Resümee

Ich bin den Krieg eigentlich erst 1958 richtig innerlich losgeworden, als wir mit den Roten Falken nach Brüssel fahren konnten, wo eine riesige Versammlung war. Vorher, das war schwer. Dazu kam etwas, das sollte man vielleicht auch wissen, die ganzen 1950er Jahre hatte ich Angst vor dem nächsten Krieg. Da war nämlich immer so viel im Umfeld, die Sowjets, die …

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Mädchen und Unbedarftheit

Ich war ein Arbeiterkind. Die meisten Kinder und Jugendlichen hatten keine Väter mehr, die waren in Russland oder Afrika irgendwie unter der Erde. Damals bemühten sich die Frauen sehr, die mussten schuften für ihre Blagen. Wir hatten Jugendgruppen mit 18 Jungen, da war nur einer drin, der noch einen Vater hatte.  Diese ganze Gruppe hatte gelegentlich im Vorbeigehen gesehen, da …

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Willkommen im Wirtschaftswunderland

Dann wurden für die Baustellen im Ruhrgebiet und Umgebung über die Feiertage immer Monteure gesucht. Das Wirtschaftswunder verlangte, dass die Werke voll in Betrieb sein sollten. Deswegen wurde es notwendig, an den Feiertagen die anfälligen Wartungen und Reparaturen in den Berg-, Walz- und sonstigen Werken durchzuführen. Mein Arbeitgeber war damals der AEG-Generator-Bau. Ich war damals froh, die harte und sehr …

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Lehre

Mein Großvater hatte einen Meisterbrief, mein Vater hat eine ganze Zeit keinen Titel bekommen. Er war aber in seiner Firma sehr bekannt, und es war selbstverständlich, dass ich auch dort arbeiten würde. Der Meister, der die Lehrlinge ausbildete, war der Freund meines Vaters. Vorstellung und Einstellungstest Mein Vater sagte: „Geh mal hin, stell dich vor.“ Bei der Vorstellung guckte mich …

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Schule

Unsere Familie war immer sehr neugierig. Für uns hieß es immer: Du musst ernsthaft lernen, nicht nur in der Schule. Lesen und Schreiben brachte mir meine Schwester bei, Rechnen der Vater, und zwar alles vor meiner Einschulung. Denn man muss wissen, dass die Schulen noch vor einer etwaigen Einschulung meinerseits im Krieg geschlossen wurden. Ich kam also erst mit  neun …

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1944 – 1946

Wir wurden zweimal ausgebombt. Nach der letzten Evakuierung und „Heimkehr“ bekamen wir in Mülheim-Oberbroich eine Wohnung. Der uns zugleich zugewiesene Platz im Bunker war in nicht allzu großer Entfernung und daher gut im Bedarfsfall erreichbar.  Weihnachten im Krieg  An Heiligabend 1944 kam eine Gruppe des BDM (Bund Deutscher Mädel) in den Bunker, und die Mädchen sangen Weihnachts- oder besser gesagt …

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Auswirkungen des Nazi-Regimes

Der Bruder meiner Mutter wurde Richtschütze in der Marineartillerie. Zu Hause amüsierte man sich, denn man muss wissen, dass der Onkel eine Brille mit sehr dicken Gläsern trug: Er konnte nicht einmal die Mündung der Geschütze erkennen. Später, als er uns in seinem einzigen Urlaub besuchte, erzählte er, dass er Handräder zu drehen und Skalen zu beobachten hatte. In diesem …

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