Alltag im 2. Weltkrieg

Ich wurde am 7. April 1938 in Essen geboren und habe als kleines Kind die schlimmen Bombenangriffe auf Essen bis Januar 1944 erlebt. Als ich ca. 4/5 Jahre alt war (1942/1943) fing es mit dem Sirenengeheul an. Diese Geräusche konnte ich natürlich noch nicht einordnen und machten mich ängstlich. Die Bombenangriffe, die darauf folgten, habe ich zu Genüge erlebt. Am Sirenengeheul (mit Voralarm) konnte man erkennen, ob wir den Weg bis zum Bunker, Weiterlesen ...

Mitte Januar 1944 bekamen wir mit der Post ein Päckchen mit Lebensmitteln, welches mein Vater im November 1943 noch vor seinem Tod an uns abgeschickt hatte. Wir haben uns über die Lebensmittel sehr gefreut, aber ansonsten waren wir sehr traurig. Eines Morgens bin ich mit einem älteren Nachbarjungen Milch holen gegangen. Wir waren fast zu Hause angekommen, als plötzlich Tiefflieger auftauchten. Wir haben uns auf den Boden Weiterlesen ...
Im Bunker namens Schlackenberg selbst war eine unerträgliche Enge, weil immer mehr ausgebombte Leute Unterschlupf suchten. Die sanitären Zustände wurden immer unerträglicher und es gab große Probleme. Es brachen dauernd schlimme Krankheiten aus. Wir Kinder und auch viele Erwachsene hatten sowieso schon Läuse in den Haaren. An diese Zeit kann ich mich gut erinnern, denn ich hatte lange Zöpfe, und das Kämmen war jedes Mal sehr Weiterlesen ...
Die Luftangriffe auf meine Heimatstadt Essen wurden immer schlimmer. Mit 4 Jahren gehörte der Aufenthalt im Bunker zu meinem Alltag. Deswegen gaben mich meine Eltern zu Pflegeeltern aufs Land. Dort malte ich ein kleines Bild für meine Mutter, als ich ca. 6/7 Jahre alt war. Zu der Zeit sah ich meine Mutter nämlich nur selten, denn sie konnte kaum aus dem bombadierten Ruhrgebiet heraus, um mich zu besuchen. Weiterlesen ...
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