Nachkriegszeit

Die Angst lässt nach

Der Dolmetscher hat dann zu uns gesagt, wir könnten reingehen, und es wäre alles in Ordnung. Es würde eine Regelung getroffen, wann und wie wir wieder zurück in unsere Wohnungen könnten. Das würde alles besprochen werden, aber es würde noch dauern. Danach durften wir einmal nach Hause gehen und nach unserer Wohnung gucken, wie es da aussah. Dort war auch unser Blockwart vor Ort und schrieb auf, in welchem Zustand sich unsere Wohnung befand. Gott sei Dank, unser Haus war stehen geblieben; die Wohnung selbst wies erhebliche Schäden auf und hatte keine Fensterscheiben mehr.

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Kriegsende

Einzug der Amerikaner

Als die Amerikaner am 11. April 1945 nach Mülheim kamen, waren wir Kinder aufgeregt, weil  es die Eltern auch waren. Was würde wohl passieren, wenn die jetzt kommen. – Und dann sind wir alle auf diesen Schlackenberg rauf, es war ja herrlichstes Wetter, und dann haben wir sie von mehreren Seiten sternförmig auf Mülheim  zukommen sehen. Als sie näher kamen, sind wir natürlich alle wieder runter, weil Panzer dabei waren.

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Leben im Bunker

Heimaturlaub Im September 1943 bekam mein Vater eine Woche Heimaturlaub. Die Freude darüber war groß, und er hatte uns auch Lebensmittel mitgebracht. Aber er hatte sich nicht vorstellen können, was wir hier alles wegen der schlimmen Bombenangriffe erleiden mussten. Während seiner Urlaubswoche sind wir mit ihm und meinen Großeltern einmal in Oberhausen gewesen, weil er „seinen“ Bunker noch einmal sehen …

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Ursula Ulrike Storks

Profil Ulrike Storks wurde im Januar 1939 als einziges Kind ihrer Eltern Wilhelmine und Karl Schmidt in Mülheim an der Ruhr geboren. Sie lebten im Ortsteil Dümpten. Die Mutter war Hausfrau und der Vater von Beruf Bauingenieur. Mit  Ausbruch des Krieges begann für die Familie eine unruhige Zeit, denn immer stand die Einberufung des Vaters im Raum. Den Ablauf ihrer …

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Alltag im Bombenkrieg

Rückfahrt ins Ruhrgebiet im Juni 1943

Wir waren am 23. April 1943 auf der Rückfahrt von Insterburg kommend nach Mülheim. Je näher wir dem Ruhrgebiet kamen, desto öfter sahen wir links und rechts der Bahnstrecke alles brennen. Meine Mutter bekam es mit der Angst zu tun, weil sie sich fragte, ob wohl unser Haus noch steht? Wir mussten dann vom Bahnhof Mülheim mit unseren Koffern nach Dümpten laufen, denn es gab keine Straßenbahn . Es ging an brennenden Häusern, Schutt und Asche vorbei. Bei einer kurzen Rast auf unseren Koffern hörte meine Mutter im Gespräch mit verängstigten Menschen, dass am Vortag, also in der Nacht vom 22. auf den 23. Juni 1943, der große Angriff auf Mülheim war.

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Neue Heimat

Schleswig-Holstein

Auch die anderen wurden auf die Dörfer verteilt, bekamen später auch Siedlungen oder Wohnrecht. Man fand seine Verwandten und teilte sich wieder auf. Ein Onkel von mir hatte schon in der DDR eine Siedlung – dort wurden ja auch die Güter aufgeteilt – und seine Frau und die Kinder siedelten dann nach Mecklenburg. Der Krieg hat allem ein Ende gesetzt und die Grenzen verschoben und wir mussten 1946 im Sommer unseren Grund und Boden verlassen.

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Flucht

Beginnende Vertreibung

Dann kam die große Zeit der Vertreibungen. Wie gesagt, wir waren Selbstversorger und meine Mutter war immer sehr vorausschauend. So hat sie beizeiten Getreide gesät und  Kartoffeln gepflanzt.  Einwände von anderen Leuten hat sie damit begründet, dass es gut sei, auch im Herbst etwas zu essen zu haben.  Im September 1945 kam eine polnische 5-köpfige Familie und nahm unseren Hof in Besitz, Eltern mit 3 fast erwachsenen Kindern. Sie waren selber von Ostpolen vertrieben und bekamen einen Bauernhof zugewiesen.

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