Bei unserer Flucht aus der Tschechoslowakei, Anfang April 1945, befanden wir uns eines Tages auf der Etappe von Waldmünchen nach Kamen in der Oberpfalz. Plötzlich sahen wir die ersten Toten. Männer im blau- und weißgestreiften Anzügen im Straßengraben. Wir glaubten, es handelt sich um Gefängnisinsassen, die von Tieffliegern beschossen wurden. Es waren aber nicht einige wenige, sondern im Laufe des Weges waren es Hunderte. Auf einer Anhöhe angekommen, sahen wir aus einiger Entfernung eine endlose Kolonne dieser bedauernswerten Menschen. Wir erreichten einen Ort Namens Neukirchen-Balbini. Wir übernachteten im Saal eines Gasthofes. Müde und hungrig, wir hatten nichts zu essen, schliefen auf Stroh und wurden morgens durch großen Lärm und Kettengerassel geweckt. Die Amerikaner waren da. Der Krieg war zu Ende. Wir waren sehr geschockt, hatten wir noch immer an den Endsieg durch irgendwelche Wunderwaffen geglaubt.
Nahrung vor, während und nach dem Krieg
Bevor man essen oder trinken kann, muss man erst mal einkaufen. Der Einkauf damals – in meiner Kinder- und Jugendzeit – unterschied sich wesentlich vom heutigen Einkauf. Einkaufszentren mit Selbstbedienung und Scannerkassen kannte man zur damaliger Zeit nicht. Es gab nur die sogenannten Tante-Emma-Läden. In jedem Stadtteil gab es Dutzende dieser Läden, und alle hatten ihre Stammkundschaft. Das war auch wichtig, …