufslisten, die Find-Boxen in Selbstbedienungsläden sind bedienerfreundlich, der Einkaufswagen folgt dem Kunden, digitale Preisschilder zeigen Allergene an und Umkleidekabinen beraten den Kunden. Welch eine Zeitspanne von der Tontafel zum E-Commerce!

Aber Halt! Nicht so schnell! Unsere Zeitzeugen überblicken ja „nur“ einen ganz kleinen Ausschnitt aus der Geschichte des Einkaufs. Und da geht es noch um „Selbstversorgung“ im Einzelhandel, Kolonialwarengeschäfte, Tante-Emma-Läden, Konsum und sonstige Händlergenossenschaften. Da kannte man sich noch beim Namen, ließ vielleicht „anschreiben“ oder „bückte sich nach unten“. Und alle kennen noch den Spruch: „Darf’s ein bisschen mehr sein?“

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