Erste Schuljahre

Einschulung

Ich kam Ostern 1938 in die Schule. Meine ältere Schwestern hatte ihre Schule schon beendet, die zweite befand sich im 8. Schuljahr; sie hatte mir die Sache mit der Schule in den schönsten Farben geschildert. Ich freute mich unheimlich und war stolz, endlich ein Schüler zu werden, kein Kleinkind mehr zu sein, sondern ein Schüler und  endlich was für das Leben zu lernen. 

Herr Rübenkamp spricht über seine Einschulung und wie er die Rechsprogromnacht als Kind erlebt hat

Meine Mutter nahm mich an die Hand und ging erwartungsvoll zu meiner Volksschule in Essen-West. Das war die Markscheideschule, damals hieß es einfach nur Volksschule. Die Schule war ein alter Backsteinbau, Ende des 19. Jahrhunderts gebaut, und besaß nur vier Klassenräume. Es wurde zur Einschulung von jedem ein Foto gemacht mit der obligatorischen Schultüte. Da aber kaum jemand das Geld für diese Tüte hatte, brachte der Fotograf eine Tüte mit, mit der jeder einzeln abgelichtet wurde. 

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Eltern und Schwestern

Vater

Vater von Horst Rübenkamp, 1940

Meine Eltern waren nicht sonderlich reich, aber sie hatten ihr gutes Auskommen, wir wurden immer satt, und wir lebten in einer angenehmen Wohnung in Essen-West. Mein Vater heiratete nach dem Tod meiner leiblichen Mutter ihre jüngste Schwester Selma, meine Tante, die nunmehr meine (Stief-)Mutter wurde. Der Altersunterschied  des Paares betrug elf Jahre.

Mein Vater ging einer geregelten Arbeit nach, er war von Beruf Bergmann und war bis 1940 in Essen-West auf der Zeche Hagenbeck. Dann hat er bei einer Schachtbaufirma angefangen und führte diese Arbeiten in Hindenburg/Oberschlesien aus; er hat auch in Katowicy (schlesisch, heute: Katowice) und Mährisch-Ostrau (heute Ostrava in Tschechien) Schächte abgeteuft.. Er kam nur alle paar Monate nach Hause. Einer Partei war er nicht zugehörig.

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Horst Rübenkamp

Profil Herr Horst Rübenkamp wurde am 13. Januar 1932 als zweites Kind seiner Eltern Paula und Hermann Rübenkamp in Essen geboren. Der Vater war Jahrgang 1901 und die Mutter Paula  Jahrgang 1898. Seine Eltern heirateten im Oktober 1921.  Er hatte zwei Schwestern. Die ältere Schwester war 12 Jahre älter und die jüngere 4 Jahre. Zur Familie gehörten auch die Großeltern …

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Berufsleben

Trotzdem blieb ich 3 Jahre in der Möbelbranche, bis ich zur Firma Siemens in eine leitende Position als Sekretärin wechselte. Nach weiteren Jahren wechselte ich zur Firma Seibert Sinnes, ebenfalls in leitender Position. Nach der Heirat mit  meinem 2. Ehemann wechselte ich in sein Metier über, nämlich in den Bereich Gastwirtschaft/Restaurant. Meine letzte Stelle hatte ich bei der Firma Wissoll in Mülheim, ebenfalls in leitender Position als Sekretärin.

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Berufswahl

Als Kind wollte ich Lebensmittelverkäuferin werden. Ich bekam auch als Kind einen Kaufladen geschenkt, und dann habe ich mit meinen Freundinnen Verkaufen gespielt. Ich hatte  die Handelsschule 1954 mit 15 Jahren abgeschlossen und wusste, dass ich irgend etwas mit Büro machen wollte, Schreibmaschine und Stenographie hatte ich ja bereits gelernt, und beides lag mir.

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Die Sache mit der Religion

Erst-Kommunion

Ostern 1949 ging ich zu meiner Erst-Kommunion. In der Nachbarschaft und Familie wurde besprochen, wer etwas zu diesem Fest beisteuern kann: Wer hat Brot, Wurst, Mehl,  Salz usw.. Meine Mutter hatte für mich ein schönes Kleid von einer weiter weg wohnenden Verwandten bekommen. Ich fand mich auch sehr schick da drin, es war schön. Wenn man allerdings die Fotos sieht, sehe ich viel älter und krank aus, ganz schlimm.

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Schulzeit

Einschulung Die Schildberg-Schule  wurde nach dem Auszug der Amerikaner ein bisschen renoviert, und im Spätherbst – es war schon Oktober 1945 – bin ich dann eingeschult worden. Da gab es ja nichts für eine große Feier. Ich besaß keinen Tornister. Ich hatte  nur eine aus Pappe gebastelte Mappe, Format DIN 4. Darin befand sich – wie bei allen anderen Schülern …

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