Ein Beitrag unseres Zeitzeugen Ernst van Megern
Wilhelm von Gehlen, Sprecher des Arbeitskreises Stolpersteine von der Mülheimer Initiative für Toleranz in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv, war am 20. Januar zu Gast bei der Mülheimer Zeitzeugenbörse. Er berichtete uns gebannt zuhörenden Zeitzeugen von den in vielen Ländern verlegten Stolpersteinen, die seit 2004 auch in Mülheim an das Schicksal jüdischer Mibürger erinnern (die ersten Steine wurden am 18.12.2004 verlegt), die in den Zeiten des Nationalsozialismus deportiert und ermordet wurden. Das Leitmotiv der Stolpersteine besteht hierbei darin, den NS-Opfern, die von den Nazis in den Konzentrationslagern zu Nummern degradiert wurden, ihre Namen zurückzugeben. Insgesamt wurden in Mülheim bisher 123 Stolpersteine verlegt.
Die quadratischen, etwa 10×10 Zentimeter großen Betonklötze, auf deren Oberseite eine individuell und von Hand beschriftete Messingplatte angebracht ist, die durch rechts und links umgebogene Flächen fest mit dem Gesamtstein verankert ist, werden grundsätzlich vor dem letzten vom Opfer frei gewählten Wohnsitz auf dem Bürgersteig verlegt; nur, wo die Stadtstruktur und die Straßen mit dem Wiederaufbau zum Teil neu ausgerichtet werden mussten, finden sie sich – so auch in Mülheim – auf oder vor entstandenen Freiflächen wieder.